München 4. September 1916.
Sehr geehrter Herr Doctor!Dr. Max Krüger war am Großherzoglichen Hof- und Nationaltheater in Mannheim als Spielleiter tätig [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1916, S. 493]. Wedekind, der vom 19. bis 25.1.1916 zu einem Gastspiel in Mannheim war, hatte den Abend vor seiner Abreise mit ihm verbracht, wie er am 24.1.1916 notierte: „Durlacher Hof mit Dr. Krüger, Dramaturg“ [Tb].
Ihre freundlichen Zeilen von 2.nicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Max Krüger an Wedekind, 2.9.1916. dieses beschämen
mich tief, da ich Ihnen Ihren Brief vom 4. Juninicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Max Krüger an Wedekind, 4.6.1916. noch immer nicht beantwortet
habe. Ich war damals durch ein im höchsten GeradeSchreibversehen, statt: Grade. anstrengendes Gastspiel in
Berlin festgehalten, 26 Vorstellungen in ununterbrochener Reihenfolge, die mich
bis Mitte JuliWedekind war vom 31.5.1916 bis 7.7.1916 in Berlin, zu einem Gastspiel mit „Marquis von Keith“, „Erdgeist“ und „Simson“ (9.6.1916 bis 6.7.1916), dem Wedekind-Zyklus an den Kammerspielen des Deutschen Theaters (Direktion: Max Reinhardt). Er reiste am 8.7.1916 zurück: „Schöne Fahrt nach München.“ [Tb] festhielten. So konnte ich in Ihrer Sachenicht ermittelt. leider nichts tun.
Später erhielt ich dann von Ihnen die Nachrichtnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Max Krüger an Wedekind, 1.8.1916. | daß die Angelegenheit nicht
mehr in Frage käme. Darf ich Sie bitten aus dieser Untätigkeit nicht den Schluß
zu ziehen, zu dem Sie berechtigt wären. Bewahren Sie mir bitte das Zutrauen,
daß Sie auf mich rechnen können, wo ich mündlich etwas ausrichten kann, was in
diesem Fall leider nicht möglich war. Nur das Briefschreiben ist nicht meine
starke Seite. Dadurch schade ich mir selber am allermeisten und bitte Sie nur
mich nicht danach beurteilen zu wollen.
Mit hochachtungsvollem Gruß
Ihr ergebener
Frank Wedekind.