Berlin 8. Oktober 1906.
Lieber Felix,
eben höre ich im Theaterim Deutschen Theater (Direktion: Max Reinhardt) in Berlin (Schumannstraße 13a), dem Arbeitsplatz des Dramaturgen Felix Hollaender [vgl. Neuer Theater-Almanach 1907, S. 286]., welch ein schwerer VerlustBei dem Todesfall in der Familie handelte es sich um den Tod von Felix Hollaenders Mutter, die der Todesanzeige zufolge am 7.10.1906 in Berlin verstorben ist: „Sonntag, den 7. Oktober, entschlief sanft im 78. Lebensjahre unsere teure Mutter, Schwiegermutter, Grossmutter, Schwester, Schwägerin und Tante / Frau Dr. Renette Hollaender / geb. Danziger. […] Die Hinterbliebenen.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 35, Nr. 513, 9.10.1906, Morgen-Ausgabe, 2. Beiblatt, S. (2)] Die Beerdigung fand am 10.10.1906 auf dem jüdischen Friedhof in Weißensee statt. Dich
betroffen hat. Ich bitte Dich, die Versicherung meiner aufrichtigen herzlichen
Theilnahme entgegenzunehmen und meine Anteilnahme auch Deinen Angehörigendarunter die älteren Brüder Felix Hollaenders, beide wie er im Kulturleben Berlins aktiv, der Dirigent und Direktor des Stern’schen Konservatoriums Gustav Hollaender und der Komponist Victor Hollaender. aus|
[Hinweis, Referat und
Zitat bei KOTTE Autographs (zuletzt abgerufen 12.12.2019):]
Frank Wedekind [...]. E. Brief m.U., Berlin, 8. Oktober
1906 [..]. An Felix Hollaender, dem er zu einem Todesfall in der Familie
kondoliert: „[…] eben höre ich im Theater, welch ein schwerer Verlust Dich
betroffen hat. Ich bitte Dich, die Versicherung meiner aufrichtigen herzlichen
Theilnahme entgegenzunehmen und meine Anteilnahme auch deinen Angehörigen
auszusprechen. Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, daß Dir das, was Dir in
diesem Augenblick an menschlicher Liebe verloren ging, das künftige Leben
reichlich ersetzen möge […]“