Kennung: 1559

München, 8. September 1909 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Reventlow, Franziska zu

Inhalt

Sehr geehrte gnädige Frau Gräfin,

Vor mehreren Jahren schrieb mir Frau Strindbergnicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Frida Strindberg an Wedekind, 29.12.1906. bei der ich mich nach Manuskripten erkundigtenicht überliefert; erschlossenes Korrespondenzstück: Wedekind an Frida Strindberg, 27.10.1906., die in ihren Händen geblieben waren, daß Sie diese ManuscripteEs handelte sich um ein Schulheft Wedekinds mit 20 Gedichten und einem Register, um den Prosaentwurf „Eden“ (eine Vorstufe zu „Mine-Haha“) und zwei Tagebücher vom 1889/90 [vgl. Vinçon 1989, S. 447f.]. in VerwahrungFranziska zu Reventlow besaß die Manuskripte nicht mehr. In ihrem Auftrag hatte der Maler Rolf Hoerschelmann sie dem Münchner Antiquar Emil Hirsch in Kommission gegeben, der sie durch Vermittlung des Verlegers Hans von Weber am 22.7.1909 und 3.8.1909 erfolgreich dem Leipziger Verlagshändler Ernst Rowohlt offerierte. Mitte September 1909, wohl nach Erhalt von Wedekinds Brief, schrieb sie in der Sache an Rolf Hoerschelmann: „Würden Sie vielleicht so freundlich sein mir gelegentlich auch zu schreiben, welchen von den Wedekind, resp. Strindbergsachen Sie damals verkauft haben und welche noch da sind. Zu meinem Schrecken ist neulich die Frau Strindberg in München aufgetaucht und hat Wedekind gesagt, sie habe mir Manuskripte von ihm zum Aufheben gegeben. Komisch daß das gerade so zusammentrifft, nachdem sich 12 Jahre niemand darum gekümmert hat. Wenn nun noch etwas von den Wedekindsachen da ist, würde ich es ihm event. zurückgeben.“ [Schardt 2004, Bd. 4, S. 533f.] hätten und Herr Mühsam bestätigt mir augenblicklichin der Torggelstube, einem der Stammlokale Wedekinds und Mühsams; laut Tb vom 8.9.1909. die Thatsache. Empfangen Sie nun zuerst meinen aufrichtigen herzlichen Dank dafür, daß Sie die Sachen während all der Jahre in Verwahrung behalten haben. Wollen Sie mich wissen lassen, wann ich sie bei Ihnen in Empfang nehmen kann, da ich Ihnen nicht die Mühe machen möchte, sie mir zu schicken.

Mit dem Ausdruck vorzüglichsten/r/ Hochschätzung
Ihr ergebenster
Frank Wedekind.


Prinzregentenstr. 50.
8.9.9.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 1 Doppelblatt. Seitenmaß 11 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Schreibort ist durch das Tagebuch belegt.

Der Absendeort ist durch das Tagebuch, der Empfangsort durch biographische Kontexte Franziskas zu Reventlow belegt.

  • Schreibort

    München
    8. September 1909 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Winkl bei Grabenstätt
    Datum unbekannt

Erstdruck

Werke. Kritische Studienausgabe. Band 5/II. Vermischte Schriften. Schulaufsätze, Essays, Aphorismen, Kritiken, Repliken, Notizen

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Hartmut Vinçon unter Mitarbeit von Friederike Becker, Miroslav Brei und Martin Hahn
Verlag:
Darmstadt: Häusser.media Verlag
Jahrgang:
2013
Seitenangabe:
1015f.
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Franziska zu Reventlow
Signatur des Dokuments:
FR B 51
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Franziska zu Reventlow, 8.9.1909. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

02.05.2023 19:48