Wilmersdorf bei Berlin,
Wilhelms Aue 16Arno Holz wohnte seinerzeit in Wilmersdorf bei Berlin (Wilhelms-Aue 15/16, Parterre) [vgl. Berliner Adreßbuch 1903, Teil I, S. 709; Teil V, S. 331]..
10.III.03.
Sehr verehrter Herr Wedekind!
Ginge es, daß ich bei Ihren Elf ScharfrichternWedekind hatte sich gerade mit den Elf Scharfrichtern überworfen und eine Tournee mit dem Ensemble abgebrochen [vgl. Wedekind an Beate Heine, 18.3.1903]. Eine Lesung von Arno Holz aus seinem Lyrikband „Lieder auf einer alten Laute. Lyrisches Portrait aus dem 17. Jahrhundert“ (1903) bei den Elf Scharfrichtern ist nicht nachgewiesen.
die „Lieder auf einer alten Laute“ lese? Den
anliegenden Berichtnicht eindeutig identifiziert; möglicherweise erhielt Wedekind von Arno Holz die lobende Besprechung der Autorlesung am 2.3.1903 aus dem Band „Lieder auf einer alten Laute“ (siehe oben) im „Berliner Tageblatt“ (Verfassersigle: E.H.). Dort heißt es, die „Ausdrucksweise des siebzehnten Jahrhunderts“ sei „dem form- und wortgewandten Lyriker unserer Tage gut gelungen. [...] Von Liebe wird gesungen, wieder von Liebe und abermals von Liebe, frivol und lüstern“, dabei „mit derber, kraftvoller, unverhüllter Sinnlichkeit.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 32, Nr. 112, 3.3.1903, Morgen-Ausgabe, S. (2)] Dagegen meinte ein anderer Rezensent: „so wirkte die Vorlesung doch zuletzt nur parodistisch“ [Vossische Zeitung, Nr. 103, 3.3.1903, Morgen-Ausgabe, S. (4)]. über eine hiesige VorlesungArno Holz las am 2.3.1903 abends vor kleinem Kreis aus seinem Band „Lieder auf einer alten Laute“ im Salon von Paul Cassirer in Berlin (Viktoriastraße 26).
bitte ich zurück, das beifolgende BuchDer Band „Lieder auf einer alten Laute. Lyrisches Portrait aus dem 17. Jahrhundert“ (1903) von Arno Holz war wenige Tage später im Insel-Verlag in Leipzig als soeben erschienen gemeldet [vgl. Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel, Jg. 70, Nr. 60, 14.3.1903, S. 2119]. Wedekind hat sich für das Buch bedankt [vgl. Wedekind an Arno Holz, 14.3.1903].
bitte ich als DedicationWidmung. Hinweis auf eine nicht überlieferte Widmung (der übersandte Band dürfte eine Zueignung an Wedekind enthalten haben); erschlossenes Korrespondenzstück: Arno Holz an Wedekind, Arno Holz an Wedekind, 10.3.1903. zu betrachten. Bei dieser Vorlesung, um das gleich zu
betonen, würde es sich mir wesentlich um das „Honorarium(lat.) Ehrengeschenk; hier: Honorar. Die Bemerkung zur Vergütung der angefragten Lesung korrespondiert stilistisch mit dem Gedichtband, um den es geht: „Lieder auf einer alten Laute“ (siehe oben) ist typographisch und sprachlich in barockem Stilgestus gestaltet.“ handeln. Mit
verbindlichsten Grüßen
Ihr ergebenster
Arno Holz.