[1. Entwurf:]
München 25.VII 85.
Lieber Papa
herzlichen Dank für Deinen freundliche Gratulation
und besonders für Deine liebevollen Wünsche. Ich ehoffe; derselben würdig zu werden
und deine Erwartungen nicht zu täuschen. Aber was mich auch zu weilen von der
Arbeit abhalten ver mag – es ist gewiß nur Schönes und n/N/ützliches,
was gewiß nich gar zu theuer mi bezaht ist
mit der kurzen Augenblicken, die es mir raubt.
Gestern morgen erhielt ich auch das Mandat, wofür ich | dir
ebenfalls Dank sage; ich werde es aufs Beste anzuwenden suchen. –– Das Semester
schließt hier officiell mit dem 15. und die Juristen pflegen am längsten zu lesen,
werden aber wahrscheinlich doch auch einige Tage früher schließen aufhören. So hoff’ ich denn am 15. oder 16. zu Hause bei Euch
zu sein. Das Reisegeld beträgt im ganzen 11 bis 12 Mark, die Exmatricel 6 M. Wenn Du mir dies Beides
also zur Hälfte des Monatsgeldes zulegen wolltes, so wär’ ich Dir sehr dankbar. dafür
Deinen Gruß an den Professor M.Wagner werde ich gern ausrichten. Es wird wird
mir viele Freude bereiten, Deinen Auftrag möglichst großer Weitläufigkeit auszufüllen, und ich hoffe auch dir wiederauf/m/ wenn ich zu Hause
bin recht viel von dem an/l/ten Herrn erzählen zu können. – Indeß
verbleibe mit herzlichen Grüßen all an alle andern und m mit nochmaligem
bestem Dank und innigstem Gruß an dich, lieber Papa, dein treuer Sohn Franklin.
[2. Abgesandter Brief:]
München 25.VII 85.
Lieber Papa,
herzlichen Dank für Deinen freundlichen Briefvgl. Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 22.7.1885. und für die liebevollen
Glückwünschezu Wedekinds 21. Geburtstag am 24.7.1885.. Ich hoffe, derselben würdig zu werden und Deine Erwartungen nicht
zu täuschen. Aber was mich auch zeitweilich/g/ von der Arbeit abhalten
mag – es ist sicher nur Schönes und Nützliches, das sich gewiß nicht gar
zu theuer bezahlt ist mit den kurzen Augenblicken, | die es in Anspruch nimmt.
– Gestern Morgen erhielt ich auch das Mandatdas vom Vater veranlasste Postmandat, das Wedekind das Einziehen von Geld zu seinem Geburtstag ermöglichte., wofür ich Dir ebenfalls Dank
sage; ich werde es aufs beste anzuwenden suchen. –– Das Semester schließt hier
officiell mit dem 15mit dem 15.8.1885. und die Juristen pflegen am längsten zu lesen, werden aber
wahrscheinlich doch ebenfalls einige Tage früher aufhören. So hoff’ ich denn am
15. oder 16. bei e/E/uch zu sein. Das Reisegeld beträgt im ganzen 11–12
Mark, die ExmatricelBescheinigung über das Verlassen der Hochschule. Wedekinds Vater wünschte, dass er sein Jurastudium in Zürich fortsetze. 6 M. Wenn Du mir dies beides also zur Hälfte des Monatsgeldes beilegen
wolltest, so wäre ich Dir sehr dankbar dafür.
Deinen Grußvgl. Friedrich Wilhelm Wedekind an Frank Wedekind, 22.7.1885. an den Professor Wagner werd’ ich in den nächsten
Tagen ausrichten. Es wird mir viele Freude bereiten, deinen Auftrag mit einiger
| Weitläufigkeit zu erfüllen, und ich hoffe auch Dir wiederum recht viel von dem
alten Herrn erzählen zu können.
Indeß verbleib’ ich mit herzlichen Grüßen an a/A/lle
zusammen und mit nochmamiligemSchreibversehen, statt: nochmaligem. bestem Dank und innigstem Gruß an d/D/ich,
lieber Papa, dein treuer Sohn Franklin.