Vergleichsansicht

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Kennung: 1911

Brüssel, 18. Februar 1881 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Laué, Walter

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Bruxelles d. 18.2.81.


Lieber Franklin!

Da siz’ ich nun hier in Bruxelles, weit von dem Philister AarauWedekinds Schulfreund Walter Laué hatte mit seiner Familie Aarau am 8.2.1881 verlassen und war nach Brüssel gereist. und denke an zwei Wesen, die mir lieb geworden zurück. An Franklin Wedekind & Bertha HochVermutlich die Tochter des Samenhändlers Gustav Hoch in der Metzgergasse 61 in Aarau.. Alles andere ist für mich versunken in Vergessenheit und nur an diese beiden knüpfen sich die liebsten Erinnerungen die ich aus der verhängnisvollen Schweiz mitgenommen. Wie oft habe ich nicht schon, seitdem ich hier bin an Dich gedacht lieber Franklin! Wie gerne hätte ich Dich hier in Bruxelles um mit Dir zu bummeln, zu scherzen und Heringe zu essen. Auch Poesie könnten wir zusammen machen & die Weltstadt Brüssel etwas von satyrischer Seite auffassen, Stoff genug giebts dazu. Doch wie vegetirst Du in Aarau? Hat dein Pegasus noch kein Bein gebrochenBild für gescheitertes Dichten, das das geflügelte Musen- und Dichterross ironisch-realistisch mit einer verletzungsbedingt vorübergehenden Reitpause verknüpft, abgeleitet von den Redensarten: den Pegasus besteigen (oder: den Pegasus reiten). über der Praxis? Hoffentlich hängt die PromotionIm Schweizerdeutschen Sprachgebrauch: Versetzung in die nächste Klasse. Wedekinds Promotion war gefährdet. Zu Ostern 1881 wurde er nicht in die 3. Klasse des Gymnasialzweigs der Kantonsschule Aarau versetzt, woraufhin er die Schule verließ und für ein halbes Jahr in Lenzburg Privatunterricht erhielt. nicht mehr als DamoclesschwertSinnbild für eine ständig drohende Gefahr. über Deinem schwächlichen Körpergestell. Wie gehts mit unserm DichterbundFür den wohl von Walter Laué und Wedekind gegründeten Dichterbund Senatus poeticus hatte Wedekind soeben Oskar Schibler anwerben können [vgl. Wedekind an Laué, 11.-28.2.1881]. Zum Dichterbund zählten auch Adolph Vögtlin und Hermann Huber. Der verschiedentlich genannte Moritz Dürr [vgl. Kutscher 1, S. 33; KSA 1/II, S. 1679], dessen Talente im Malen und Zeichnen lagen, und der die Aargauer Kantonsschule nicht besuchte, wird kein Mitglied der Vereinigung gewesen sein. Es dürfte sich um eine Verwechselung von Moritz Dürr mit Abälard Durrer handeln [vgl. zu Letzterem das folgende Lemma „Durer“].? Hast Du noch Propaganda dafür gemacht? | Der sentimentale DurerAbälard (auch: Abailard, Abelard) Durrer, dessen Zwillingsschwester den Namen Heloise trug, stammte aus Kerns und war Mitschüler Wedekinds und Walter Laués in der II. Gymnasialklasse der Aargauer Kantonsschule war. Nach der Matura (Ostern 1883) studierte der hochbegabte, poetisch philosophisch interessierte Durrer Jura, wurde aber 1891 in die Psychiatrische Klinik St. Urban eingewiesen, wo er nach zwei Monaten verstarb [vgl. Josef Rohrer: Aus Nidwaldens Vergangenheit. Historische Aufsätze. Stans 1978 (= Beiträge zur Geschichte Nidwaldens. Bd. 37), S. 136. wird wohl als erster Liebhaber in eine Comödiantentruppe treten und die Welt durch seinen Ruf erschüttern. Er kann dann unsre Tragödien in Scene setzen. – Gedichte hab ich hier nur wenige gemacht alles Lyrik. Sie sind aber nicht der Mühe Werth geschickt zu werdenWedekind besaß Gedichte von Walter Laué. Diese verwahrte er in seinem Steinbaukasten (einer aus Holz gefertigten Kiste) zusammen mit eigenen Gedichten und vier Notizheften mit eigenen Gedichtsammlungen (aus der Zeit 1877 bis 1881) [vgl. Aargauer Kantonsbibliothek, Wedekind-Archiv C, Schachtel 21, Nr. 8].. Ich hoffe aber in Deinem Briefe einige Deiner Perlen geschickt zu bekommen. – Wie geht es UphuesCarl Goswin Uphues unterrichtete bis zu seinem Weggang die zweite Gymnasialklasse in Deutsch. und dem edlen FranzFranz Fröhlich, seit 1879 stellvertretender Rektor der Kantonsschule Aarau, unterrichtete die zweite Gymnasialklasse in Latein.?

