[Notiz zum Kontext, Hinweis und Referat in Wedekinds Tagebuch vom 1.6.1892 in Paris:]
Ich gehe ins Louxembourg und erfahre auf allerhand Umwegen, daß KatjaMit der Dresdner Malerin Käthe (Katja) Juncker, die er 1890 in München kennenlernte, hatte Wedekind 1892 in Paris eine leidenschaftliche Affäre. Wedekinds Pariser Tagebuch, in dem Juncker „Katja“ genannt wird, dokumentiert verschiedene Treffen der beiden im Frühjahr 1892 [vgl. Tb 20.4.1892, 1.5.1892, 3.5.1892, 8.5.1892]. den Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Elisabeth Krüger, 28.5.1892. – Die Malerin Elisabeth Krüger, mit der Wedekind schon in München (zum Beispiel in der Pension Sußner [vgl. Tb 22.10.1890]) verkehrte und die mit Käthe Juncker befreundet war, traf Mitte Mai 1892 in Paris ein. Nach dem Wiedersehn am 18.5.1892 notierte Wedekind „wirklich ein ausnehmend hübsches Thier“ [Tb] und beschloß wenige Tage später „der Elisabeth Krüger […] habhaft zu werden“ [Tb 25.5.1892], dann aber „auf die Fortsetzung des Kampfes zu verzichten“ [Tb 28.5.1892]. vorgelesen hat. Ich fühle mich wie vergiftet. Ich schreibe ihr einen Briefdas vorliegende erschlossene Korrespondenzstück. worin ich sie der Unterschlagung zeihe. Ich sehe mich zu jeder Gemeinheit ihr gegenüber fähig.
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Paris1. Juni 1892 (Mittwoch) Sicher
ParisDatum unbekannt
Es gibt keine Informationen zum Standort.
Frank Wedekind an Käthe Juncker, 1.6.1892. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).
Anke Lindemann