Kennung: 1919

Lenzburg, 17. August 1895 (Samstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Brahm, Otto
  • Deutsches Theater zu Berlin, (Theater)

Inhalt

Lenzburg (Ct. Aargau)

17. Aug. 95.


Tit. Direction des „Deutschen Theaters
Berlin


Sehr geehrter Herr DirectorOtto Brahm, Direktor des Deutschen Theaters (Schumannstraße 12a) in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1895, S. 277].,

Frau Emma Herwegh beauftragte mich, als ich verflossenes Frühjahr mein Stück „Irrlicht„Irrlicht“ war ein vorläufiger Titel für das dann „Der Erdgeist“ (1895) betitelte Drama [vgl. KSA 3/II, S. 834], in dessen Szene III/2 Alwa für sein Stück überlegt: „Irrlicht! ‒ Das wäre ein Titel.“ [KSA 3/1, S. 367] Der Titel „Der Erdgeist“ stand inzwischen fest [vgl. Wedekind an Albert Langen, 10.7.1895]. bei Ihrer Bühne einreichteWedekind hatte dem Deutschen Theater in Berlin im Frühjahr 1895 sein Drama „Der Erdgeist“ (unter dem Titel „Irrlicht“) im Manuskript für eine mögliche Aufführung erfolglos eingereicht [vgl. Wedekind an Otto Brahm, 3.5.1895]., zugleich ein | vor zwanzig Jahren von ihr aus dem Italienischen übersetztes kleines Lustspielnicht ermittelt. Emma Herwegh übersetzte „aus dem Englischen, Französischen, Italienischen und Polnischen [...] literarische Werke und politische Schriften“ [Elisabeth Gibbels: Lexikon der deutschen Übersetzerinnen 1200-1850. Berlin 2018, S. 71], darunter jenes von ihr 1875 übersetzte italienische Lustspiel, das Wedekind 1894 als Manuskript mit dem Titel „Hinter den Coulissen“ für sie dem Deutschen Theater in Berlin eingereicht hatte. Näheres dazu ist nicht bekannt.Hinter den Coulissen“ Ihnen vorzulegen. Ich erledigte mich des Auftrages, versäumte indessen vor meiner Abreise von BerlinWedekind ist im Sommer 1895 von Berlin abgereist. Ihre geschätzte Entscheidung darüber einzuholen.

Darf ich Sie jetzt darum ersuchen, mir das Manuscript mit Ihrer geehrten formellen Aussprache über die eventuelle Annahme hierher schickenDen Notizen von fremder Hand auf dem vorliegenden Brief zufolge wurde Wedekinds Anfrage in einem nicht überlieferten Schreiben beantwortet; erschlossenes Korrespondenzstück: Otto Brahm, Deutsches Theater zu Berlin an Wedekind, 19.8.1895. Dem Schreiben dürfte Emma Herweghs Lustspielmanuskript (siehe oben) beigelegt worden sein. zu wollen.

Indem ich Sie ersuche, die | Versicherung meiner größten Hochschätzung entgegen nehmen zu wollen, zeichnet ergebenst Ihr
Frank Wedekind


Inliegend Portofür die am 19.8.1895 erfolgte Antwort (siehe oben).
Mk. 1.‒

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 11,5 x 18,5 cm.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Der Brief enthält zwei Notizen von fremder Hand (Belege für eine Antwort); auf Seite 1 ist mit Bleistift „ges. 19/8.“ notiert, auf Seite 4 mit Tinte: „1895. Frank Wedekind – Lenzburg 17/8 b 19/8.“

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Lenzburg
    17. August 1895 (Samstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
Wedekind, Frank A I/33
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Otto Brahm, (Theater) Deutsches Theater zu Berlin, 17.8.1895. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

20.04.2024 12:23