Kennung: 1515

Berlin, 12. April 1916 (Mittwoch), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Kutscher, Artur

Inhalt

Feld-Postkarte


An den Leutnant und Kompanieführer
Prof. Dr. Artur Kutscher
II Armee Res. Inf. Reg. 92
19 Res. Divis. II Batallion
8. Kompanie.


Lieber Artur! Herzlichen Dank für Deine Nachrichtnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Artur Kutscher an Wedekind, 8.4.1916.. Hoffe Dich nächster Tage in MünchenWann genau Kutscher in München eintraf, ist unklar. Er war am 19.4.1916 noch in Nürnberg [vgl. Kutscher 1960, S. 117], kam bald von dort in ein Lazarett in München „am Rotkreuzplatz“ und durfte nach „acht Tagen“ in seine „Wohnung zurück“, musste sich aber „täglich in der Klinik in der Lazarettstraße vorstellen.“ [Kutscher 1960, S. 118] Wedekind sah Kutscher in München am 3.5.1916 erstmals wieder. zu sehen. Was ich bei der Nachricht Deiner Verwundung„Anfangs April“ 1916 zog Kutscher sich an der Westfront nach einem Sturz beim Marsch mit schwerem Gepäck eine schwere Knieverletzung zu und wurde „am nächsten Tag [...] nach Nürnberg überführt“ in „das St.-Sebastian-Spital“ [Kutscher 1960, S. 116f.]. alles empfun|den, läßt sich nicht in Worte fassen. Friedenthal sagte mirWedekind hat Joachim Friedenthal, Münchner Korrespondent des „Berliner Tageblatt“, zuletzt am 8.4.1916 in München gesehen, davor am 3. und 4.4.1916., Du müßtest ihm das Erscheinen der TagebuchfortsetzungDer dritte Teil von Kutschers „Kriegstagebuch“ ist nicht erschienen. bei BeckDer erste und zweite Teil von Kutschers „Kriegstagebuch“ ist in der C. H.Beck’schen Verlagsbuchhandlung Oskar Beck in München erschienen. brieflich so anzeigen wie Du ihm das Tagebuch selbst angezeigt hast. Durch einen solchen Brief gedeckt wolle er die Verbreitung der Nachricht gern übernehmen. Auf die Franziska Vorstellung in NürnbergDie „Franziska“-Inszenierung am 15.4.1916 am Intimen Theater in Nürnberg unter der Leitung von Ewald Schindler hat Wedekind nicht gesehen (seinem Tagebuch zufolge hat er Berlin, wo er sich vom 10. bis 24.4.1916 aufhielt, nicht verlassen). In Kutschers verschollenem Schreiben vom 8.4.1916 dürfte von der anstehenden Inszenierung die Rede gewesen sein. bin ich höchst gespannt, werde sie mir auf jeden Fall ansehen. Mit herzlichen Grüßen und besten Wünschen
Dein alter
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer Briefmarke von 5 Pfennig frankiert

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Poststempels – 12.4.1916 – darf als Schreibdatum angenommen werden.

Uhrzeit im Poststempel: „1 – 2 N“ (= 13 bis 14 Uhr). Empfangsort war ein „Nürnberger Lazarett“ [Kutscher 1960, S. 118].

  • Schreibort

    Berlin
    12. April 1916 (Mittwoch)
    Ermittelt (sicher)

  • Absendeort

    Berlin
    12. April 1916 (Mittwoch)

  • Empfangsort

    Nürnberg
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Deutsches Literaturarchiv Marbach

Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach am Neckar
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
A: Kutscher, Artur
Signatur des Dokuments:
A: Kutscher, 57.5406/4
Standort:
Deutsches Literaturarchiv Marbach (Marbach am Neckar)

Danksagung

Wir danken dem Deutschen Literaturarchiv Marbach für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Artur Kutscher, 12.4.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

07.11.2020 15:14