Kennung: 1112

Köln, 24. August 1906 (Freitag), Bildpostkarte

Autor*in

  • Weinhöppel, Hans Richard

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Carte postale – Postkarte – Cartolina postale
[...] Weltpostverein [...]


An
Herrn Frank Wedekind
Dichter
in Berlin
Wohnung (Straße und Hausnummer) |


[Am linken, unteren und rechten Rand:]


Lieber Frank, dies soll nur ein LebenszeichenWedekind und Weinhöppel hatten sich ausweislich Wedekinds Tagebuch zuletzt am 28.2.1906 in Berlin gesehen. Kurz darauf war Weinhöppel einem Ruf auf die Stelle des verstorbenen Gesangslehrers Paul Haase am Kölner Konservatorium gefolgt [vgl. Musikalisches Wochenblatt, Jg. 37, Nr. 9, 1.3.1906, S. 85 und Nr. 13, 29.3.1906, S. 266]. Endgültig angetreten hat er die Stelle aber wohl erst im April 1906, nach einem einmonatigen Gastspiel am Cabaret Nachtlicht in Wien [vgl. die von Weinhöppel u. a. Mitgliedern des Cabarets unterzeichnete Postkarte an Wedekind vom 28.3.1906]. An Otto Julius Bierbaum schrieb Wedekind am 16.5.1906, Weinhöppel habe seit seiner Abreise aus Berlin „nicht ein Wort von sich hören lassen“. sein – ohne Dir nahetreten zu wollen.
Dein alter Richard. Gerne möchte ich auch Deiner Frau Grüße senden – wag es aber kaumunklar. Bezieht sich neben Weinhöppels mehrmontigem Schweigen vielleicht auch auf die Enttäuschung darüber, dass er, als engster gemeinsamer Freund der Wedekinds, nicht an der Hochzeit des Paars am 1.5.1906 in Berlin teilgenommen hatte. In ihren Memoiren schrieb Tilly Wedekind: „Mir tat es leid, daß Richard Weinhöppel nicht dabei war. Er hatte aus irgendeinem Grund Berlin noch vor unserer Hochzeit verlassen müssen. Es handelte sich wohl um etwas Berufliches. Möglicherweise ergab sich damals schon für ihn die Aussicht auf eine Professur am Kölner Konservatorium.“ [Wedekind 1969, S. 70].


Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Buntstift.
Schriftträger:
Papier. 9 x 14 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Bildseite zeigt die Reproduktion einer Ansicht (Radierung) mit der Aufschrift „CÖLN – NEUES STADTTHEATER“ und dem Drucknachweis „Kunstverlag Max Victor, Cöln“. Die Postkarte ist mit einer Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Das Datum des Postausgangsstempels – 24.8.1906 – kann als Schreibdatum angenommen werden.

Die Karte wurde zunächst irrtümlich nach München umgeleitet und erst von dort nach Berlin weitergesandt. Uhrzeit im Postausgangsstempel: nicht entzifferbar. Uhrzeit im Zwischenstempel: „V 9 – 10“ (= 9 bis 10 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel: nicht entzifferbar. Es finden sich die folgenden Postzustellvermerke: (1) Tilgung und Ersetzung der Ortsangabe „Berlin“ durch die Adresse: „München | Franz Josefstr 42“ mit Datumsangabe „27/8“. (2) Tilgung und Ersetzung der neuen Adresse durch: „Berlin | Marienstraße 23“. (3) Ergänzung zur Berliner Adresse „NW 6“ mit Datumsangabe „29/2“.

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 180
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Hans Richard Weinhöppel an Frank Wedekind, 24.8.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Mirko Nottscheid

Zuletzt aktualisiert

13.04.2020 14:48