[Hinweis und Referat in Karl Ernst Henrici: Katalog 108
(1926), Nr. 424:]
Wedekind, Frank [...]
Eigh. Brief m. U. München 8.V.1913Wedekind notierte am 8.5.1913: „Unterredung mit Dr. Robert.“ [Tb] Die Wiener Presse hatte einige Tage zuvor ein Ensemblegastspiel der Münchner Kammerspiele unter der Regie von Eugen Robert ab dem 27.5.1913 im Deutschen Volkstheater (Direktion: Adolf Weisse) in Wien angekündigt, bei dem auch Wedekinds „Franziska“ gespielt werde: „Am 27. d. beginnt Direktor Robert mit seinem Ensemble im Deutschen Volkstheater in Wien ein mehrwöchiges Gastspiel. Zur Aufführung gelangen [...] Frank Wedekinds modernes Mysterium ‚Franziska‘ [...]. In ‚Franziska‘ spielen Frank und Tilly Wedekind die Hauptrollen“ [Deutsches Volkstheater. In: Arbeiter-Zeitung, Jg. 25, Nr. 120, 3.5.1913, Morgenblatt, S. 8; vgl. Die Kammerspiele im Deutschen Volkstheater. In: Die Zeit, Jg. 12, Nr. 3908, 3.5.1913, Morgenblatt, S. 3; Neues Wiener Journal, Jg. 47, Nr. 119, 2.5.1913, 2. Ausgabe, S. 9]. Gleichzeitig war in der Wiener Presse zu lesen: „In Theaterkreisen war letzter Tage das Gerücht verbreitet, das Gastspiel Direktor Roberts von den Münchner Kammerspielen am Deutschen Volkstheater sei durch die Münchner Theateraffäre Dr. Roberts in Frage gestellt. Direktor Robert steht nämlich in München mit seiner Theatergesellschaft im Prozeß.“ [Fremden-Blatt, Jg. 67, Nr. 119, 2.5.1913, Abend-Blatt, S. 10] Das dürfte der Gegenstand der Unterredung Wedekinds mit Eugen Robert und der Anlass für den am selben Tag geschriebenen Brief an Adolf Weisse gewesen sein, der sich dann als hinfällig erwies. Das Ensemblegastspiel der Münchner Kammerspiele im Deutschen Volkstheater fand statt, „Franziska“ hatte am 6.6.1913 Premiere und Eugen Robert führte die Regie (Frank Wedekind spielte die Rolle des Veit Kunz, Tilly Wedekind die Titelrolle)., 1 Seite. 8o.
Beabsichtigt den VertragDer Vertrag mit dem Deutschen Volkstheater (Direktion: Adolf Weisse) in Wien über die Aufführung von „Franziska“ im Rahmen des Ensemblegastspiels der Münchner Kammerspiele dürfte Anfang 1913 abgeschlossen worden sein. Ein Exemplar der 5. Auflage (1913) von „Franziska“ enthält folgenden Eintrag des Deutschen Volkstheaters vom 19.2.1913: „Für vorstehendes Werk sucht das deutsche Volkstheater in Wien die Aufführungsbewilligung nach. Die Erstaufführung ist für Mai 1913 geplant.“ [KSA 7/II, S. 1213] Ein weiteres Exemplar der 5. Auflage von „Franziska“ enthält Einträge (vorgenommen nach dem 16.3.1913) der Wiener Zensurbehörde [vgl. KSA 7/II, S. 1215f.]. Der geplante Aufführungstermin hatte sich dann verschoben und „Franziska“ am 6.6.1913 in Wien Premiere. über die Aufführung der „Franziska“
in Wien zu kündigen.