[1. Abschrift:]
Sehr geehrter Herr Herzog!
Darf ich sie höflichst um die Gefälligkeit bitten, um ein
Exemplar der PannummerDas fünfte Heft des ersten Jahrgangs des „Pan“ mit Wedekinds drittem Beitrag, der in der von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer herausgegebenen Zeitschrift erschienen ist [vgl. Frank Wedekind: Autobiographisches. In: Pan, Jg. 1, Heft 5, 1.1.1911, S. 147-149]., die meine biographische Notiz von HardekopfWedekinds Beitrag „Autobiographisches“ [KSA 5/II, S. 355-357] im „Pan“ (siehe oben) liegt ein Brief Wedekinds zugrunde [vgl. Wedekind an Ferdinand Hardekopf, 28.4.1901], den Ferdinand Hardekopf dem „Pan“ für das Heft vom 1.1.1911 zur Verfügung stellte und dort mit einer Einleitung versah [vgl. KSA 5/III, S. 74]: „Zur Abfassung dieser Skizze, die 1901 – also vor jetzt neun Jahren – in München niedergeschrieben wurde, bewog Herrn Frank Wedekind einzig die Absicht, einem jungen Literaten freundliche Förderung angedeihen zu lassen. Aus meiner Bewunderung für den Dichter war mir der Wunsch erwachsen, seine Produktion durch einen Lebenslauf dokumentiert zu sehen, seine Werke als Teil eines Schicksals erkennen zu dürfen. So wagte ich mich, nachdem mehrere Briefe vorausgegangen waren, bis zu der Bitte vor: der Dichter möge mir, für meine literarischen Zwecke, einige biographische Sachlichkeiten zur Verfügung stellen. Das Material, das Herr Wedekind mir sandte, wird hier zum ersten Male gedruckt. Ich habe den Text in keiner Weise geändert. / FERDINAND HARDEKOPF“ [Pan, Jg. 1, Heft 5, 1.1.1911, S. 147]. Wedekinds Text ist im „Pan“ um einige Passagen gekürzt. Ferdinand Hardekopf hat darüber hinaus im vorangehenden Heft einen Beitrag über Wedekind veröffentlicht [vgl. Ferdinand Hardekopf: Wedekinds Weg. In: Pan, Jg. 1, Heft 4, 16.12.1910, S. 130-132]. enthält
senden lassen zu wollene an Herrn Privatdozent Dr. Arthur Kutscher München
m/M/auerkirchstrasse 6Mauerkircherstraße 6 (4. Stock), wo Artur Kutscher wohnte und dort dienstags von 14 bis 15 Uhr auch seine Sprechstunden abhielt [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 340].. Herr Dr. Kutscher braucht, soviel ich weiss die Notiz zu
einem KollegLehrveranstaltung des Literatur- und Theaterwissenschaftlers Dr. phil. Artur Kutscher, Privatdozent an der Universität München, im Sommersemester 1911 (es hatte am 21.4.1911 begonnen): „Kleist ‒ Grabbe ‒ Hebbel ‒ Wedekind, zweistündig, Montag und Donnerstag von 6‒7 Uhr, privatim“ [Verzeichnis der Vorlesungen an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München im Sommer-Semester 1911. München (1911), S. 24; vgl. ebd. S. 43]; es fand also privatim (mit Kolleggeld belegt) an den genannten Tagen von 18 bis 19 Uhr statt. und würde auch den „Pan“ als Quelle erwähnen.
In vorzüglicher Hochschätzung
Ihr ergebener
Frank Wedekind
München
26.5.11.
[2. Erstdruck:]
München, 26.5.11.
Sehr geehrter Herr Herzog!
Darf ich sie höflichst um die Gefälligkeit bitten, ein
Exemplar der Pannummer, die meine biographische Notiz von Hardekopf enthält
senden lassen zu wollen an Herrn Privatdozent Dr. Arthur Kutscher, München,
Mauerkirchstraße 6. Herr Dr. Kutscher braucht, soviel ich weiß, die Notiz zu
einem Kolleg und würde auch den „Pan“ als Quelle erwähnen.
In vorzüglicher Hochschätzung
Ihr ergebener
Frank Wedekind.