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Kennung: 669

München, 24. Februar 1916 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Harden, Maximilian

Inhalt

München 24. Februar 1916.


Lieber verehrter Herr Harden!

Sie beschämen mich tief. Ihnen Bismarck zu widmenDie Buchausgabe von „Bismarck“ ist mit der gedruckten Zueignung „Maximilian Harden in größter Verehrung gewidmet“ [KSA 8, S. 154] versehen. war mir eine große Freude in der Voraussicht, daß Sie sich öffentlich nicht über das Buch äußern könnten. Und nun haben Sie den Mut, sich in einer so monumental auszeichnenden Weise darüber zu äußernMaximilian Harden hat Wedekinds „Bismarck“-Drama öffentlich gewürdigt (in einem „Zukunft“-Artikel, der das ganze Heft umfasst): „Nur Herr Wedekind hat einen Wurf gewagt; von seinem schlanken, fast völlig entfleischten Bismarck-Mimus, dessen Sauberkeit die Bewunderer des ‚Weibsteufels‘ und andere Esel kunstlos dünken muß, wird noch ernsthaft zu reden sein.“ [Theater im Krieg. In: Die Zukunft, Jg. 24, Nr. 20, 19.2.1916, S. 97-126, hier S. 107]. Aber mein Dank dafür verstummt gegenüber dem Dank | den ich Ihnen für die umfassende glänzende Übersicht schulde, die Sie in Ihrer Arbeit „Theater im Krieg“ geben. Sicherlich hätte ich den Aufsatz auch ohne die meiner Arbeit verliehene Auszeichnung mit gleicher wachsender Spannung bis zum Schluß gelesen. Dabei kam mir ein EinfallWedekind hatte bereits am 20.5.1914 „Idee zu neuem Drama“ [Tb] notiert, dann am 9.8.1914: „Ich conzipiere das Drama Dejanira“ [Tb], das Konzept für das spätere „Herakles“-Drama; die Ausführung verzögerte sich aber. Wedekind hat vom 15. bis 17.11.1915 „Euripides Herakles gelesen.“ [Tb] Es waren die „Kriegsereignisse“, „die den Gedanken an ein griechisches Stück, an eine Tragödie großen Stils, wieder aufkeimen ließen.“ [KSA 8, S. 869] dessen Verwirklichung vielleicht eine Befreiung des Theaters von den engen Grenzen zur Folge haben könnte, die ihm der Krieg zieht. Herakles von Euripides als Drama | der KriegspsychoseDas Stichwort ist auch in einer Entstehungsnotiz zum 7. Bild des „Herakles“ überliefert [vgl. KSA 8, S. 888]. des heimgekehrten Kämpfers.

