Kennung: 1038

München, 14. Dezember 1917 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Holz, Arno

Inhalt

Empfangen Sie aufrichtigen Dank für die Ehre und Auszeichnung, die Sie mir durch VerleihungHinweis auf ein nicht überliefertes Begleitschreiben zur Buchsendung; erschlossenes Korrespondenzstück: Arno Holz an Wedekind, 13.12.1917. Wedekind dürfte sich ‒ falls er die Subskription gezeichnet hat ‒ auf den gedruckten Vermerk seines Exemplars der Subskriptionsausgabe der „Blechschmiede“ bezogen haben [vgl. Arno Holz an Wedekind, 10.2.1917], der in jedem der 250 Subskriptionsexemplare individuell gestaltet war; sie waren nummeriert (so hat zum Beispiel das Exemplar des Herzogs Luitpold in Bayern die Nummer 123 oder dasjenige von Walther Rathenau die Nummer 156). des schönen würdigen Denkmals Ihrer Dichtung zu teil werden lassen. Durch Ihre wundervolle Gabe fühle ich mich in eine Gemeindedie anderen 249 Subskribenten (siehe oben). aufgenommen, der anzugehören mein grösster Stolz ist. Es gibt giebt keinen Dichter, der eine solche Riesenlaufbahn in immer gleich hoher Vollendung von Anbeginn zurückgelegtWedekind hat die Wandlungen des Schriftstellers Arno Holz vom Vertreter des ‚konsequenten Naturalismus‘ (im Tagebuch vom 26.5.1889 notierte er dessen Autorschaft von „Papa Hamlet“) über den Verfasser publikumswirksamer Theaterstücke (im Tagebuch vom 24.9.1904 hielt er den Premierenbesuch im Berliner Lessingtheater fest: „Abends Traumulus von Arno Holz“) bis zu dessen Kritik am Naturalismus durch Gegenkonzepte wie den „Phantasus“, die „Blechschmiede“, die „Lieder auf einer alten Laute“ oder den „Ignorabimus“ (dokumentiert durch die Korrespondenz Wedekinds mit Arno Holz) von Anfang an verfolgt. hat, wie Sie.


(Frank Wedekind.)

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 0 Blatt, davon 0 Seiten beschrieben

Sonstiges:
Der Brief ist nur abschriftlich als Typoskript überliefert und auf dem Blatt erläutert: „Abschrift nach der Abschrift von Arno Holz.“ Die Korrektur („giebt“ statt „gibt“) ist handschriftlich eingetragen. Die Briefabschrift befindet sich auf der Rückseite des Blattes, das ein Zitat aus einem anderen verschollenen Korrespondenzstück [vgl. Wedekind an Arno Holz, 29.10.1916].

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der 14.12.1917 ist als Ankerdatum gesetzt ‒ in der Annahme, dass der Brief sich auf den Band „Die Blechschmiede“ von Arno Holz bezieht, der zu diesem Zeitpunkt in einer Neuausgabe erschienen war [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 84, Nr. 291, 14.12.1917, S. 8081]. Die Subskription dieses Bandes durch Wedekind ist zwar nicht belegt (der Werktitel ist im Brieftext nicht genannt), sie erscheint aufgrund der Anfrage [vgl. Arno Holz an Wedekind, 10.2.1917] aber möglich sowie wahrscheinlich [vgl. Wedekind an Carl Heine, 10.10.1917]. Da Wedekind sich für die Neuausgabe des „Phantasus“ in einem anderen Korrespondenzstück bereits bedankt hat [vgl. Wedekind an Arno Holz, 29.10.1916], ging es also nicht um diesen Lyrikzyklus, sondern wohl um die Neuausgabe der Literatursatire „Die Blechschmiede“, zumal auch die Materialität der vorliegenden Briefabschrift dafür spricht.

  • Schreibort

    München
    14. Dezember 1917 (Freitag)
    Ermittelt (unsicher)

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Zentral- und Landesbibliothek Berlin

Breite Straße 30-36
10178 Berlin
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Sammlung Arno Holz
Signatur des Dokuments:
AHA 3417
Standort:
Zentral- und Landesbibliothek Berlin (Berlin)

Danksagung

Wir danken der Zentral- und Landesbibliothek Berlin für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Arno Holz, 14.12.1917. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

28.08.2024 14:56