Königreich Bayern
POSTKARTE.
An Herrn Frank Wedekind
13 Air Street, Piccadilly Circus:
in London
England. |
Lieber Freund!
Dobert ist nicht mehr Redakteur der G.St.Paul Dobert in Berlin (Elsholzstraße 16) war Redakteur der illustrierten Zeitschrift „Zur guten Stunde“ gewesen [vgl. Deutscher Litteratur-Kalender auf das Jahr 1894, Sp. 216], erschienen im Deutschen Verlagshaus Bong & Co. in Berlin; er war dann „Hauptredakteur v. ‚Vom Fels zum Meer‘“ [Deutscher Litteratur-Kalender auf das Jahr 1895, Teil II, Sp. 236]. und Bahr ist nicht mehr Redakteur der
D.Z.Hermann Bahr war nicht mehr Feuilletonredakteur der „Deutschen Zeitung“ in Wien, die in ihrer Morgen-Ausgabe vom 21.12.1893 vermerkte: „Unser geschätzter College Herr Hermann Bahr hat sich bestimmt gefunden, aus dem Verbande der Redaction der Deutschen Zeitung auszutreten.“ [https://bahr.univie.ac.at/ereignis/49785; zuletzt abgerufen am 28.4.2024] Da ich noch eine Weile hier bleiben muß, kann ich leider augenblicklich
in B. nichts unternehmen, aber ich sende Ihren Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Otto Julius Bierbaum, 16.4.1894. In diesem Brief dürfte es außer um Verdienstmöglichkeiten auch um die Drucklegung des Schwanks „Fritz Schwigerling“ (erst 1899 unter dem Titel „Der Liebestrank“ gedruckt) gegangen sein [vgl. KSA 2, S. 1001]. an HartlebenOtto Erich Hartleben hat Wedekinds nicht überlieferten Brief an Otto Julius Bierbaum (siehe oben) erhalten und antwortete sogleich [vgl. Otto Erich Hartleben an Wedekind, 25.4.1894]., der bestimmt
Rat schaffen wird. Er hat viel Beziehungen zu Zeitschriften und Zeitschriftenmenschen.
Ich denke, Sie verübeln es mir nicht, wenn ich den Brief an ihn sende. Sie
kennen sich ja gut. – Zu dumm, daß Pan noch nicht lebtDie dann anfangs von Otto Julius Bierbaum und Julius Meier-Graefe redaktionell betreute Kunstzeitschrift „PAN“ war noch in der Planung, das erste Heft kam erst im Jahr darauf heraus [vgl. PAN, Jg. 1 (1895/96), Heft 1, April/Mai 1895].. Dann wäre gleich Rat.
Sobald er existiert, müssen Sie sein Banner in London tragen. – Ich hoffe, daß
Hartleben auch durch die Schriftstellergenossenschaftfür den Vertrieb von Manuskripten sich einsetzender Berufsverband. Wedekind verkehrte später im Klub der Deutschen Schriftsteller-Genossenschaft [vgl. Wedekind an Ludwig Fulda, 11.12.1896 und 24.12.1896], der am 26.9.1894 in Berlin eröffnet wurde, wie aus Otto Erich Hartlebens Brief vom 27.9.1894 an die Gattin von Fritz Rumpf hervorgeht: „gestern bei der Eröffnung unseres neuen Clubs der Schriftsteller-Genossenschaft“ [Heitmüller 1912, S. 214]. was thun kann.
Seine AdresseOtto Erich Hartlebens Adresse in Berlin (Karlstraße 32, 3. Stock) [vgl. Berliner Adreß-Buch für das Jahr 1894, Teil I, S. 474]. kennen Sie? N.W. Karlstrasse 32. Sobald ich in B. bin, thue ich
natürlich, was ich kann.
Ich bin Ihr
Otto Julius
Bierbaum