Meiner unbändigen Freude über die AuferstehungMetapher für die Aufhebung des am 22.12.1915 erlassenen Verbots der Wochenschrift „Die Zukunft“, die mit dem Heft vom 29.1.1916 wieder erscheinen konnte. Theodor Wolff notierte am 17.1.1916: „Treffe Major Deutelmoser, der mir sagt, die ‚Zukunft‘ sei wieder erlaubt. Harden habe einen Brief an den Höchstkommandirenden der Marken, v. Kessel, geschrieben, den man als genügend gelten lassen werde.“ [Tb Wolff] Und am 18.1.1916: „Harden kommt Nachmittags zu mir. Teile ihm mit, was mir Deutelmoser gestern gesagt hat. Er hat noch keine Nachricht. Wahnschaffe hat ihm im Auftrage des Reichskanzlers, auf seine (H[arden]’s) Eingabe hin, sehr freundlich geantwortet u. geraten, er möge sich nun noch an Kessel direkt wenden. Das habe er, H[arden], getan, sei dann vom Chef des Stabes, v. Berge, empfangen worden, der liebenswürdig, aber nichtssagend gewesen sei und offenbar etwas Schriftliches haben wollte. Er (H[arden]) habe dann auch einen Brief geschrieben, nicht zu entgegenkommend, aber immerhin mit der Bemerkung, daß er in Zukunft noch vorsichtiger als bisher sein werde.“ [Tb Wolff] Wedekind notierte am 29.1.1916: „Die Zukunft erscheint wieder“ [Tb]. der „Zukunft“ hätte ich längst wie jedem dem ich begegnete auch Ihnen gegenüber Ausdruck gegeben und Ihnen dabei für Ihren lieben freundlichen Neujahrsbriefvgl. Maximilian Harden an Wedekind, 1.1.1916. gedankt, wenn ich nicht seit ersten JanuarWedekind war seit dem 1.1.1916 auf Gastspielreisen und mit Gastspielen beschäftigt; nach dem „Kammersänger“-Gastspiel in Budapest vom 1. bis 15.1.1916 notierte er am 18.1.1916 seine „Ankunft in München“ [Tb], reiste aber gleich am 19.1.1916 weiter zu einem Gastspiel mit „König Nicolo“ und „Erdgeist“ nach Mannheim (22./24.1.1916), von dem er am 25.1.1916 zurückkehrte [vgl. Tb]. Die Proben zum Wedekind-Zyklus („Marquis von Keith“, „Hidalla“ und „Erdgeist“) an den Münchner Kammerspielen (12.2.1916 bis 11.3.1916) haben am 2.2.1916 begonnen [vgl. Tb]. mit Aufführungen beschäftigt gewesen wäre. Es liegt mir fern, mir das Spiel als Arbeit anzurechnen aber es ist anstrengend | wie jedes Vergnügen. Die Freigabe der „Zukunft“ bewies mir aufs schlagendste wie durchaus Recht Sie mit Ihren Anschauungen haben. Ihr Sieg, der Ihre Kräfte ja allerdings bis zum äußersten angestrengt haben mag, war die glänzendste Rechtfertigung Ihres Kampfes. Erlauben Sie mir, Sie von ganzem Herzen zu dieser gewonnenen Kraftprobe zu beglückwünschen. Denn daß Sie irgendwelche Zugeständnisse in diesem Kampfe gemacht haben | sollten, das glaubt niemand von Ihnen. Um so mehr glaubt man es von Ihren Gegnern.

Für Ihren freundlichen VorschlagMaximilian Harden hatte Wedekind eine erneute Aufführung von „Simson“ nun am Deutschen Theater zu Berlin empfohlen [vgl. Maximilian Harden an Wedekind, 1.1.1916]. über Simson danke ich Ihnen herzlich. Sobald ich nach Berlin komme werde ich ihn zu verwerthen suchen. Sehr schöne TageFrank und Tilly Wedekind, die sich vom 29.12.1915 bis 17.1.1916 zu einem Gastspiel in Budapest aufhielten (siehe oben), haben Harden von dort eine Bildpostkarte geschickt [vgl. Frank Wedekind, Tilly Wedekind an Maximilian Harden, 3.1.1916]. haben meine Frau und ich in Budapest verlebt, wo wir vierzehn Tage lang Kammersänger spielten. Ein Mährchen- und Schlaraffenland inmitten der Kriegsgräul. Jedem der sich | erholen will würde ich raten, es dort zu tun, dabei die Preise niedriger als bei uns. Sie schrieben von einigen Tagen, die sie in München zubringen Maximilian Harden hat seinen Plan, einige Tage zur Erholung in München zu verbringen [vgl. Maximilian Harden an Wedekind, 1.1.1916], nicht umgesetzt.würden. Da ich noch von keiner Seite von Ihrem Besuch hörte, hoffe ich sehr daß er uns noch bevorsteht, vielleicht durch einen VortragMaximilian Harden sprach am 5.2.1916 um 20 Uhr im großen Saal der Philharmonie in Berlin vor großem Publikum über die politische Lage, wie die Presse berichtete: „Maximilian Harden sprach am Sonnabend in der Philharmonie. Der Saal war dichtgedrängt voll. Man applaudierte lebhaft, als der Redner auf dem Podium erschien und man zollte vielen seiner Ausführungen lauten Beifall. Nach einer längeren Einleitung vom Leben und Tod und vom nahenden Frühling kam Harden zum eigentlichen Gegenstand seines Vortrags, zur Betrachtung der Kriegszeit.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 45, Nr. 68, 7.2.1916, Montags-Ausgabe, S. (2)] Hedwig Pringsheim, zu Besuch in Berlin, notierte am 5.2.1916: „Um 8 in die Philharmonie zu Hardens Vortrag, der ‒ gestopft voll ‒ one Zwischenfall verlief, bis gegen 11: üblicher Harden.“ [Tb Pringsheim] wie Sie ihn jüngst in Berlin hielten. Sollte Ihr Besuch nicht öffentlich bekannt werden, so darf ich Sie wohl um | ein Wort der Benachrichtigung bitten. Es wäre mir die größte Freude, Sie nach Ihrem herrlichen Siege wiederzusehen.

