Sonntagder 29.10.1911..
Mein lieber Frank,
gestern war also große KaffeegesellschaftBei Tilly Wedekind waren am 28.10.1911 zu Gast: Anny Henckell, Gattin des mit Wedekind befreundeten Schriftstellers Karl Henckell, und ihre Schwägerin Thea Hirzel (geb. Henckell), zu denen Wedekind am 20.10.1911 in München notiert hat: „Frau Henckell und Frau Dr. Hirzel kommen“ [Tb], eine Frau Hauth (nicht identifiziert), möglicherweise die Gattin des Buchbinders Max Hauth [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 227], Mary Martens, die Gattin des mit Wedekind befreundeten Schriftstellers Kurt Martens, wahrscheinlich Elsa Gutmann, die Gattin von Emil Gutmann, dessen Konzertagentur Wedekinds Lesungen organisierte, und eine Frau Stein (nicht identifiziert).. Frau Henckell,
Fr. Hirzel, Fr. Hauth, Frau Martens, Fr. Guttmann, Fr. Stein.
Es war sehr nett, wir sangen auch | paar Lieder zur
Guitarre. Aber der Kaffee war glaub’ ich besser als der Gesang. Deinen beiden
Kindern gehts sehr gut. Sie grüßen Dich vielmals!
Also heute abendAnspielung auf Wedekinds Vortragabend am 29.10.1911 im Klindworth-Scharwenka-Saal in Berlin, der um 20 Uhr begann und den Titel hatte: „‚Gedanken‘. Ethische und ästhetische Probleme“ [Berliner Tageblatt, Jg. 40, Nr. 552, 29.10.1911, Morgen-Ausgabe, 10. Beiblatt, S. (3)].!
Innigst, Deine Tilly
Alle Damen lassen Dich grüßen.