Kennung: 1807

Berlin, 17. September 1908 (Donnerstag), Widmung

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Bahr, Hermann

Inhalt

OAHA senden an.

Hermann Bahr H. B Dem Dichter und Kämpfer
Dies Buch braucht nicht zu gefallen, es möchte nur freundliche Grüße überbringen in ErinnerungWedekind hat Hermann Bahr zuletzt in Wien gesehen, als er einen Tag nach der Wiener Premiere von „Frühlings Erwachen“ (Wedekind spielte am Deutschen Volkstheater in Wien den vermummten Herrn) am 10.5.1908 bei ihm zum Essen eingeladen war: „Bei Hermann Bahr zu Tisch“ [Tb]. Die in dem Widmungsentwurf angesprochene Erinnerung (welche, ist nicht mehr notiert, da der Entwurf hier abbricht) dürfte auf sein auf den Bühnen nun erfolgreiches Stück „Frühlings Erwachen“ zielen, da Hermann Bahr bei den Proben für die Uraufführung an den Kammerspielen des Deutschen Theaters in Berlin dabei war, wie seine Tagebucheinträge vom 12. bis 19.11.1906 bezeugen [vgl. Tb Bahr, Bd. 5, S. 143-151], und er am 9.5.1908 auch die Wiener Premiere besucht hat: „Im Theater bei Wedekinds ‚Frühlings Erwachen‘“ [Tb Bahr, Bd. 5, S. 379].

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Bleistift.
Schriftträger:
Liniertes Papier. Notizbuchblatt. 10 x 16,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der für die Buchausgabe von „Oaha“ vorgesehene Widmungsentwurf für Hermann Bahr mit Notiz zum wohl erfolgten Versand im Notizbuch [Nb 54, Blatt 50v] steht in einer Liste mit weiteren Adressaten (Otto Julius Bierbaum, Paul Cassirer, Max Langheinrich, Emil Gerhäuser, Heinrich Welti, Max Halbe), die das Buch erhalten sollten. Diese Liste ist durch eine durchgezogene Linie von Text in anderem Zusammenhang getrennt.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 17.9.1908 ist als Ankerdatum gesetzt. Wedekind hat den Widmungsentwurf entweder geschrieben, kurz bevor die Buchausgabe von „Oaha“ erschien, was er dem Tagebuch zufolge am 12.9.1908 in wenigen Tagen erwartete („In 4 Tagen soll Oaha erscheinen“), oder unmittelbar nach Erscheinen, als der Verleger Paul Cassirer ihm ein erstes Exemplar der Erstausgabe vorbeibrachte, wie er am 17.9.1908 im Tagebuch notierte: „Cassirer bringt mir das erste fertige Buch OAHA.“ Weitere Exemplare dürfte er bald erhalten, in ein Exemplar die Widmung auf der Grundlage des Entwurfs geschrieben und nach Wien versandt haben. Öffentlich war die Erstausgabe des Schauspiels „Oaha“ erst später als erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Nr. 230, 2.10.1908, S. 10646]. Es ist jedenfalls anzunehmen, dass Wedekind die Widmung in Berlin entwarf und den endgültigen Text in ein Buchexemplar von „Oaha“ eintrug, bevor er am 21.9.1908 zu einem Gastspiel nach Dresden abreiste und dann am 30.9.1908 direkt nach München fuhr, um dort eine Wohnung zu nehmen und den Umzug zu organisieren.

  • Schreibort

    Berlin
    17. September 1908 (Donnerstag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    Berlin
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Wien
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
L 3501/54
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Hermann Bahr, 17.9.1908. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (03.12.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

27.10.2024 13:42