2.2.15
Sehr geehrter Herr Wedekind!
Ich habe nun auch mit Herrn Frisch über den AbdruckGeorg Müller hat Wedekind bereits am Vortag vorgeschlagen, mit dem Drama „Bismarck“ den zweiten Jahrgang des von ihm verlegten „Neuen Merkur“ zu eröffnen [vgl. Georg Müller an Wedekind, 1.2.1915]. Er hat dann mit Efraim Fisch gesprochen, Herausgeber der Zeitschrift „Der Neue Merkur“ und Lektor im Georg Müller Verlag. Wedekinds Drama erschien unter dem Titel „Bismarck. Bilder aus der deutschen Geschichte“ von April bis Dezember 1915 im „Neuen Merkur“ als Vorabdruck [vgl. KSA 8, S. 683-691]. Ihres
neuen Dramas im Neuen Merkur gesprochen. Wir würden uns Beide sehr freuen, wenn
wir den zweiten Jahrgang des Neuen Merkur mit Ihrem Drama beginnen könnten und
sind bereit, Ihnen den Höchstpreis, den wir gegenwärtig zu zahlen überhaupt in
der Lage sind auszuwerfen, das wäre 15 Mark für die Seite. Da ich nun nicht
genau feststellen kann, wie umfangreich das Drama im Neuen Merkur wird, so kann
ich nur ungefähr berechnen, was bei dem Abdruck herauskommen würde und das wäre
zwischen 12 ‒ und
1500 Mark. Ich hoffe, daß Sie sich damit einverstanden erklären können. Da ich
morgen auf ein paar Tage erreiseTippfehler, statt: verreise., wäre es mir sehr angenehm, wenn Sie sich mit
Herrn Frisch in Verbindung setzen und alles Weitere mit ihm besprechenWedekind notierte am 6.2.1915 eine Besprechung mit Efraim Frisch: „Unterredung mit Frisch über Waffenruhe.“ [Tb] Der Autor hatte für sein Drama „Bismarck“ ursprünglich den Titel „Waffenruhe“ vorgesehen [vgl. KSA 8, S. 658]. Bei der Unterredung mit dem Herausgeber des „Neuen Merkur“ dürfte die grundsätzliche Einigung über den Vorabdruck erzielt worden sein, der im April-Heft 1915 begann. wollten.
Ich hoffe, daß alles zu Ihrer Zufriedenheit erledigt werden kann.
Die Buchausgabe werden Sie ja selbst erst im HerbstDie Buchausgabe erschien unter dem Titel „Bismarck. Historisches Schauspiel in fünf Akten“ vordatiert auf 1916 erst Ende Dezember 1915 im Georg Müller Verlag [vgl. KSA 8, S. 691]. d. J.
erscheinen lassen wollen. In der Frage der Buchausgabe lassen wir wohl Alles so
bestehen, wie wir es bei Ihren anderen Werken gehalten haben.
Mit den besten Grüßen
Ihr sehr ergebener
Georg Müller