Kennung: 359

München, 24. Oktober 1910 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Holzbock, Alfred

Inhalt

Sehr geehrter Herr Holzbock!

Heute bekam ich erst Ihren ausführlichen ArtikelAlfred Holzbocks am 16.10.1910 im „Berliner Lokal-Anzeiger“ [Jg. 28, Nr. 526; vgl. KSA 5/III, S. 118] mit einer Selbstdarstellung Wedekinds als Schauspieler veröffentlichter Artikel „Bühnendichter als Schauspieler“ [KSA 5/II, S. 388f.]. Wedekinds Text darin ist mit den Worten eingeleitet: „So schildert Frank Wedekind, der jetzt durch sein Gastspiel im Kleinen Theater als Autor und Darsteller wieder Meinung gegen Meinung aufeinanderstoßen läßt, die Eindrücke, die auf ihn einwirken, wenn er in einer seiner Rollen auf der Bühne steht, in folgender Weise:“ [KSA 5/III, S. 118] zugesandt, von dem ich in Berlin schon gehörtWedekind war bis zum 20.10.1910 abends in Berlin: „Abendessen auf dem Bahnhof. [...] Dann Fahrt nach München.“ [Tb] hatte, daß er erschienen sei, und beeile mich, Ihnen für die ebenso diskrete wie wohlwollende freundschaftliche Art, mit der Sie reinpersönliche Angelegenheiten vor dem Publicum erörtern, meinen aufrichtigen herzlichen Dank auszusprechen. Ich verhehle mir keinen | Moment, daß mir Ihre Ausführungen bei dem großen Leserkreis, den sie finden, mehr nützen als mir hundert abfällige Kritiken schaden können. Sie sprechen in einem Ton über das Problem als stünde ich himmelhoch über dem Kampf, in dem ich mich in Wirklichkeit herumprügle. Haben Sie herzlichen Dank dafür. Wenn Sie Frau Durieux und Herrn CassirerTilla Durieux und Paul Cassirer waren seit dem 24.6.1910 miteinander verheiratet (das war nicht allgemein bekannt). Das Paar hatte dem Tagebuch zufolge am 5.10.1910 die Generalprobe zu Wedekinds Berliner Gastspiel am Kleinen Theater („Die Zensur“ und „Der Liebestrank“) besucht, anschließend war Wedekind mit ihm in einem Weinlokal („Cassirer und Durieux auf der Probe. […] Mit Cassirer […], Durieux bei Frederich“), dann nochmals am 19.10.1910 („Bei Frederich mit Cassirer Durieux“), bevor er am 20.10.1910 zurück nach München reiste. sehen, dann grüßen Sie sie bitte von mir.

Mit besten Empfehlungen und Grüßen von meiner Frau und mir
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


München 24.10.10.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 19 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    24. Oktober 1910 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Potsdamer Straße 33
10785 Berlin
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Alfred Holzbock
Signatur des Dokuments:
Nachlass Alfred Holzbock
Standort:
Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Berlin)

Danksagung

Wir danken der Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Preußischer Kulturbesitz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Alfred Holzbock, 24.10.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.09.2024 21:17