Kennung: 1243

München, 26. Mai 1911 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Herzog, Wilhelm

Inhalt

[1. Abschrift:]


Sehr geehrter Herr Herzog!

Darf ich sie höflichst um die Gefälligkeit bitten, um ein Exemplar der PannummerDas fünfte Heft des ersten Jahrgangs des „Pan“ mit Wedekinds drittem Beitrag, der in der von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer herausgegebenen Zeitschrift erschienen ist [vgl. Frank Wedekind: Autobiographisches. In: Pan, Jg. 1, Heft 5, 1.1.1911, S. 147-149]., die meine biographische Notiz von HardekopfWedekinds Beitrag „Autobiographisches“ [KSA 5/II, S. 355-357] im „Pan“ (siehe oben) liegt ein Brief Wedekinds zugrunde [vgl. Wedekind an Ferdinand Hardekopf, 28.4.1901], den Ferdinand Hardekopf dem „Pan“ für das Heft vom 1.1.1911 zur Verfügung stellte und dort mit einer Einleitung versah [vgl. KSA 5/III, S. 74]: „Zur Abfassung dieser Skizze, die 1901 – also vor jetzt neun Jahren – in München niedergeschrieben wurde, bewog Herrn Frank Wedekind einzig die Absicht, einem jungen Literaten freundliche Förderung angedeihen zu lassen. Aus meiner Bewunderung für den Dichter war mir der Wunsch erwachsen, seine Produktion durch einen Lebenslauf dokumentiert zu sehen, seine Werke als Teil eines Schicksals erkennen zu dürfen. So wagte ich mich, nachdem mehrere Briefe vorausgegangen waren, bis zu der Bitte vor: der Dichter möge mir, für meine literarischen Zwecke, einige biographische Sachlichkeiten zur Verfügung stellen. Das Material, das Herr Wedekind mir sandte, wird hier zum ersten Male gedruckt. Ich habe den Text in keiner Weise geändert. / FERDINAND HARDEKOPF“ [Pan, Jg. 1, Heft 5, 1.1.1911, S. 147]. Wedekinds Text ist im „Pan“ um einige Passagen gekürzt. Ferdinand Hardekopf hat darüber hinaus im vorangehenden Heft einen Beitrag über Wedekind veröffentlicht [vgl. Ferdinand Hardekopf: Wedekinds Weg. In: Pan, Jg. 1, Heft 4, 16.12.1910, S. 130-132]. enthält senden lassen zu wollene an Herrn Privatdozent Dr. Arthur Kutscher München m/M/auerkirchstrasse 6Mauerkircherstraße 6 (4. Stock), wo Artur Kutscher wohnte und dort dienstags von 14 bis 15 Uhr auch seine Sprechstunden abhielt [vgl. Adreßbuch für München 1912, Teil I, S. 340].. Herr Dr. Kutscher braucht, soviel ich weiss die Notiz zu einem KollegLehrveranstaltung des Literatur- und Theaterwissenschaftlers Dr. phil. Artur Kutscher, Privatdozent an der Universität München, im Sommersemester 1911 (es hatte am 21.4.1911 begonnen): „Kleist ‒ Grabbe ‒ Hebbel ‒ Wedekind, zweistündig, Montag und Donnerstag von 6‒7 Uhr, privatim“ [Verzeichnis der Vorlesungen an der Ludwig-Maximilians-Universität zu München im Sommer-Semester 1911. München (1911), S. 24; vgl. ebd. S. 43]; es fand also privatim (mit Kolleggeld belegt) an den genannten Tagen von 18 bis 19 Uhr statt. und würde auch den „Pan“ als Quelle erwähnen.

In vorzüglicher Hochschätzung
Ihr ergebener
Frank Wedekind


München
26.5.11.


[2. Erstdruck:]


München, 26.5.11.


Sehr geehrter Herr Herzog!

Darf ich sie höflichst um die Gefälligkeit bitten, ein Exemplar der Pannummer, die meine biographische Notiz von Hardekopf enthält senden lassen zu wollen an Herrn Privatdozent Dr. Arthur Kutscher, München, Mauerkirchstraße 6. Herr Dr. Kutscher braucht, soviel ich weiß, die Notiz zu einem Kolleg und würde auch den „Pan“ als Quelle erwähnen.

In vorzüglicher Hochschätzung
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Maschinenschrift.
Schreibwerkzeuge:
Schreibmaschine.
Schriftträger:
Papier. 20 x 28,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Der handschriftliche Brief ist verschollen. Der Brief ist wie zehn weitere Briefe Wedekinds an Wilhelm Herzog nur als etwas fehlerhafte maschinenschriftliche Abschrift des handschriftlichen Originals im Nachlass Fritz Strichs überliefert, die Fritz Strich 1924 für eine nicht zustande gekommene 2. Auflage [vgl. Müller-Feyen 1996, S. 30; Tb Herzog, 31.8.1924] seiner Wedekind-Briefausgabe [GB] anfertigte oder anfertigen ließ, sowie vom Adressaten herausgegeben in einer Druckfassung von 1928 (der Erstdruck in Wilhelm Herzogs Zeitschrift „Das Forum“, hier wiedergegeben), die geringfügig von der Abschrift abweicht.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    26. Mai 1911 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Das Forum

Herausgeber:
Wilhelm Herzog
Verlag:
Forum-Verlag
Jahrgang:
1928
Kommentar:
Detaillierter Nachweis: Briefe Frank Wedekinds. In: Das Forum, Jg. 9 (1928/29), Heft 3, Dezember 1928, S. 149. Nach „Pannummer“ ist eine Fußnote gesetzt: „Pan (Halbmonatsschrift, herausgegeben von Wilhelm Herzog und Paul Cassirer), 1. Jahrgg., Nr. 5 vom 1. Januar 1911 unter dem Titel ‚Autobiographisches‘.“
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Burgerbibliothek Bern

Münstergasse 63
3000 Bern
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Fritz Strich
Signatur des Dokuments:
6 (14)
Standort:
Burgerbibliothek Bern (Bern)

Danksagung

Wir danken der Burgerbibliothek Bern für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Wilhelm Herzog, 26.5.1911. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

17.06.2024 17:27