Kennung: 2354

München, 27. Januar 1914 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Thimig, Hugo

Inhalt

München, 27. Januar 1914.


An die Direktion des k. k. Hofburgtheaters
Wien.


Hochverehrter Herr Thimig!

Für die hohe Auszeichnung und künstlerische Förderung, die die Direktion des k. k. Hofburgtheaters mir zuteil werden läßt, indem sie einer meiner Arbeiten ihre hohe Kunst und Gastlichkeit widmet, bitte ich Sie aufrichtigen herzlichen Dankvgl. Hugo Thimig an Wedekind, 21.1.1914. entgegenzunehmen. Wenn es sich irgend ermöglichen läßt, werde ich mir | die Freude nicht nehmen lassen, der Premiere beizuwohnenWedekind war am Premierentag in München [vgl. Tb]. Sein Einakter „Der Kammersänger“ hatte am 31.1.1914 am k. k. Hof-Burgtheater in Wien (Franzensring 12) unter der Regie von Hugo Thimig Premiere (Beginn: 19 Uhr) – zusammen mit den nachfolgend gespielten Stücken „Boubouroche“ von George Courteline (deutsch von Siegfried Trebitsch) und „Literatur“ von Arthur Schnitzler, wie der Theaterzettel [zugänglich in: https://anno.onb.ac.at/] ausweist. Weitere Vorstellungen fanden am 1., 4., 6., 11. und 14.2.1914, am 4. und 16.3.1914 sowie am 17.4.1914 statt; das Stück blieb im Repertoire des Burgtheaters., da es mir wohl kaum beschieden sein wird, jemals eine vollkommnere Verkörperung meiner Scenen zu sehen. Darf ich Sie bitten, hochverehrter Herr Direktor, den Künstlerinnen und KünstlernDem Theaterzettel der „Kammersänger“-Premiere am Burgtheater zufolge (siehe oben) spielten Georg Reimers (Gerardo, Kammersänger), Anna Kallina (Frau Helene Marowa), Fritz Straßni (Professor Düring), Adele Leschka (Miss Isabel Coeurne), Fritz Müller (Müller, Hotelwirt), Hermann Gehrs (Hoteldiener), Stefanie Liebal (Liftjunge), Marie Kasznica (Klavierlehrerin)., die ihr hohes Können in den Dienst meiner Arbeit stellen, jetzt schon meinen herzlichen Dank aussprechen zu wollen, so wie ich mich auch der DirektionDirektor des Wiener Burgtheaters war Hugo Thimig [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1915, S. 564], im Vorjahr noch provisorisch mit der Leitung betraut [vgl. Neuer Theater-Almanach 1914, S. 663]. Direktor der k.u.k. General-Intendanz war Viktor Horsetzky Edler von Hornthal [vgl. Deutsches Bühnen-Jahrbuch 1915, S. 563]. des k. k. Hofburgtheaters, vor allem Ihnen, Herr Thimig, zu ehrerbietigem Dank verpflichtet fühle.

Mit verehrungsvollem Gruß
Ihr ergebener
Frank Wedekind.


[Kuvert:]


Einschreiben


An den Direktor des
k. k. Hofburgtheaters
Herrn Hugo Thimig.
Wien.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 28 x 36 cm. 2 Seiten beschrieben. Kuvert. 29,5 x 19,5 cm. 1 Seite beschrieben.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Marke „R“ – (frz.) Recommandé = Einschreiben – versehen, die zwei weitere Aufdrucke („München 22“ und „Nr. 143“) enthält. Es war den Stempelspuren zufolge mit zwei aufgeklebten Briefmarken frankiert, die abgelöst worden sind.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „12 – 1 Nm.“ (= 24 bis 1 Uhr).

Informationen zum Standort

KHM-Museumsverband – Theatermuseum Wien

Lobkowitzplatz 2
A-1010 Wien
Österreich

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Hugo Thimig
Signatur des Dokuments:
AM76287Th
Standort:
KHM-Museumsverband – Theatermuseum Wien (Wien)

Danksagung

Wir danken dem KHM-Museumsverband – Theatermuseum (Wien) für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Hugo Thimig, 27.1.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

07.10.2024 14:47