Sehr geehrter Herr DoctorDr. phil. Erich Freund, Schriftsteller in Breslau (Kaiser Wilhelmstraße 48/50) [vgl. Adressbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Breslau für das Jahr 1905, Teil I, S. 181], Vorsitzender der 1896 gegründeten Freien literarischen Vereinigung zu Breslau, die Autoren-Abende veranstaltete [vgl. Kürschners Deutscher Literatur-Kalender auf das Jahr 1905, Sp. *25].!
Ich danke Ihnen SehrSchreibversehen, statt: sehr. für Ihren liebenswürdigen VorschlagHinweis auf eine nicht überlieferte Einladung; erschlossenes Korrespondenzstück: Erich Freund an Wedekind, 29.8.1905. Der Vorsitzende der Freien literarischen Vereinigung zu Breslau (siehe oben) hat Wedekind zu einem Leseabend eingeladen.. Es
wäre mir nur sehr lieb wenn der VortragsabenSchreibversehen, statt: Vortragsabend. gegen Schluß der Saison als/s/o nach
Neujahr stattfindenDer Leseabend in Breslau fand bereits am 20.11.1905 statt [vgl. Wedekind an Erich Freund, 9.11.1905]. könnte, da ich jetzt eventuell in Berlin viel zu thun haben
werde. Was das Honorar betrifft, nannte man mir vor einem JahrWedekind hatte vom 1. bis 6.11.1904 in Liebichs Etablissement in Breslau ein Gastspiel gegeben [vgl. Tb]. in Breslau 400
MarkWedekind notierte am 20.11.1905 in Breslau zu seinem dort gehaltenen Vortrag: „Eingenommen M 400“ [Tb].. Dasselbe Honorar wurde |
mir auch schon einmal für einen Vortragsabend in Breslau angeboten.
Ich würde das gleiche ProgrammWedekind trug bei seiner Lesung am 17.3.1905 im Kölner Gürzenich [vgl. Tb], veranstaltet von der Literarischen Gesellschaft in Köln, Szenen aus „So ist das Leben“, die Erzählung „Rabbi Esra“ sowie die Gedichte „Das Lied vom armen Kind“, „Sommer 1898“ und „Der blinde Knabe“ vor [vgl. KSA 1/II, S. 1156].s wählen, das ich vor
einem Jahr in der frommen Stadt Cöln vortrug, ohne Anstoß zu erregen. Ich
denke, das würde für Breslau auch nicht zu kühn sein.
Indem ich Sie bitte den Ausdruck meiner vorzüglichsten
Hochschätzung entgegenzunehmen.
Ihr ergebenster
Frank Wedekind.
München 30.8.5.