[1. Zitat in Koch 1950,
S. 95:]
2.5.1910
„Harden schreibt mirvgl. Maximilian Harden an Wedekind, 30.4.1910., daß Cassirer geneigt sei, nachzugeben,
wenn er von Ihnen wieder ein Angebot erhalte. Ich weiß nun nicht, ob Sie sich
für die Sache noch interessierenGeorg Müller war nach wie vor interessiert. Er übernahm von Bruno Cassirer schließlich Wedekinds Werke und wurde Wedekinds Verleger. Sollte das der Fall sein, so habe ich im
beiliegenden ein solches Angebot formuliert. Selbstverständlich darf Cassirer
von meiner Mitwirkung nichts wissen, da ich versprach, nicht in die
Verhandlungen einzugreifen…“
Entwurf von der Hand Wedekinds:
„Erlauben Sie mir, Ihnen mitzutheilen, daß ich bereit bin
für Bücherbestände und Verlagsrechte der Wedekind’schen Werke diejenige Summe
zu zahlen, die von einem vereidigten Sachverständigen als wirklicher Werth
dieses Kaufobjektes bezeichnet wird. – Die Ehre, Wedekinds Verleger zu sein
sowie sonstige ideelle Werthe dabei in Rechnung zu bringen, scheint mir
offengestanden bei einem Autor ganz ausgeschlossen, dessen Werke, wie es bei
Wedekind der Fall war, öffentlich zum Verkauf ausgeboten wurden. Ich muß ja im
Gegentheil geradezu fürchten, mich durch den Ankauf von ‚Wedekind‘ vor aller
Welt lächerlich zu machen. – Was den Bühnenvertrieb betrifft, so möchte ich Sie
speziell für den Fall, daß Herr Wedekind auf seinen Einspruch verzichtet, noch
einmal darum ersuchen, mir eine Abschrift des in Frage kommenden Kontraktes
zuzuschicken, da ich doch schließlich wissen muß, was ich kaufe.“
[2. Hinweis in Wedekinds Brief
an Maximilian Harden vom 2.5.1910 aus München:]
Soeben war ich bei Müller. Er ist auf acht Tage verreist.
Ich werde ihm also schreiben [...]