[Hinweis in Wedekinds
Tagebuch vom 7.10.1904 in München:]
Brief an SalzerWedekind hat den Namen des Musikverlegers Wilhelm Salzer und den von ihm 1902/03 betriebenen Verlag der Elf Scharfrichter (Scharfrichter-Verlag, Leipzig), in dem ein Band „Die Elf Scharfrichter. BALLADEN von FRANK WEDEKIND“ (ohne Jahr, 1902/03) erschienen ist, in Listen mit seinen Liedtiteln notiert [vgl. KSA 1/III, S. 333, 666, 713]. Wilhelm Salzer hatte die Leitung der Elf Scharfrichter nach deren Auflösung am 1.4.1902 von Marc Henry übernommen und am 10.6.1903 dann wieder an Marc Henry zurückgegeben [vgl. KSA 1/III, S. 332-334, 652, 687]. Bei der am 6.1.1904 eröffneten und am 22.1.1904 fortgeführten Gerichtsverhandlung wegen nicht gezahlter Gagen „in der Klagesache der ausgetretenen Mitglieder der Elf Scharfrichter gegen die Direktion“ vor dem Gewerbegericht München verlas „der Vorsitzende“ den „Kaufvertrag zwischen Herrn Wilhelm Salzer und Herrn Direktor Henry vom Juni 1903, wonach dieser das Unternehmen von Herrn Salzer zu dieser Zeit um 5000 Mark erworben hat.“ [Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 57, Nr. 33, 22.1.1904, Vorabendblatt, S. 4] Baumstraße 4.aBaumstraße 4a (2. Stock) in München ist als Wohnung des Kaufmanns Wilhelm Salzer verzeichnet, der zugleich als Inhaber einer Lichtpaus- und Plandruckanstalt ausgewiesen ist [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil II, S. 63]; das ist die Firma J. Brambach’s Nachfolger, Griesbeck & Endres „(Inh. Wilh. Salzer)“, Reproduktions-Anstalt für „Negrografie u. Plandruck Zeichenbur.“ [Adreßbuch von München für das Jahr 1905, Teil I, S. 53] Wedekind dürfte die Adresse notiert haben, da Wilhelm Salzer im Vorjahr, als Privatier ausgewiesen, noch eine andere Privatadresse hatte (Goethestraße 28, 1. Stock) [vgl. Adreßbuch von München für das Jahr 1904, Teil I, S. 567; Teil II, S. 346], die Wedekind auf dem Umschlag seines Tagebuchs („Halbjahreskalender 1904“) ab Sommer 1904 notiert hatte und die nun überholt war..