Kennung: 3496

Lenzburg, 12. Juli 1912 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Lenzburg, Freitag.

12.VII.12.


Geliebter Frank,

herzlichsten Dank für Deine liebe Kartevgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 10. bis 11.7.1912.! Es geht uns allen sehr gut u. das Wetter ist herrlich! Hoffentlich hast Du in München auch so schönes Wetter u. kannst viel spazieren gehen u. schwimmen. Anna Pamela nimmt wieder täglich ihr Sonnenbad. Eva geht auch zum Schwimmen.

Unser Zug soll also Montag | um 8.46 hier abgehen u. um 7.05um 19.05 Uhr. wären wir in München. Ich weiß nicht Frank, ob es Dir nicht lieber ist, uns zu Hause zu erwarten. Der Rummel mit den Kindern am Bahnhof ist Dir vielleicht zu viel. Aber wie Du lieber willst. Ich schreibe gleichzeitig an die HausmeisterinChristine Schreier, die als Hausmeisterin die Münchner Wohnung in der Prinzregentenstraße 50 betreute (siehe die vorangehende Korrespondenz Tilly Wedekinds mit ihrem Mann seit dem 18.6.1912)., damit alles vorbereitet ist, da Sonntag | die ZüricherArmin Wedekind mit seiner Familie. kommen sollen. Wenn ich Dir also nur noch 1 Karte schreibesie schrieb noch ein Telegramm [vgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 15.7.1912]., bist Du mir hoffentlich nicht böse.

Mit den Kindern, besonders mit der Kleinen haben alle so eine Freude; der Abschied wird schwer werden.

In München ist also wieder eine große Geschichte los. Was hat denn Kutscher verbrochen? Er ist wohl zu revolutionär, da er über Dich vorgelesenArtur Kutscher, Privatdozent an der Münchner Universität, hielt im Sommersemester 1912 eine Vorlesung „Lenz – Grabbe – Wedekind“ [vgl. Verzeichnis der Vorlesungen an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München im Sommer-Semester 1912. München 1912, S. 24]; er hatte Konflikte mit der Universität, wie Wedekind seiner Frau berichtet hat [vgl. Frank Wedekind an Tilly Wedekind, 10. bis 11.7.1912].? | Falls Du noch über irgend was Nachricht haben willst, schreibst Du mir vielleicht eine Karte. Geld habe ich noch alles fast, ich danke Dir vielmals.

Viele Grüße von allen „SiebenEmilie Wedekind, Erika Wedekind (Mieze), deren Tochter Eva Oschwald, die Kinder Pamela und Kadidja Wedekind, Anna (Ännchen) Wedekind, das Kindermädchen Anna Wölfel.“,
herzlichen Kuss
Deine Tilly

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 17 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Lenzburg
    12. Juli 1912 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
232
Briefnummer:
353
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 12.7.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

25.09.2023 15:49