[Hinweis in Wedekinds Tagebuch
vom 19.2.1913 in Prag:]
Brief vom Bürgermeister MannheimPaul Martin war seit 1908 Oberbürgermeister von Mannheim (davor Bürgermeister). Seine „Liebe [...] gehörte dem Theater [...]. Seiner Initiative ist es zu verdanken, daß 1906 der 35jährige Carl Hagemann Intendant wurde, der dem Theater entscheidende neue Impulse gab.“ [Karl Otto Watzinger: Paul Martin. In: Badische Biographien NF 4 (1996), S. 198] Er dürfte Interesse daran gehabt haben, den Regisseur František Zavřel (siehe unten) für Mannheim zu gewinnen. wegen ZaverelFrantišek Zavřel hatte laut Eintrag in das Handelsregister vom 11.2.1913 in Berlin die Geschäftsführung der „Berliner Bühnen-Betriebs-Gesellschaft mit beschränkter Haftung“ übernommen: „Direktor Franz Zavrel in Berlin-Schöneberg ist zum Geschäftsführer bestellt.“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 76, 14.2.1913, Abend-Ausgabe, S. 18] Er war Regisseur am Theater am Nollendorfplatz (Direktion: Gustav Charlé) in Berlin [vgl. Neuer Theater-Almanach 1913, S. 310], wurde dort zweiter Direktor – „Franz Zavrel, der Geschäftsführer der Berliner Bühnen-Betriebsgesellschaft, wurde [...] zum zweiten Direktor des Theaters am Nollendorfplatz ernannt“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 37, 23.1.1913, Morgen-Ausgabe, S. 9] – und sollte erster Direktor werden: „In Zukunft wird der bisherige zweite Direktor [...] Herr Zavrel die Leitung allein führen“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 105, 4.3.1913, Morgen-Ausgabe, S. 7], wechselte dann aber an das Münchner Künstlertheater, wo „Franz Zavrel, der neue Direktor des Münchener Künstlertheaters“ [J. Fr. (Joachim Friedenthal): Wedekinds „Lulu“. In: Berliner Tageblatt, Jg. 42, Nr. 271, 31.5.1913, Abend-Ausgabe, S. (2)], zur Neueröffnung des Künstlertheaters nach Renovierung am 30.5.1913 „Lulu“ inszenierte (als geschlossene Vorstellung, weitere Vorstellungen am 8. und 9.6.1913 zugunsten des Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller und der Kleist-Stiftung). [...]