u LiettiPaul Liechti gab Naturlehre in der zweiten Klasse des Progymnasiums, in die Walter Laués Bruder Jakob ging., GuttentagProfessor Isidor Guttentag aus Breslau, 1871 bis1892 Lehrer für französische und griechischen Sprache an der Kantonsschule Aarau, unterrichtete Jakob Laué in Griechisch. und LeupoldEduard Leupold, Hauptlehrer für Geschichte und Philologie, lehrte in der zweiten Gymnasialklasse der Kantonsschule Aarau Geschichte. 1883 wurde er Redakteur des „Aargauer Tageblatts“. u Meieu/r/Kaspar Maier war seit 1879 Rektor und gab im Gymnasialzweig der Kantonsschule Aarau italienischen Sprachunterricht., SuterHeinrich Suter unterrichtete von 1876 bis 1886 an der Kantonsschule Aarau Mathematik. Er war Lehrer von Jakob Laué., FischKarl Fisch war Professor für alte Sprachen an der Kantonsschule Aarau. und HerboldEin Lehrer mit Vor- oder Nachnamen Herbold konnte an der Kantonsschule Aarau nicht ermittelt werden. Auch im „Verzeichniss sämmtlicher Einwohner, Wohn- und Oekonomie-Gebäude der Gemeinde Aarau“ (Aarau 1881), fehlt ein Eintrag zu einem Familiennamen Herbold. Möglicherweise handelt es sich um einen Bier- oder Ulknamen für Oberstleutnant Alfred Roth, der den Militärunterricht gab. Es könnte sich dabei um eine althochdeutsche Rückübersetzung von Oberstleutnant in her (Heer) und bold (kühn, mutig, mächtig; auch im Sinne von: wollen, befehlen) handeln, angeregt durch die Beschäftigung mit dem Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen im Deutschunterricht der dritten Gymnasialklasse, die im Wintersemester gemeinsam mit der zweiten Gymnasialklasse je eine Stunde Militärunterricht hatten. Im Sommersemester unterrichtete Roth sämtliche Schüler aller Schulzweige gemeinsam 2 Stunden Mittwoch Abends und einmal im Monat einen Samstagnachmittag.?

Ich kann Ihnen noch für das famose Abgangszeugniß dankbar sein.

Hier in Brussel ist es sehr interessant, besonders wenn man solange in Aarau war.

Doch nun lebe wohl edler KaterBiername (auch Kneipname oder Vulgo) Frank Wedekinds, den er in den wöchentlichen Klassenkneipen trug und mit dem er seit 1879 auch Gedichte und Briefe unterzeichnete. Der Name ist von der Figur des Hiddigeigei, dem philosophisch interessierten und dichtenden Kater in Joseph Victor von Scheffels Versepos „Der Trompeter von Säckingen“ (1854), inspiriert [vgl. KSA 1/III/2, S. 1425].
schreibe bald und gedenke noch oft Deines Dich liebenden
Walter Laué
II Gym.Schüler der zweiten Gymnasialklasse des vierklassigen Gymnasialzweigs an der Kantonsschule Aarau. |


Grüße StockerDer aus Oberstumpf stammende Joseph Stocker war Mitschüler von Walter Laué und Wedekind in der zweiten Gymnasialklasse der Kantonsschule Aarau. etc. von mir.
W. L.


Herzliche Grüße vom Frater Jacques Laué an Dich und Deinen Bruder.