Wollen Sie Ihrer verehrten Frau Gemahlin bitte die besten Empfehlungen von meiner Frau und mir übermitteln.

Mit herzlichem Gruß
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 7 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    24. Februar 1916 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
329-331
Briefnummer:
447
Kommentar:
Neuedition: Martin 1996, S. 128 (Nr. 90).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Bundesarchiv Koblenz

Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Maximilian Harden
Signatur des Dokuments:
Nr. 109
Standort:
Bundesarchiv Koblenz (Koblenz)

Danksagung

Wir danken dem Bundesarchiv Koblenz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Harden, 24.2.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

30.10.2023 22:12
Kennung: 669

München, 24. Februar 1916 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Harden, Maximilian
 
 

Inhalt

München 24. Februar 1916.


Lieber verehrter Herr Harden!

Sie beschämen mich tief. Ihnen Bismarck zu widmenDie Buchausgabe von „Bismarck“ ist mit der gedruckten Zueignung „Maximilian Harden in größter Verehrung gewidmet“ [KSA 8, S. 154] versehen. war mir eine große Freude in der Voraussicht, daß Sie sich öffentlich nicht über das Buch äußern könnten. Und nun haben Sie den Mut, sich in einer so monumental auszeichnenden Weise darüber zu äußernMaximilian Harden hat Wedekinds „Bismarck“-Drama öffentlich gewürdigt (in einem „Zukunft“-Artikel, der das ganze Heft umfasst): „Nur Herr Wedekind hat einen Wurf gewagt; von seinem schlanken, fast völlig entfleischten Bismarck-Mimus, dessen Sauberkeit die Bewunderer des ‚Weibsteufels‘ und andere Esel kunstlos dünken muß, wird noch ernsthaft zu reden sein.“ [Theater im Krieg. In: Die Zukunft, Jg. 24, Nr. 20, 19.2.1916, S. 97-126, hier S. 107]. Aber mein Dank dafür verstummt gegenüber dem Dank | den ich Ihnen für die umfassende glänzende Übersicht schulde, die Sie in Ihrer Arbeit „Theater im Krieg“ geben. Sicherlich hätte ich den Aufsatz auch ohne die meiner Arbeit verliehene Auszeichnung mit gleicher wachsender Spannung bis zum Schluß gelesen. Dabei kam mir ein EinfallWedekind hatte bereits am 20.5.1914 „Idee zu neuem Drama“ [Tb] notiert, dann am 9.8.1914: „Ich conzipiere das Drama Dejanira“ [Tb], das Konzept für das spätere „Herakles“-Drama; die Ausführung verzögerte sich aber. Wedekind hat vom 15. bis 17.11.1915 „Euripides Herakles gelesen.“ [Tb] Es waren die „Kriegsereignisse“, „die den Gedanken an ein griechisches Stück, an eine Tragödie großen Stils, wieder aufkeimen ließen.“ [KSA 8, S. 869] dessen Verwirklichung vielleicht eine Befreiung des Theaters von den engen Grenzen zur Folge haben könnte, die ihm der Krieg zieht. Herakles von Euripides als Drama | der KriegspsychoseDas Stichwort ist auch in einer Entstehungsnotiz zum 7. Bild des „Herakles“ überliefert [vgl. KSA 8, S. 888]. des heimgekehrten Kämpfers.

