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Kennung: 4496

Lausanne, 18. Januar 1884 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, William

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Postkarte.
Carte postale. – Cartolina postale.


Herrn F. Wedekind
KantonsschülerFrank Wedekind war Schüler der Kantonsschule in Aarau (Laurenzvorstadt Nr. 585) [vgl. Adreß-Buch der Stadt Aarau 1884, S. 61], die Adresse aber so selbstverständlich, dass sich eine genauere Adressangabe erübrigte.
Aarau
Ct. d’Argovie(frz.) Kanton Aargau. |


Lausanne le 18 Janu. 84


Lieber Bruder!

Über deinen Gil BlasFrank Wedekinds Exemplar des Romans „Histoire de Gil Blas de Santillane“ (1715-1735) von Alain-René Lesage, vermutlich in einer neueren Ausgabe, wobei unklar bleibt, ob er das Buch in der Originalsprache oder in einer Übersetzung besaß. kann ich dir leider keine Auskunft gebenHinweis auf eine Nachfrage Frank Wedekinds in einem nicht überlieferten Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an William Wedekind, 17.1.1884. jedoch kann ich dir sagen dass ich auch meinerseits ein Buch vermisse welches mir Frau MercantonWilliam Wedekinds Pensionswirtin in der Rue du midi 4 in Lausanne, „Witwe eines Advokaten“, bei der er „ein Zimmer mit der Aussicht auf den ansteigenden parkähnlichen Garten des größten Hotels von Lausanne, Hôtel Gibbon und darüber auch das Hotel selber“ hatte [Friedrich Wilhelm Wedekind an Armin Wedekind, 21.-28.11.1883, in: Familienarchiv Wedekind, Leichlingen, FW L 49, EFFW (Kopie)]. auf meiner Reisevon Lausanne nach Lenzburg, vermutlich zu Weihnachten. geliehen hatte und welches sich entweder in deiner Stube in dem Tisch neben der KomodeSchreibversehen, statt: Kommode. oder in der Wohnstube auf dem BücherbörtSchreibversehen, statt: Bücherbord. sich befinden muss. SchikSchreibversehen, statt: Schick. es mir ja mit der Wäsche.

Nächste Woche werdet ihr Besuchin Lenzburg; Emile Ruffieux, bei dem William Wedekind seine kaufmännische Ausbildung in Lausanne absolvierte, musste bei seiner Anreise mit der Bahn offenbar in Aarau umsteigen. von Herrn Ruffieux erhalte. Er kommt um 7 Uhr Abends in Aarau an und muss bis um 8 Uhr warten. DesshalbSchreibversehen, statt: Deshalb. thust du gut bis um 7 Uhr in Aarau zu warten damit ihm die Zeit nicht zu lang wird. Wenn du das nicht kannst so hohlSchreibversehen, statt: hol. ihn jedenfalls am Bahnhof ab.

Warum schreibt Papa nicht, ist er nicht wohl. Du thätest mir einen Gefallen mir alle Geburtstage aufzuschreiben da ich dieselben immer wieder vergesse.

Einer günstigen Antwort entgegensehend verbleibe ich Dein Bruder
William

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Rappen frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Lausanne: „4“ (= 16 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Aarau: „X“ (= 10 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 313
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

William Wedekind an Frank Wedekind, 18.1.1884. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

31.05.2024 14:36
Kennung: 4496

Lausanne, 18. Januar 1884 (Freitag), Postkarte

Autor*in

  • Wedekind, William

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Postkarte.
Carte postale. – Cartolina postale.


Herrn F. Wedekind
KantonsschülerFrank Wedekind war Schüler der Kantonsschule in Aarau (Laurenzvorstadt Nr. 585) [vgl. Adreß-Buch der Stadt Aarau 1884, S. 61], die Adresse aber so selbstverständlich, dass sich eine genauere Adressangabe erübrigte.
Aarau
Ct. d’Argovie(frz.) Kanton Aargau. |


Lausanne le 18 Janu. 84


Lieber Bruder!

Über deinen Gil BlasFrank Wedekinds Exemplar des Romans „Histoire de Gil Blas de Santillane“ (1715-1735) von Alain-René Lesage, vermutlich in einer neueren Ausgabe, wobei unklar bleibt, ob er das Buch in der Originalsprache oder in einer Übersetzung besaß. kann ich dir leider keine Auskunft gebenHinweis auf eine Nachfrage Frank Wedekinds in einem nicht überlieferten Schreiben; erschlossenes Korrespondenzstück: Frank Wedekind an William Wedekind, 17.1.1884. jedoch kann ich dir sagen dass ich auch meinerseits ein Buch vermisse welches mir Frau MercantonWilliam Wedekinds Pensionswirtin in der Rue du midi 4 in Lausanne, „Witwe eines Advokaten“, bei der er „ein Zimmer mit der Aussicht auf den ansteigenden parkähnlichen Garten des größten Hotels von Lausanne, Hôtel Gibbon und darüber auch das Hotel selber“ hatte [Friedrich Wilhelm Wedekind an Armin Wedekind, 21.-28.11.1883, in: Familienarchiv Wedekind, Leichlingen, FW L 49, EFFW (Kopie)]. auf meiner Reisevon Lausanne nach Lenzburg, vermutlich zu Weihnachten. geliehen hatte und welches sich entweder in deiner Stube in dem Tisch neben der KomodeSchreibversehen, statt: Kommode. oder in der Wohnstube auf dem BücherbörtSchreibversehen, statt: Bücherbord. sich befinden muss. SchikSchreibversehen, statt: Schick. es mir ja mit der Wäsche.

Nächste Woche werdet ihr Besuchin Lenzburg; Emile Ruffieux, bei dem William Wedekind seine kaufmännische Ausbildung in Lausanne absolvierte, musste bei seiner Anreise mit der Bahn offenbar in Aarau umsteigen. von Herrn Ruffieux erhalte. Er kommt um 7 Uhr Abends in Aarau an und muss bis um 8 Uhr warten. DesshalbSchreibversehen, statt: Deshalb. thust du gut bis um 7 Uhr in Aarau zu warten damit ihm die Zeit nicht zu lang wird. Wenn du das nicht kannst so hohlSchreibversehen, statt: hol. ihn jedenfalls am Bahnhof ab.

Warum schreibt Papa nicht, ist er nicht wohl. Du thätest mir einen Gefallen mir alle Geburtstage aufzuschreiben da ich dieselben immer wieder vergesse.

Einer günstigen Antwort entgegensehend verbleibe ich Dein Bruder
William

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hoch- und Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Postkarte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Rappen frankiert.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Uhrzeit im Postausgangsstempel Lausanne: „4“ (= 16 Uhr). Uhrzeit im Posteingangsstempel Aarau: „X“ (= 10 Uhr).

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 313
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

William Wedekind an Frank Wedekind, 18.1.1884. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Tilman Fischer

Zuletzt aktualisiert

31.05.2024 14:36