Kennung: 357

Berlin, 5. Oktober 1910 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Holzbock, Alfred

Inhalt

Sehr verehrter Herr Holzbock!

ich habe jetzt eine Stunde lang versucht, etwas über das Thema aufzusetzen, ich bin aber zu müde, nachdem ich drei Tage hintereinanderWedekind reiste am 30.9.1910 von München ab – „Fahrt nach Berlin“ [Tb] – und gleich nach seiner Ankunft in Berlin begannen die Proben für sein Gastspiel vom 6. bis 19.10.1910 am Kleinen Theater in Berlin (Direktion: Victor Barnowsky), zunächst einmal für die am 6.10.1910 anstehende Doppelpremiere („Die Zensur“ und „Der Liebestrank“); er notierte am 1. und 2.10.1910 „Probe von Zensur“ [Tb], am 4.10.1910 „Probe von Zensur und Liebestrank“ [Tb] sowie am 5.10.1910 „Generalprobe von Zensur und Liebestrank“ [Tb]. bis fünf Uhr Probe hatte. Ich würde Ihnen Ihre FragenHinweis auf eine nicht überlieferte Anfrage; erschlossenes Korrespondenzstück: Alfred Holzbock an Wedekind, 4.10.1910. Es dürfte sich um Fragen nach Wedekinds Selbstverständnis als Schauspieler gehandelt haben. Alfred Holzbock veröffentlichte am 16.10.1910 im „Berliner Lokal-Anzeiger“ [Jg. 28, Nr. 526; vgl. KSA 5/III, S. 118] mit einer Selbstdarstellung Wedekinds als Schauspieler den Beitrag „Bühnendichter als Schauspieler“ [KSA 5/II, S. 388f.]. so gerne ausführlich beantworten, wenn ich Ruhe und Muße dazu habe. Aber in dieser | Hetzerei ist es mir nicht möglich. Empfangen Sie meinen herzlichen Dank dafür daß Sie bei diesem Anlaß meiner gedacht haben. Wenn wir nicht durchfallen bleibe ich nach der Premiere noch einige Tage hierWedekind reiste am 20.10.1910 zurück nach München [vgl. Tb]. Er hat seinen Einakter „Die Zensur“ in Berlin (siehe oben) neunmal gespielt.. Sollte es Ihnen dann schon zu spät für die Beantwortung sein? Andern falls würde ich Sie dann am liebsten in Ihrer Redaktion aufsuchenWedekind suchte den Redakteur des „Berliner Lokal-Anzeiger“ (Redaktion: Zimmerstraße 36-41) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil I, S. 180] am 7.10.1910 auf: „Konferenz mit Holzbok“ [Tb].. Vielleicht schon übermorgen./,/ am Nachmittag. | Sollte ich Sie verfehlen komme ich auch ein anderes Mal, da ich mir in den Straßen von Berlin sehr gern Bewegung mache.

Mit besten Grüßen von meiner Frau und mir
Ihr sehr ergebener
Frank Wedekind.


Schiffbauerdamm 6Wedekind logierte in Berlin im Orient-Hotel (Schiffbauerdamm 6/7) [vgl. Berliner Adreßbuch 1911, Teil I, S. 2125; Teil IV, S. 187]..

5.10.10.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 14,5 x 19 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch den Briefinhalt und das Tagebuch belegt.

  • Schreibort

    Berlin
    5. Oktober 1910 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Stiftung Preußischer Kulturbesitz

Potsdamer Straße 33
10785 Berlin
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Alfred Holzbock
Signatur des Dokuments:
Nachlass Alfred Holzbock
Standort:
Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Berlin)

Danksagung

Wir danken der Staatsbibliothek zu Berlin ‒ Preußischer Kulturbesitz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Alfred Holzbock, 5.10.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

02.09.2024 21:15