Sehr geehrter Herr DoctorDr. jur. Fritz Braumüller, Dramaturg am Münchner Schauspielhaus [vgl. Neuer Theater-Almanach 1904, S. 441], der 1. Vorsitzende der Münchener Dramatischen Gesellschaft, die die geschlossene Vorstellung veranstaltete (siehe unten).,
darf ich Sie bitten, der Überbringerin dieser Zeilen,
Fräulein BräuerElse Breuer war Hofopernsängerin in München [vgl. Neuer Theater-Almanach 1904, S. 438], wo die Presse „die Münchner Künstlerin Fräulein Else Breuer“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 57, Nr. 65, 10.2.1904, Vorabendblatt, S. 3] gerne würdigte; es darf als sicher gelten, dass Wedekind sie meinte (eine andere weibliche Person, die mit Nachnamen Breuer hieß, auch in der Schreibweise Bräuer, gab es nicht an den Münchner Bühnen und ist auch sonst nicht zu identifizieren). eine Karteeine Theaterkarte. Die Presse hatte darüber informiert: „Zu der am nächsten Dienstag im Schauspielhause stattfindenden Aufführung von Wedekinds ‚Büchse der Pandora‘, die infolge des Zensurverbots nicht öffentlich ist, haben außer den Mitgliedern nur diejenigen Personen Zutritt, die sich bei der Geschäftsstelle der Gesellschaft, Hofbuchhandlung von Karl Schüler [...], Maximilianstraße 2, in die dort aufliegenden Subskriptionslisten eingetragen haben. Auf Grund dieser Eintragung erhält man eine auf den Namen lautende Einladungskarte, die zu der Lösung eines Billetts berechtigt. – An der Kasse des Schauspielhauses werden für diese Vorstellung keine Billette abgegeben.“ [Dramatische Gesellschaft. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 57, Nr. 143, 25.3.1904, Morgenblatt, S. 2] Sie hat ferner darüber informiert: „Nach polizeilicher Verfügung muß die Subskriptionsliste für die [...] nicht öffentliche Vorstellung von Wedekind ‚Büchse der Pandora‘ am Aufführungstage Nachmittags 5 Uhr geschlossen werden, so daß später einlaufende Anmeldungen auf keinen Fall mehr berücksichtigt werden können.“ [Dramatische Gesellschaft. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 57, Nr. 145, 26.3.1904, Morgenblatt, S. 2] für heute AbendWedekind notierte am 29.3.1904: „Aufführung der Büchse der Pandora in München.“ [Tb] Seine Tragödie war am Abend des 29.3.1904, veranstaltet von der Münchener Dramatischen Gesellschaft (Vorsitzender: Fritz Braumüller), in einer einmaligen geschlossenen Vorstellung, einem Gastspiel des Nürnberger Intimen Theaters, am Münchner Schauspielhaus aufgeführt worden (siehe oben). geben zu wollen.
Wedekind.