Kennung: 2384

Großlichterfelde, 9. Oktober 1910 (Sonntag), Erschlossenes Korrespondenzstück

Autor*in

  • Hoensbroech, Paul von

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

[1. Hinweis in Wedekinds Brief an Paul von Hoensbroech vom 21.10.1910 aus München:]


Empfangen Sie meinen ergebensten Dank für Ihre liebenswürdigen Zeilen [...]


[2. Hinweis und Referat in GB 2, S. 368:]


Graf Hoensbroech hatte Wedekind brieflich darauf aufmerksam gemachtDer ehemaliger Jesuit Paul von Hoensbroech hat während Wedekinds Gastspiel in Berlin eine der Vorstellungen des Einakters „Die Zensur“ im Kleinen Theater gesehen – entweder die Premiere am 6.10.1910 oder eine der Vorstellungen am 7. und 9.10.1910 – und ihm daraufhin seine Einwände gegen die Darstellung des jesuitischen Beichtvaters in dem Stück geschrieben, ihn außerdem auf sein zweibändiges Werk „14 Jahre Jesuit“ (1909/10) hingewiesen, wie aus der Antwort auf den nicht überlieferten Brief hervorgeht [vgl. Wedekind an Paul von Hoensbroech, 21.10.1910]., dass einige Züge, wie auch Kostüm und Zensoramt des Beichtvaters„DR. CAJETAN PRANTL, Sekretär des Beichtvaters Seiner Majestät“ [KSA 6, S. 207] tritt in der 2. Szene von Wedekinds Einakter „Die Zensur“ [vgl. KSA 6, S. 218-228] auf und spielt dort eine zentrale Rolle. Der Name der Figur spielt an auf den Philosophen Carl von Prantl, einem „Hegelianer und Religionsgegner“ [KSA 6, S. 859]. in „Zensur“ dem Wesen und der Stellung eines JesuitenNur an einer Stelle in „Die Zensur“ fällt das Stichwort, in der 2. Szene, als Buridan dem Dr. Prantl von „lateinischen Theateraufführungen der Jesuiten“ [KSA 6, S. 220] spricht. nicht entsprechen.


[3. Hinweis in Kutscher 3, S. 45:]


Graf Hoensbroech macht in einem Briefe vom 9.X.10 auf Fehler im Tatsächlichenin der Darstellung des jesuitischen Beichtvaters Dr. Prantl in „Die Zensur“; Wedekind dürfte sich allerdings während der Entstehung des Stücks mit „dem Franziskanermönch Dr. Pater Expeditus Schmidt“ über „religiöse Fragestellungen“ [KSA 6, S. 827] ausgetauscht haben [vgl. Wedekind an Carl Hermann Schmidt, 11.9.1907 und 17.11.1907]. aufmerksam.


Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Fritz Strich (1924) und Artur Kutscher (1931) lag der inzwischen verschollene Brief noch vor.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Schreibdatum ist durch Artur Kutscher belegt: „Graf Hoensbroech [...] in einem Briefe vom 9.X.10“ [Kutscher 3, S. 45]. Schreibort war Großlichterfelde bei Berlin, wo Paul von Hoensbroech wohnte (Drakestraße 79) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil I, S. 1175].

Der Brief dürfte Wedekind noch in Berlin erreicht haben (Wedekind reiste am 20.10.1910 von dort ab und fuhr zurück nach München).

  • Schreibort

    Großlichterfelde
    9. Oktober 1910 (Sonntag)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Großlichterfelde
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Paul von Hoensbroech an Frank Wedekind, 9.10.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

14.04.2024 13:38