Meiner unbändigen Freude über die AuferstehungMetapher für die Aufhebung des am 22.12.1915 erlassenen Verbots der Wochenschrift „Die Zukunft“, die mit dem Heft vom 29.1.1916 wieder erscheinen konnte. Theodor Wolff notierte am 17.1.1916: „Treffe Major Deutelmoser, der mir sagt, die ‚Zukunft‘ sei wieder erlaubt. Harden habe einen Brief an den Höchstkommandirenden der Marken, v. Kessel, geschrieben, den man als genügend gelten lassen werde.“ [Tb Wolff] Und am 18.1.1916: „Harden kommt Nachmittags zu mir. Teile ihm mit, was mir Deutelmoser gestern gesagt hat. Er hat noch keine Nachricht. Wahnschaffe hat ihm im Auftrage des Reichskanzlers, auf seine (H[arden]’s) Eingabe hin, sehr freundlich geantwortet u. geraten, er möge sich nun noch an Kessel direkt wenden. Das habe er, H[arden], getan, sei dann vom Chef des Stabes, v. Berge, empfangen worden, der liebenswürdig, aber nichtssagend gewesen sei und offenbar etwas Schriftliches haben wollte. Er (H[arden]) habe dann auch einen Brief geschrieben, nicht zu entgegenkommend, aber immerhin mit der Bemerkung, daß er in Zukunft noch vorsichtiger als bisher sein werde.“ [Tb Wolff] Wedekind notierte am 29.1.1916: „Die Zukunft erscheint wieder“ [Tb]. der „Zukunft“ hätte ich längst wie jedem dem ich begegnete auch Ihnen gegenüber Ausdruck gegeben und Ihnen dabei für Ihren lieben freundlichen Neujahrsbriefvgl. Maximilian Harden an Wedekind, 1.1.1916. gedankt, wenn ich nicht seit ersten JanuarWedekind war seit dem 1.1.1916 auf Gastspielreisen und mit Gastspielen beschäftigt; nach dem „Kammersänger“-Gastspiel in Budapest vom 1. bis 15.1.1916 notierte er am 18.1.1916 seine „Ankunft in München“ [Tb], reiste aber gleich am 19.1.1916 weiter zu einem Gastspiel mit „König Nicolo“ und „Erdgeist“ nach Mannheim (22./24.1.1916), von dem er am 25.1.1916 zurückkehrte [vgl. Tb]. Die Proben zum Wedekind-Zyklus („Marquis von Keith“, „Hidalla“ und „Erdgeist“) an den Münchner Kammerspielen (12.2.1916 bis 11.3.1916) haben am 2.2.1916 begonnen [vgl. Tb]. mit Aufführungen beschäftigt gewesen wäre. Es liegt mir fern, mir das Spiel als Arbeit anzurechnen aber es ist anstrengend | wie jedes Vergnügen. Die Freigabe der „Zukunft“ bewies mir aufs schlagendste wie durchaus Recht Sie mit Ihren Anschauungen haben. Ihr Sieg, der Ihre Kräfte ja allerdings bis zum äußersten angestrengt haben mag, war die glänzendste Rechtfertigung Ihres Kampfes. Erlauben Sie mir, Sie von ganzem Herzen zu dieser gewonnenen Kraftprobe zu beglückwünschen. Denn daß Sie irgendwelche Zugeständnisse in diesem Kampfe gemacht haben | sollten, das glaubt niemand von Ihnen. Um so mehr glaubt man es von Ihren Gegnern.

