Königreich Bayern
Postkarte
An Herrn Karl Kraus
in Wien
Wohnung (Straße und Hausnummer) Schwindtgasse 3. |
Lieber Herr Kraus, morgen, sobald ich bei Langenbei seinem Verleger Albert Langen (Kaulbachstraße 91) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil I, S. 280], der die Buchausgabe seines Einakters „Totentanz“ (1905) vorbereitete, der im Erstdruck soeben in der „Fackel“ erschienen ist (siehe unten). gewesen
bin, erhalten Sie ausführlich Nachricht. Ich danke Ihnen herzlichst für die
Exemplaredes „Fackel“-Heftes mit dem Erstdruck seines Einakters [vgl. Frank Wedekind: Totentanz. Drei Szenen. In: Die Fackel, Jg. 7, Nr. 183/184, 4.7.1905, S. 1-33]. Wedekind hat die Exemplare am 5.7.1905 erhalten (am Vortag war das Heft erschienen): „Kraus schickt mir die Fackel mit Totentanz.“ [Tb], für die entzückenden Karten aus dem Kaffe ReklameWedekind hatte sich bereits für die beiden Bildpostkarten [vgl. Karl Kraus, Carl Ferdinand Hollitzer an Wedekind, 19.6.1905; Karl Kraus, Alois Kohn (Ungrad), Fräulein Hansi, Erich Schuch, Eleonore an Wedekind, 21.6.1905] bedankt [vgl. Wedekind an Karl Kraus, 23.6.1905], die im Café Reklame (Wien II, Taborstraße 1) [vgl. Lehmanns Allgemeiner Wohnungsanzeiger für Wien 1905, Teil IV, S. 1048] geschrieben worden sind.. Hoffentlich sehen
wir uns bald wieder. Herzlichste Grüße. Meine Freunde schließen sich an.
Frank –
Besten Gruß –
Ludwig Scharf.
Ergebensten Gruß sendet
Anton Dreßler.