Kennung: 3284

München, 4. März 1910 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Tilly

Koautoren*in

  • Wedekind, Pamela

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

T. W.


Freitag, 4.III.10.


Innigst geliebter Frank,

meinen Briefvgl. Tilly Wedekind an Frank Wedekind, 3.3.1910. den ich Dir gestern nach Prag schrieb, wirst Du erhalten haben. Abends sandte ich Dir noch einen Brief von Bruno Cassirernicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Bruno Cassirer an Wedekind, 1.3.1910 (Brief). – Tilly Wedekind hat diesen Brief Bruno Cassirers mit einem Begleitschreiben von Wilhelm Herzog aus Berlin erhalten und ihrem Mann am 3.3.1910 („gestern“) abends nach Prag nachgesandt [vgl. Wedekind an Wilhelm Herzog, 5.3.1910]. nach. Wie war es in Olmütz? Bist Du erst heute nach Prag weitergefahren? Die beiden Tagen werden sehr anstrengend für Dich sein. Ich war also gestern Mittag bei Bernstein, mit ihnen allein. | Ich brachte Frau Bernstein ein paar Blumen. Vorgestern erschien ein neues Buch von ihrElsa Bernsteins Buch „Achill. Tragödie in drei Akten“ ist 1910 unter ihrem Pseudonym Ernst Rosmer im Verlag S. Fischer in Berlin erschienen., und erkundigte ich mich sehr interressiertSchreibversehen, statt: interessiert. danach. Dann sprachen wir von Dir, Deinen Vorträgen, vom Theater, von Stollberg, von der Schackgalerie, von der Schauspielerversammlung, von Thomas u. Heinrich Mann etz. Ich glaube, ich habe mich richtig benommen. Meine Cousine überhörte mich Nachmittags die Lamiascene, es gieng ziemlich ohne Stockung. Alle die ich sehe, lassen Dich natürlich vielmals grüßen. |

Heute gehe ich mit Annapamela spazieren, obwohl nicht sehr schönes Wetter ist. Mittags sollen wir beide bei Frau Steinrück essen. Nachmittags sollen werden wir wohl auch spazieren gehen. Die Tage haben wir nichts mehr vor. Ich habe genug zu tun, mit lernen, schreiben, rechnen, lesen. Dienstag hab’ ich für Annapamela einige Kinder eingeladen. Und dann ist die Zeit bald herum, und Du kommst endlich heim. |

Was willst Du dem Hebbel-Theater antworten? Hat Barnowsky geantwortet? Hast Du mit der n. W. Bühne etwas Bestimmtes ausgemacht?

Ich habe Dir weiter nichts Interessantes zu erzählen. Hoffentlich langweilen meine Briefe Dich nicht zu sehr.

In innigster Liebe
Deine Tilly


Lieber Papa, ich schicke Dir 3 Küsse u. bitte Dich uns bald wieder zu schreiben.
Deine Annapamela.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 17 cm. Mit aufgeprägtem Monogramm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Grußzeilen der drei Jahre alten Tochter Pamela Wedekind sind von ihr selbst zu Papier gebracht (die Hand wohl von der Mutter geführt).

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    4. März 1910 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Prag
    Datum unbekannt

Erstdruck

Briefwechsel 1905‒1918. Band 1: Briefe

Autor:
Frank Wedekind, Tilly Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon
Verlag:
Göttingen: Wallstein
Jahrgang:
2018
Seitenangabe:
154
Briefnummer:
222
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 221
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Tilly Wedekind, Pamela Wedekind an Frank Wedekind, 4.3.1910. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

04.10.2024 13:35