Kennung: 4425

Zürich, 25. Juli 1917 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Wedekind, Armin (Hami)

Inhalt

Zürich, 25.VII.1917.


Mein lieber Armin!

Nimm den allerherzlichsten Dank für das prachtvolle Geschenkzu Frank Wedekinds 53. Geburtstag am 24.7.1917; zugleich Hinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zu der Sendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Armin Wedekind an Frank Wedekind, 23.7.1917., mit dem Du mich zu meinem Geburtstag überrascht hast. Tief beschämt nahm ich das schöne Werkein repräsentativer Band [vgl. Karl Federn: Dante und seine Zeit. Zweite, neubearbeitete Auflage. Mit 26 Abbildungen. Leipzig 1916], im Alfred Kröner Verlag erschienen. in Augenschein und freue mich außerordentlich darauf, es eingehend zu studiren. Ueber Dante weiß ich noch so gut wie nichts, obschon ich ihm schon mehrmals nahe zu kommen suchte. In dem Werk von Prof. Federn ist offenbar alles bei einander zu finden, Aufklärung über seine Göttliche Komödie an Hand seines Lebens und Wirkens. Herzlichen Dank für das prächtige Buch.

Gestern machten wir eine prachtvolle TourIm Tagebuch notierte Wedekind am 24.7.1917: „Mit Tilly und den Kindern nach Luzern zurück nach Zürich. Prachtvolle Fahrt.“ an den Vierwaldstätterseein vier Kantonen gelegener See in der Zentralschweiz, an dem sich mit dem Rütli und der Tellsplatte Schauplätze der Wilhelm Tell-Sage befinden. und waren den ganzen Tag über guter Dinge. Die Kinder schwelgten in Erinnerungen an Wilhelm Telllegendärer Schweizer Freiheitskämpfer, Nationalheld der Schweiz. und ich dachte daran, wie wir im gleichen AlterArmin und Frank Wedekinds erste Fahrt auf dem See fand wahrscheinlich während ihres Schweiz-Aufenthalts mit ihrem Vater im Sommer 1872 statt [vgl. Emilie Wedekind an Armin und Frank Wedekind, 27.7.1872], also im Alter von acht und neun Jahren. Pamela und Kadidja waren acht und fünf Jahre alt. die Seefahrtvon Luzern aus verkehrten Ausflugsdampfer zu zahlreichen Stationen am Vierwaldstättersee. zum ersten Mal machten. Hoffentlich finden wir uns bald wieder zu einer Vorlesung aus Mamas TagebuchEmilie Wedekind war am 25.3.1916 gestorben und hatte ein Tagebuch hinterlassen (ein Band von 1891 [vgl. Mü, FW M2/44] ist überliefert), über das Wedekind am 29.5.1917 in Zürich notierte: „Nachher bei Armin der uns den Anfang des Tagebuches unserer Mutter vorliest“ [Tb] zusammen.

Mit herzlichen Grüßen an Dich, Emma, Lotte und nochmals schönstem Dank Dein treuer Bruder Frank.


Von Eva und Lili bekam ich ein PaketHinweis auf ein nicht überliefertes Schreiben zu der Blumensendung zu Wedekinds Geburtstag am 24.7.1917; erschlossenes Korrespondenzstück: Eva und Lilli Wedekind an Frank Wedekind, 23.7.1917. prächtiger Alpenblumen aus dem Wallis geschickt.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Das Korrespondenzstück ist nur im Druck überliefert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Empfangsort wird Armin Wedekinds Wohnort angenommen.

  • Schreibort

    Zürich
    25. Juli 1917 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Zürich
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Zürich
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
348-349
Briefnummer:
474
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Es gibt keine Informationen zum Standort.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Armin (Hami) Wedekind, 25.7.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (03.12.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

28.04.2023 09:06