An die RedaktionChefredakteur des „Berliner Tageblatt“ war Theodor Wolff, zur fraglichen Zeit (vom 1.7.1909 bis Mitte August 1909) verantwortlich für das Feuilleton Hans Fischer (Pseudonym: Kurt Aram). des
Berliner Tageblatt
Sehr geehrterrecte: geehrter (die Streichung des „r“ bezog sich auf die dann gestrichene „Redaktion“). Herrzunächst gestrichen, durch Unterpunktung wiederhergestellt. – Wedekind schwankte, ob er den Redakteur oder Chefredakteur (siehe oben) oder aber die Redaktion ansprechen sollte, wobei für ihn die Zeitung wesentlich war (in diesem Fall das „Berliner Tageblatt“, die auflagenstärkste überregionale Tageszeitung), wie er zwei Seiten vor dem vorliegenden Briefentwurf im Aphorismus „Kritik“ notierte [Nb 58, Blatt 34r]: „Bei der Tageskritik kommt es niemals darauf an, wer sie schreibt; es kommt lediglich darauf an, wer sie druckt. Die große Masse des Publicums, auf die die Kritik ihre Wirkung ausübt, fragt niemals nach dem Kritiker, sondern immer nur nach der Zeitung.“ [KSA 5/II, S. 325] Redaktion
Während meines mehrwöchigen Gastspielsder erste Wedekind-Zyklus am Münchner Schauspielhaus (Direktion: Georg Stollberg) vom 1. bis 30.7.1909., das vor kurzem am
Münchner Schauspielhausumgestellt, zuvor: Gastspiels am Münchner Schauspielhaus. stattfand, erwiesen Sie mir die große Wohlthatirrtümlich unvollständige Streichung aufgrund von Zeilenumbruch nach Silbentrennung („Wohl-that“). Auszeichnung mich in ihrem
Blattirrtümlich nicht gestrichen (oder als alternative Formulierung stehengelassen). im BT meiner Wirksamkeitumgestellt, zuvor: meiner Wirksamkeit in ihrem Blatt. Thätigkeit in keiner Weise ErwähnungWedekind hat übersehen, dass der Münchner Korrespondent des „Berliner Tageblatt“ den Wedekind-Zyklus (siehe oben) in seiner Kurzrezension der Uraufführung des Einakters „Die Zensur“ am 27.7.1909 im Münchner Schauspielhaus erwähnte: „Während seines vierwöchigen Gastspiels hat Frank Wedekind als Autor, Regisseur und Darsteller (der Schauspieler Wedekind ist reifer und reicher geworden) anscheinend das Münchner Publikum zu der neuen Technik des Hinhörens erzogen. Diese Sommergemeinde horchte mit gespannten Nerven und bereitete in tiefer Ergriffenheit der Uraufführung des Einakters einen unbestrittenen Erfolg“ [„Die Zensur“. In: Berliner Tageblatt, Jg. 38, Nr. 380, 29.7.1909, Abend-Ausgabe, S. (3)].
zu thun. Ich kann mir die Genugthuung nicht versagen Ihnen für diese Wohltat Auszeichnung öffentlich meinen
aufrichtigen tiefempfundenen Dank auszusprechen. Gleichzeitig gebe ich mich der innigen Hoffnung hin daß Sie sich
auch für alle Zukunft die Mühe ersparen möchtenirrtümlich nicht gestrichen (oder als alternative Formulierung stehengelassen). werden, meine Bücher, Theateraufführungen oder Vorträge in ihrem Blattirrtümlich nicht gestrichen (oder als alternative Formulierung stehengelassen). im BT zu besprechen. Ich würdeirrtümlich nicht gestrichen (oder als alternative Formulierung stehengelassen). werde es als ein
uneingeschränktes Glück betrachtenirrtümlich nicht gestrichen (oder als alternative Formulierung stehengelassen). empfinden
wenn mein Name zu meinen Lebzeiten
(und), wenn möglich auch darüber hinaus (mein Name) in Ihrem Blatteirrtümlich nicht gestrichen (oder als alternative Formulierung stehengelassen). im BT nicht mehr gedruckt zu
lesen sein würde wäre ist
Ich wäre Ihnen zu größtem Dank verpflichtet
Hochachtungsvoll ergeben
FrW |
Verhalten nachschlagen
öffentlich
Gleichzeitig richte ich die Bitte an Sie, auch in Zukunft
meine Bücher, Theateraufführungen und Vorträge im Berliner Tageblatt nicht mehr
besprechen zu wollen.
Gleichzeitig gebe ich mich der traurigen Hoffnung hin, daß
das B.T. seinem Verhalten mir gegenüber mir auch für alle Zukunft treu
bleiben wird.
Ich möchte es als ein uneingeschränktes Glück empfinden wenn
mein Name zu meinen Lebzeiten, wenn möglich auch darüber hinaus im B.T. nicht mehr gedruckt zu lesen wäre.