Kennung: 5562

Schloss Lenzburg, 7. September 1885 (Montag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, Friedrich Wilhelm

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

– Carte postale. –
Union postale universelle. – Weltpostverein. – Unione postale universale.

SUISSE. SCHWEIZ. SVIZZERA.

Herrn Franklin Wedekind, stud. iur.
Königliches Krankenhaus, Studentenabtheilung
München.
Königreich Bayern |


Schloß Lenzburg, Montag, 7 Sept. 85. – M. l. B!. Deine l. Kartevgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 4.9.1885. vom 4. d. vorgestern erhalten, aber nach neuntägigem Intervallzum letzten Brief; vgl. Frank Wedekind an Friedrich Wilhelm Wedekind, 26.8.1885. Stillschweigen, und statt der Nachricht D. Genesung diejenige eines neuen Zwischenfalls. Nach einem Absceß kommt allerdings eine solche Eitersammlung unter der Haut öfter vor, aber damit sollte es nun auch ein Ende haben. Die genaue Stelle, des AbscecßesSchreibversehen, statt: Absceßes. hast Du nie angegeben, zwar daß er auf der innern Seite, aber ich möchte auch wissen, wie viel Zoll über dem Knöchel oder unter der Kniescheibe und wie weit seitwerts vom Schienbeinrand. Schreibe das u schicke wenigstens jeden dritten Tag ein mir einSchreibversehen, statt: mir ein. paarzeiliges BulletinBericht.. Am 26 Aug. schriebst Du, daß Du wieder aufgestanden, aber das Gehen noch beschwerlich; neun Tage später, am 4 Sept., erwähnst Du nichts mehr davon ob, ob Du wieder im Bett, oder, wenn nicht, wie das Auftreten geht. Beantworte das. – So lange Du nicht vollständig geheilt bist, kannst Du, wie Du selbst auch meinst, nirgends besser aufgehoben sein als dort im Spital; sobald Du aber vollständig geheilt und reisefähig bist, dann mache Dich sofort auf den Weg und dann bist Du hier besser aufgehoben, wo die Luft reiner ist und Du andern Krankheiten weniger ausgesetzt bist als dort. Halte Diät, strenge Dich ja nicht an und nimm zum Packen Deines Koffers einen Freund oder einen Dienstmann. Am Nachmittag vor D. Abreise, etwa 3 Uhr, telegraphire hieher „Reise morgen früh sieben“ und fahre dort morgens, 7.25, mit dem Eilzug und in II Classe ab und würde ich Dich dann am Nachm. 2½ Uhr in RomanshornOrt der Einreise in die Schweiz am Westufer des Bodensees bei Anreise mit der Fähre von Lindau. in Empfang nehmen und hieher begleiten. – Wie heißt der AssistentWedekind wurde von den Assistenzärzten Dr. Ludwig Pfeiffer und Julius Fessler behandelt. der Studenten-Abtheilung, kennt ihn Hammivon seinem Münchner Studiensemester 1884/85 als Medizinstudent.? – Mit dem innigsten Wunsche, daß du bald geheilt bist u kommst, D. tr. Papa

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke zu 10 Rappen frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Lenzburg: „X“ (= 10 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel München: „vor 7–8“ (= 7 bis 8 Uhr).

Erstdruck

Briefwechsel mit den Eltern 1868‒1915. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2021
Seitenangabe:
110
Briefnummer:
46
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 312
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 7.9.1885. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

18.10.2024 15:00