Mittwoch, 17.12.13.
Lieber Herr Wedekind!
Bitte zu entschuldigen, wenn ich solange nicht antwortete,
aber mir blieb wirklich keine Zeit über, sogleich zu antworten!
Also jetzt rückt die freudige Zeit immer näher, nur wenige
Tage mehr und dann dürfen wir fahrenDie Erlaubnis zur Heimfahrt in die Weihnachtsferien gab der Schuldirektor im Salzburger Internat für Friedrich Strindberg und seine Mitschüler offenbar kurzfristig [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 7.12.1913 und 14.12.1913 und Marie Uhl an Wedekind, 20.12.1913].. An welchem Tage – er/s/ ist
unangenehm – wir fahren dürfen, schwankt noch | immer zwischen Montagabends, u. Dienstags frühden 22.12.1913 und 23.12.1913.. Den ZugFriedrich Strindberg reiste am Dienstag, den 23.12.1913 morgens von Mondsee nach München, wo er um 12.20 Uhr eintraf [vgl. Friedrich Strindberg an Wedekind, 21.12.1913 und Friedrich Strindberg an Wedekind, 22.12.1913]., mit dem ich M/D/ienstags
hoffentlich kommen kannWedekind hatte seinen Sohn im September zu einem Weihnachtsbesuch nach München eingeladen, den Friedrich Strindberg vom 23.12.1913 bis 1.4.1914 wahrnahm. werde ich Herrn Wedekind mitteilen, sobald ich es
erfahre. Wie ich mich darauf freue, weiß ich nicht oft genug zu wiederholen,
und immer, wenn ich daran denke fühle ich neuerdings, wie froh ich bin!
Auch auf die Bekanntschaft von den lieben Töchterleins freue
ich mich sehr. Doch so denke ich nur zur freien Zeit; – wenn wir Unterricht
haben, oder Studium, so lerne ich ziehmlich fleißig, besonders da mein Interesse, das ich bis vor kurzeSchreibversehen, statt: kurzer. Zeit nicht wachrufen konnte,
nun auch etwas erweckt ist wurde und mich unser heuriger Stoff
interessiert. Besonders die sprachlichen Gegenstände sind mir angenehm, doch
auch anderes so z.B. die Ge|schichte der alten Römer ist und Griechen ist mir
sehr lieb. Desgleichen Religion wo ein lebhafter GeistlicherIdentität nicht ermittelt. uns Unterricht
erteilt, der aber sehr wenig mit dem Lehrstoff zu tuhSchreibversehen, statt: tun. hat, sondern da auch – was mich besonders interressiert – die
Philosophie, sei es zu
alter oder neuer Zeit von uns (ich habe in meiner Klasse nur einen
KollegenMitschüler von Friedrich Strindberg; Identität nicht ermittelt.) besprochen wird. So siehts ungefähr bei uns in der Schule aus!
Noch
viele Grüße bis zu Weihnachten
in Liebe Fritz.