Kennung: 561

Berlin, 2. November 1905 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Isaac, Selma

Inhalt

Sehr geehrte gnädige Frau!

Wollen Sie meinen ergebensten Dank für Ihre freundliche Benachrichtigungnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Selma Isaac an Wedekind, 1.11.1905. Selma Isaac hat ihren Lebensgefährten Maximilian Harden offenbar wegen Krankheit bei Wedekind kurzfristig entschuldigt, vermutlich für einen gemeinsam in Aussicht genommenen Theaterabend: Wedekind besuchte am 2.11.190 mit Tilly Newes die Aufführung seines Einakters „Der Kammersänger“ (und im Anschluss daran Björnstjerne Björnsons Stück „Die Neuvermählten“) im Deutschen Theater zu Berlin (Beginn: 19.30 Uhr). entgegennehmen, so schmerzlich ich deren Gehalt bedauern muß. Ich bitte Sie, Ihrem verehrten Herrn GemahlSelma Isaac galt als die Ehefrau von Maximilian Harden, dessen Lebensgefährtin sie seit 1898 war. Das Paar heiratete am 25.10.1919 in Berlin. meine herzlichsten Wünsche | zu baldigster Genesung In seinem Brief an Walther Rathenau vom 2.11.1905 beschrieb Maximilian Harden, worunter er litt: „Beständig die abscheuliche Furunkelei. Zuletzt 4 unter rechter Achsel, daneben Karbunkel von nie geahnter Größe. Die Schmerzen waren so blödsinnig, wie nie geahnt. [...] ein wahres Malheur, aber fast nichts gegen diese Dinge zu machen.“ [Hellige 1983, S. 436]auszusprechen. Ich hoffe darauf, morgen Abendam 3.11.1905, an dem Wedekind notierte: „Ich [...] gehe zu Rathenau, wo ich Reinhart und Reike treffe.“ [Tb] Er traf Max Reinhardt und Georg Reicke bei Walther Rathenau, der ihn zu einem Abendessen bei sich am Freitag, den 3.11.1905 um 20.30 Uhr eingeladen hatte [vgl. Walther Rathenau an Wedekind, 31.10.1905], außerdem Maximilian Harden, Max Reinhardt und Paul Block (Feuilletonredakteur des „Berliner Tageblatt“), wie er Maximilian Harden am 1.11.1905 schrieb: „Cher, auf übermorgen, Freitag habe ich Wedekind, Reinhardt und Block gebeten. Ich hoffe, es paßt Ihnen – 8½ h.“ [Hellige 1983, S. 435] Maximilian Harden sagte ihm am 2.11.1905 ab: „Schade, daß ich morgen nicht kommen kann. Herzlichen Dank. Sehr nett finde ich, daß Sie den armen Block geladen haben. Aber Frank scheint mich vollkommen ausgestochen zu haben; er ist ja alle paar Tage bei Ihnen. So verschafft man sich selbst Rivalen.“ [Hellige 1983, S. 436] schon die Freude zu haben, Herrn Harden bei Herrn Dr. Rathenau zu treffen.

Indem ich Sie bitte den Ausdruck meiner vorzüglichsten Hochschätzung entgegen nehmen zu wollen
Frank Wedekind.


2.11.5.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt, Seitenmaß 11 x 17,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Berlin
    2. November 1905 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Pharus V. Frank Wedekind, Thomas Mann, Heinrich Mann – Briefwechsel mit Maximilian Harden

Herausgeber:
Ariane Martin
Ort der Herausgabe:
Darmstadt
Verlag:
Verlag Jürgen Häusser
Jahrgang:
1996
Seitenangabe:
54-55
Briefnummer:
8
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Bundesarchiv Koblenz

Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Maximilian Harden
Signatur des Dokuments:
Nr. 109
Standort:
Bundesarchiv Koblenz (Koblenz)

Danksagung

Wir danken dem Bundesarchiv Koblenz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Selma Isaac, 2.11.1905. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

14.04.2024 16:13