Kennung: 1474

München, 15. Juli 1914 (Mittwoch), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Kutscher, Artur

Inhalt

Lieber Artur!

Von ganzem Herzen beglückwünsche ich Dich zu dem großen und offenbar durch schönste künstlerische Arbeit reichlich verdienten Erfolg Deines Kyklopen in HellbrunnArtur Kutscher hat am 11.7.1914 im Steintheater (die älteste erhaltene antike Freiluftbühne nördlich der Alpen) im Schlosspark des Schlosses Hellbrunn in Salzburg mit achtzig Studierenden seines Seminars von der Universität München das antike Satyrspiel „Der Kyklop“ (Zyklop) von Euripides aufgeführt (in der Übersetzung von Adolf Wilbrandt). Die Presse lobte: „Die Anregung zu dieser wirkungsvollen Vorstellung hatte Dr. Artur Kutscher gegeben, der auch die Regie führte.“ [Wiener Abendpost. Beilage zur Wiener Zeitung, Nr. 159, 14.71914, S. 3] „Die Darbietung war entgegen allen skeptischen Erwartungen, die man zu haben geneigt war, in den Einzelleistungen, vor allem aber in der Regieführung und in den Bewegungsmotiven der Chöre von einer erstaunlichen Höhe. Die Vertreter aus Berlin und andern Städten des Deutschen Reiches sowie die Gäste aus Wien und das Salzburger Publikum waren seltsam gepackt und standen im Banne eines ganz ungewöhnlichen künstlerischen Erlebnisses“ [Aus dem Naturtheater in Hellbrunn. In: Neues Wiener Abendblatt, Jg. 48, Nr. 193, 15.7.1914, S. 5].. | Hoffentlich erzählst Du mir recht baldWedekind traf Artur Kutscher gleich am Tag darauf, am 16.7.1914 im Hoftheaterrestaurant [vgl. Tb]. Er war dann am 17.7.1914 für eine Lesung zu Gast in „Kutschers Seminar“ und feierte anschließend „mit Kutscher Mühsam Friedenthal Dr. Blümner und Dr. v. Jakobi“ ein „Gelage“ [Tb] in der Torggelstube. ausführlicher darüber.

Mit schönsten Grüßen
Dein alter
Frank Wedekind.


15.7.14.


[Kuvert:]


Herrn Privatdozent
Dr. Artur Kutscher
München
Helmtrudenstrasse 5.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 3 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent. Empfängeradresse in lateinischer Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13,5 x 18 cm. 2 Seiten beschrieben. Kuvert. 2 Seiten beschrieben. 1 Seite beschrieben. 15,5 x 10 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben. Kuvert im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Kuvert ist mit einer aufgeklebten Briefmarke von 5 Pfennig frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Poststempel München: „6 – 7 N“ (= 18 bis 19 Uhr).

  • Schreibort

    München
    15. Juli 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    15. Juli 1914 (Mittwoch)
    Sicher

  • Empfangsort

    München
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Deutsches Literaturarchiv Marbach

Schillerhöhe 8-10
71672 Marbach am Neckar
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
A: Kutscher, Artur
Signatur des Dokuments:
A: Kutscher, 57.5404/2
Standort:
Deutsches Literaturarchiv Marbach (Marbach am Neckar)

Danksagung

Wir danken dem Deutschen Literaturarchiv Marbach für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Artur Kutscher, 15.7.1914. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

29.05.2024 14:19