Kennung: 2887

Basel, 27. Juli 1892 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Schmidt, Carl

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Lieber Freund.

Dein Briefnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Carl Schmidt, 22.7.1892. hat mir grosses Vergnügen gemacht u. ich möchte beinahe von Dir sagen: Du ahnungsvoller Engel d/D/u. – Vorläufig sende ich Dir das Bild des glücklichen BrautpaaresCarl Schmidt hatte sich Mitte Juli mit der 20-jährigen Dorothea Charlotte Hudtwalcker aus dem Hamburger Vorort Rotherbaum verlobt [vgl. Carl Schmidt an Wedekind, 21.7.1892].. Anfang OctoberErst am 25.10.1892 heirateten Carl Schmidt und Dorothea Charlotte Hudtwalcker [vgl. Heiratsregister Hamburg 3, 1892, Bd. 2, Nr. 404]. Ursache dieser Verzögerung dürfte die Cholera gewesen sein, die Ende Juli in mehreren Großstädten Europas (unter anderem Paris, Hamburg, Berlin, St. Petersburg) ausbrach und in Hamburg erst Ende Oktober gebannt war. wird die Hochzeit sein in Hamburg u. ich gedenke darauf bis Anfang des SemestersWedekinds ehemaliger Schulfreund Carl Schmidt war seit 1891 ordentlicher Professor der Mineralogie und Geologie an der Universität Basel. | einige Tage in Paris zu bleiben, das ich kenne, wenigstens etwas, das aber meiner Braut ganz neu sein wird. Es freut mich sehr Dich bei dieser Gelegenheit wieder sehenEine Begegnung Wedekinds, der wegen der Choleraepidemie Paris Mitte August verließ, aber schon am 12.9.1892 zurückkehrte [vgl. Vinçon 2021, Bd. 2, S. 121], mit Carl Schmidt in Paris ist nicht belegt. Der letzte Kontakt der einstigen Schulfreunde ist bisher für das Jahr 1884 nachgewiesen [vgl. Carl Schmidt an Wedekind, 2.10.1884]. Über eine spätere Begegnung in Basel notierte Wedekind: „Carl Schmidt war im Vortrag, läßt sich aber nicht sehen“ [Tb 18.1.1912]. zu können, ich werde Dir vorher natürlich noch schreiben.

Auf baldiges froeliches(schweiz.) fröhliches.
Wiedersehen
Dein alter
C. Schmidt

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11 x 18 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben
Sonstiges:
Auf der Vorderseite des Blatts hat Wedekind mit Bleistift die Jahreszahl „92 ?“ notiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 27.7.1892 ist als Ankerdatum gesetzt. Carl Schmidt dürfte Wedekinds Brief [vgl. Wedekind an Carl Schmidt, 22.7.1892] bald beantwortet haben. Da der vorliegende Brief keinerlei Anspielungen auf den Ausbruch der asiatischen Cholera in Paris enthält, von dem die Zeitungen ab 28.7.1892 vermehrt berichteten, wird der Vortag (27.7.1892) als Schreibdatum angenommen.

  • Schreibort

    Basel
    27. Juli 1892 (Mittwoch)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Basel
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Paris
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 157
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Carl Schmidt an Frank Wedekind, 27.7.1892. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

25.03.2024 11:59