Für Ihren freundlichen VorschlagMaximilian Harden hatte Wedekind eine erneute Aufführung von „Simson“ nun am Deutschen Theater zu Berlin empfohlen [vgl. Maximilian Harden an Wedekind, 1.1.1916]. über Simson danke ich Ihnen herzlich. Sobald ich nach Berlin komme werde ich ihn zu verwerthen suchen. Sehr schöne TageFrank und Tilly Wedekind, die sich vom 29.12.1915 bis 17.1.1916 zu einem Gastspiel in Budapest aufhielten (siehe oben), haben Harden von dort eine Bildpostkarte geschickt [vgl. Frank Wedekind, Tilly Wedekind an Maximilian Harden, 3.1.1916]. haben meine Frau und ich in Budapest verlebt, wo wir vierzehn Tage lang Kammersänger spielten. Ein Mährchen- und Schlaraffenland inmitten der Kriegsgräul. Jedem der sich | erholen will würde ich raten, es dort zu tun, dabei die Preise niedriger als bei uns. Sie schrieben von einigen Tagen, die sie in München zubringen Maximilian Harden hat seinen Plan, einige Tage zur Erholung in München zu verbringen [vgl. Maximilian Harden an Wedekind, 1.1.1916], nicht umgesetzt.würden. Da ich noch von keiner Seite von Ihrem Besuch hörte, hoffe ich sehr daß er uns noch bevorsteht, vielleicht durch einen VortragMaximilian Harden sprach am 5.2.1916 um 20 Uhr im großen Saal der Philharmonie in Berlin vor großem Publikum über die politische Lage, wie die Presse berichtete: „Maximilian Harden sprach am Sonnabend in der Philharmonie. Der Saal war dichtgedrängt voll. Man applaudierte lebhaft, als der Redner auf dem Podium erschien und man zollte vielen seiner Ausführungen lauten Beifall. Nach einer längeren Einleitung vom Leben und Tod und vom nahenden Frühling kam Harden zum eigentlichen Gegenstand seines Vortrags, zur Betrachtung der Kriegszeit.“ [Berliner Tageblatt, Jg. 45, Nr. 68, 7.2.1916, Montags-Ausgabe, S. (2)] Hedwig Pringsheim, zu Besuch in Berlin, notierte am 5.2.1916: „Um 8 in die Philharmonie zu Hardens Vortrag, der ‒ gestopft voll ‒ one Zwischenfall verlief, bis gegen 11: üblicher Harden.“ [Tb Pringsheim] wie Sie ihn jüngst in Berlin hielten. Sollte Ihr Besuch nicht öffentlich bekannt werden, so darf ich Sie wohl um | ein Wort der Benachrichtigung bitten. Es wäre mir die größte Freude, Sie nach Ihrem herrlichen Siege wiederzusehen.

Wollen Sie Ihrer verehrten Frau Gemahlin bitte die besten Empfehlungen von meiner Frau und mir übermitteln.

Mit herzlichem Gruß
Ihr ergebener
Frank Wedekind.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 4 Blatt, davon 7 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 12,5 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    München
    24. Februar 1916 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Gesammelte Briefe. Zweiter Band

Autor:
Frank Wedekind
Herausgeber:
Fritz Strich
Ort der Herausgabe:
München
Verlag:
Georg Müller
Jahrgang:
1924
Seitenangabe:
329-331
Briefnummer:
447
Kommentar:
Neuedition: Martin 1996, S. 128 (Nr. 90).
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Bundesarchiv Koblenz

Potsdamer Straße 1
56075 Koblenz
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Maximilian Harden
Signatur des Dokuments:
Nr. 109
Standort:
Bundesarchiv Koblenz (Koblenz)

Danksagung

Wir danken dem Bundesarchiv Koblenz für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Maximilian Harden, 24.2.1916. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (23.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

30.10.2023 22:12