Rudolph Fastenrath,
Arzt in HerisauRudolph Fastenrath war Heilpraktiker (und später Schriftsteller). „Ohne Medizinstudium eröffnete Rudolf Fastenrath 1872 in Herisau eine Praxis für Geschlechtskrankheiten und löste damit einen Skandal aus. Nach vorübergehendem Berufsverbot betrieb er ab 1874 eine lukrative homöopathische Privatklinik, der ab [...] 1878 ein Versandhandel mit homöopathischen Heilmitteln [...] angegliedert war.“ [Thomas Fuchs: Rudolf Fastenrath. In: Historisches Lexikon der Schweiz; https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/041219/2005-11-28/ (abgerufen am 8.11.2024)],
Cant. Appenzell
heilt brieflich schnell und dauernd1888 erschien in der Schweizer Presse eine ähnlich lautende Werbeanzeige – „Hautkrankheiten, Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, nässende u. beißende Flechten, Leberflecken, Sommersprossen, Krätze, Hautjucken und Hautkrankheiten jeder Art, Krampfadergeschwüre, Knochenfraß, Salzfluß, Haarausfall, Nasenröte, Drüsenanschwellungen, Kröpfe und dicke Hälse, Ohrenfluß heilt brieflich rasch und dauernd (Adresse:) Die Heilanstalt zum Paradies in Herisau“ [Der Bund, Jg. 39, Nr. 24, 25.1.1888, S. (6)] – und fand das Missfallen einer in Zürich erscheinenden medizinischen Zeitschrift: „Fastenrath endlich, auch so ein Ritter der ‚freien‘ Medizin in Herisau, der schon als zarter Jüngling als vorgeblicher Spezialarzt für Geschlechts- und Frauenleiden zu annonciren wagte, machte kürzlich sogar im hochangesehenen ‚Bund‘! auf seine sog. Heilanstalt im Paradies in rührender Empfehlung aufmerksam, in der er [...] folgenden Katalog von Hautleiden vormalt: ‚Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, nässende u. beißende Flechten [...]!‘ – Wenn es nun endlich einmal den Behörden in der Schweiz einfallen möchte, solchen [...] Schmarotzern [...] die [...] Reklamespalten der [...] Presse durch Verbot der Inserate zu verschließen!“ [Schweizerische Blätter für Gesundheitspflege, Jg. 3, Neue Folge, Nr. 3, 3.2.1888, S. 39]
Säurenausschläge, Mitesser, Bläschen, Knötchen, Schuppen, trockene, näßende und
beißende Flechten, Krätze, Hautjucken, u. Hautkrankheiten jeder Art!
Um WeiterverbreitungWedekind, in dessen Nachlass zwei dieser Visitenkarten überliefert sind, dürfte weitere Exemplare besessen und sie weiterverbreitet haben.
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