Sehr geehrter Herr Gutmann!
es ist richtig,
daß ich mit der Dittmannschen BuchhandlungBuchhandlung Carl Tittmann in Dresden (Prager Straße 19), Inhaber: Oskar Engler [vgl. Adreßbuch für Dresden 1909, Teil V, S. 62]. Er hat die seit 1881 existierende Buchhandlung zwei Jahre zuvor von Anna Tittmann (geb. Sulzberger) übernommen, die sie seit dem Tod ihres Gatten 1892 geführt hatte. einen Vortragsabend auf den 5 April
in Dresden abgemacht habe. Formell wäre das ja kein Hinderungsgrund für einen
anderen Vortragsabend am 13 März. Nun hatte mir aber Herr DitmannWedekind meint Oskar Engler, den Inhaber der Buchhandlung Carl Tittmann (siehe oben).
im Oktober durch meinen SchwagerWalther Oschwald, der Gatte Erika Wedekinds. in Dresden sagen lassen, daß ihm mein Vortrag
am | 5 AprilWedekind hielt am 5.4.1909 keinen Vortrag in Dresden.
gar nicht recht bequem wäre, da er fürchte kein Publicum mehr dafür zu finden.
Ich ließ Herrn Ditmann antworten, daß ich gar nichts dagegen hätte den Vortrag
auf nächsten Winter zu verschieben, suchte Herrn Ditmann dann noch persönlich
zu sprechen, was mir aber nicht gelang. Als Honorar war mit Herrn Tittmann
gleichfalls M 400 ausgemacht.
Daß der eine
Abend den andern beeinträchtigen würde, ist selbstverständlich, und ich bin gern damit einverstanden daß nur en
ein Abend stattfindet. Vielleicht haben Sie die Güte, in diesem Sinne an
| die Herren in
Dresden zu schreiben. Als Datum wäre wohl der 13 MärzWedekind notierte am 13.3.1909 in Dresden: „Vortrag“ [Tb]; das war die vom Goethebuch veranstaltete Lesung: „Frank Wedekind las am Sonnabend im Dresdner Goethebund einige seiner Dichtungen vor“ [Dresdner Neueste Nachrichten, Jg. 17, Nr. 72, 16.3.1909, S. 2] – die zweite Szene aus „Die Zensur“, „Totentanz“ und Gedichte, ein erstmals am 25.11.1908 im Bayerischen Hof in München präsentiertes Programm. besser als der 5 April.
Mit besten Grüßen
Ihr
Frank Wedekind.
19.1.9.