[Hinweis und Referat
mit Zitat von Karl Kraus in der Anmerkung zu Wedekinds Brief an ihn vom 26.12.1904 (Kraus 1920, S. 109f.):]
Erst nach dem Druck
teilte mir W. mit, daß der Anfang des Gedichts:
FreudigKarl Kraus zitiert die erste Strophe von Wedekinds in der „Fackel“ gedrucktem Gedicht „Confession“ [vgl. Die Fackel, Jg. 6, Nr. 172, 31.12.1904, S. 21]. schwör’ ich es mit freier Stirne
Vor der Allmacht, die mich züchtigen kann:
Wie viel lieber wär’ ich eine Dirne
Als an Ruhm und Glück der reichste Mann!
ursprünglich – ungleich wertvoller – gelautet hatteKarl Kraus zitiert anschließend eine angeblich erste Fassung der ersten Strophe von Wedekinds Gedicht „Confession“, über die festgestellt wurde: „Diese von Kraus referierte, aber nicht schriftlich belegte Fassung ist durch keinen autorisierten Zeugen dokumentiert.“ [KSA 1/II, S. ]:
Frei bezeugt’ ich es mit jedem Schwure
Vor der Allmacht, die mich züchtigen kann:
Wie viel lieber wär’ ich eine Hure – –
Sonderbarerweise hatte
der zensurgebrannte Dichter gefürchtet, daß diese Fassung nicht druckbar wäre,
und sie mich gar nicht erst kennen lassen.