[Hinweis in Wedekinds Tagebuch
vom 16.12.1912 in München:]
Diktiere WeihnachtsgedankenWedekind hat seinen Essay „Weihnachtsgedanken“ [KSA 5/II, S. 473-478], den er am 16.12.1912 diktierte, am 14. und 15.12.1912 verfasst [vgl. KSA 5/III, S. 863]; er erschien in der Weihnachtsausgabe des „Berliner Tageblatt“ [vgl. Frank Wedekind: Weihnachtsgedanken. In: Berliner Tageblatt, Jg. 41, Nr. 656, 25.12.1912, Morgen-Ausgabe, 1. Beiblatt, S. (1-3)]. Wedekind notierte am 16.12.1912 außerdem, dass er die „Weihnachtsgedanken“ im Café Stefanie Erich Mühsam zu lesen gab – „Lasse sie im Stefanie Mühsam lesen [Tb] – und sie abends im Ratskeller Joachim Friedenthal übergab – „übergebe sie im RK an Friedenthal“ [Tb]. Joachim Friedenthal, Münchner Korrespondent des „Berliner Tageblatt“, hat offenbar die Übermittlung des Essays nach Berlin übernommen, der ein „Weltparlament“ [KSA 5/II, S. 477] fordert und sich im letzten Teil ausdrücklich mit Erich Mühsam solidarisiert [vgl. KSA 5/II, S. 476-478]. Erich Mühsam veröffentlichte daraufhin einen pazifistischen Essay, der an Wedekinds „Weihnachtsgedanken“ anschließt [vgl. Das Weltparlament. In: Kain. Zeitschrift für Menschlichkeit, Jg. 2, Nr. 10, Januar 1913, S. 145-153]. [...]. Schreibe an
BlockWedekind dürfte Paul Block, Feuilletonchef des „Berliner Tageblatt“, seinen Essay „Weihnachtsgedanken“ angekündigt haben, dessen Übermittlung nach Berlin Joachim Friedenthal übernahm (siehe oben). […]