Kennung: 2335

München, 16. Juni 1902 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brüggemann, Fritz

Inhalt

FRANK WEDEKIND.


Sehr geehrter HerrFritz Brüggemann, verzeichnet als Schriftsteller Friedrich Adolf Brüggemann in München (Schellingstraße 3) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1903, Teil II, S. 585], gab die Zeitschrift „Freistatt“ heraus (siehe unten).,

erlauben Sie mir Ihnen beiliegenden AufsatzDas als Druckvorlage für die „Freistatt“ (siehe unten) dienende Manuskript liegt dem Brief nicht mehr bei und ist verschollen; erhalten ist eine vollständige Reinschrift „Schriftsteller Ibsen und ‚Baumeister Solneß‘“, die aber nicht mit der „nicht mehr erhaltenen Druckvorlage“ [KSA 5/III, S. 755] übereinstimmt., den ich im Laufe dieses Winters im A. Dramatischen VereinDie vom Akademisch-Dramatischen Verein (gegründet 1891) in München veranstaltete Lesung Wedekinds fand am 29.1.1902 statt; angekündigt war: „Der sechste literarische Abend des Vereins findet Mittwoch, den 29. Januar, abends 8 Uhr, im Restaurant Eckel, Theresienstraße, statt. Das Programm hat Hr. Frank Wedekind übernommen, der im ersten Theil seine Novelle ‚Mine Haha‘, im zweiten einen kritischen Essay ‚Schriftsteller Ibsen und Baumeister Solnes‘ vorlesen wird. Gäste sind auch ohne Einladung und Einführung herzlich willkommen.“ [Akademisch-dramatischer Verein. In: Allgemeine Zeitung, Jg. 105, Nr. 28, 29.1.1902, 2. Abendblatt, S. 6] vorlas, zur AufnahmeFritz Brüggemann nahm Wedekinds Aufsatz, der in der Erstfassung unter dem Titel „Schriftsteller Ibsen (‚Baumeister Solneß‘)“ [KSA 5/II, S. 131-144] vom 2. bis 5.11.1895 in Fortsetzungen in der „Neuen Zürcher Zeitung“ erschienen ist, für die „Freistatt“ an, wo er im überarbeiteten Zweitdruck [vgl. KSA 5/II, S. 176-188; KSA 5/III, S. 755] erschien [vgl. Frank Wedekind: Schriftsteller Ibsen und „Baumeister Solneß“. Ein kritischer Essay. In: Freistatt. Kritische Wochenschrift für Moderne Kultur, Jg. 4, Heft 28, 13.7.1902, S. 285-289]. in Ihre geschätzte ZeitschriftFritz Brüggemann war zunächst Herausgeber des „Münchner Salonblatt“, dann umbenannt in „Freistatt“, wie die Presse meldete: „Das ‚Münchner Salonblatt‘ gab heute seine letzte Nummer unter dem alten Titel heraus. Mit der nächsten Nummer erscheint das seit dem 1. April in eine kritische Wochenschrift umgestaltete Blatt unter dem endgiltigen Titel ‚Freistatt‘, kritische Wochenschrift für moderne Kultur. Aus der Ankündigung der heutigen Nummer entnehmen wir noch, daß der Inhalt des Blattes insofern eine Erweiterung erfährt, als nunmehr auch sozialwissenschaftliche und politische Arbeiten, die ein allgemeines Interesse beanspruchen, in den Rahmen der kritischen Betrachtung ausgenommen werden.“ [Münchner Presse. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 55, Nr. 297, 30.6.1902, S. 4] Gegen Jahresende übernahm Alexander von Bernus die Zeitschrift: „Der Verlag und die Schriftleitung der hier erscheinenden Wochenschrift ‚Freistatt‘ ist von Herrn Fritz Brüggemann an Herrn A. v. Bernus übergegangen.“ [Allgemeine Zeitung, Jg. 105, Nr. 333, 3.12.1902, Münchener Stadt-Anzeiger, S. 2] anzubieten. Sollten Sie ihn für dazu geeignet finden, dann darf ich | Sie wol, da ich eben zu verreisen gedenke, ersuchen, mir ein Honorar von M. 70. zukommen zu lassen zu wollen.

In Erwartung Ihrer geehrten Entscheidung in vorzüglichster Hochschätzung
Frank Wedekind.


München 16. Juni 1902.

Franz Josefstraße 42.II.r.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13,5 x 22,5 cm. Mit gedrucktem Briefkopf.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    16. Juni 1902 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg

Universitätsstraße 4
91054 Erlangen
Deutschland
Handschriftenabteilung/Graphische Sammlung

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Ernst Meyer-Camberg-Sammlung
Signatur des Dokuments:
MS 3001, Wedekind, Frank Nr. 2
Standort:
Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg (Erlangen)

Danksagung

Wir danken der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Fritz Brüggemann, 16.6.1902. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

16.12.2023 11:18