Adresse bis Ende FebruarEs folgen die Brüsseler Briefanschrift Walter Laués für die Zeit bis zum 26.2.1881 sowie die ab 26.2.1881 gültige Briefanschrift Walter Laues in Köln. Wedekind hat fälschlich „Adieux bis Ende Februar“ gelesen. Daher verstand er diese Hinweise nicht und erwartete den Freund am 26.2.1881 in Aarau am Bahnhof. Vgl. das Postskript in Wedekinds Brief an Walter Laué vom 11.-28.2.1881. etwa 26ten
W. L.
Le Nouveau marché aux grains 7Platz und Adresse in der Brüsseler Innenstadt.
Belgique Bruxelles

Dann vom 26 ab
W. L.
CentralbahnhofVorgängerbau des 1894 fertiggestellten Kölner Hauptbahnhofs. Carl Laué, der Vater von Walter Laué, war Bahnhofsinspektor des Centralbahnhofs, nach der Rückkehr aus Aarau königlicher Stationsvorsteher I. Klasse. Die Wohnung „Trankgasse 11“, die die Familie wieder bezog, befand sich in unmittelbarer Nähe des Centralbahnhofs. [vgl. Greven’s Adreßbuch für Köln, Deutz und Mühlheim sowie die Umgebung Köln’s. Jg. 26, 1880, S. 109 sowie Jg. 28. 1882, S. 110. Im Jg. 27, 1881, ist Carl Laue nicht verzeichnet.
Cöln a/Rhein.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 18,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Doppelblatt weist einen breiten schwarzen Rand auf.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Brüssel
    18. Februar 1881 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Brüssel
    Datum unbekannt

  • Empfangsort


    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 98
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Walter Laué an Frank Wedekind, 18.2.1881. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

20.09.2021 13:20
Kennung: 1911

Brüssel, 18. Februar 1881 (Freitag), Brief

Autor*in

  • Laué, Walter

Adressat*in

  • Wedekind, Frank
 
 

Inhalt

Bruxelles d. 18.2.81.


Lieber Franklin!

Da siz’ ich nun hier in Bruxelles, weit von dem Philister AarauWedekinds Schulfreund Walter Laué hatte mit seiner Familie Aarau am 8.2.1881 verlassen und war nach Brüssel gereist. und denke an zwei Wesen, die mir lieb geworden zurück. An Franklin Wedekind & Bertha HochVermutlich die Tochter des Samenhändlers Gustav Hoch in der Metzgergasse 61 in Aarau.. Alles andere ist für mich versunken in Vergessenheit und nur an diese beiden knüpfen sich die liebsten Erinnerungen die ich aus der verhängnisvollen Schweiz mitgenommen. Wie oft habe ich nicht schon, seitdem ich hier bin an Dich gedacht lieber Franklin! Wie gerne hätte ich Dich hier in Bruxelles um mit Dir zu bummeln, zu scherzen und Heringe zu essen. Auch Poesie könnten wir zusammen machen & die Weltstadt Brüssel etwas von satyrischer Seite auffassen, Stoff genug giebts dazu. Doch wie vegetirst Du in Aarau? Hat dein Pegasus noch kein Bein gebrochenBild für gescheitertes Dichten, das das geflügelte Musen- und Dichterross ironisch-realistisch mit einer verletzungsbedingt vorübergehenden Reitpause verknüpft, abgeleitet von den Redensarten: den Pegasus besteigen (oder: den Pegasus reiten). über der Praxis? Hoffentlich hängt die PromotionIm Schweizerdeutschen Sprachgebrauch: Versetzung in die nächste Klasse. Wedekinds Promotion war gefährdet. Zu Ostern 1881 wurde er nicht in die 3. Klasse des Gymnasialzweigs der Kantonsschule Aarau versetzt, woraufhin er die Schule verließ und für ein halbes Jahr in Lenzburg Privatunterricht erhielt. nicht mehr als DamoclesschwertSinnbild für eine ständig drohende Gefahr. über Deinem schwächlichen Körpergestell. Wie gehts mit unserm DichterbundFür den wohl von Walter Laué und Wedekind gegründeten Dichterbund Senatus poeticus hatte Wedekind soeben Oskar Schibler anwerben können [vgl. Wedekind an Laué, 11.-28.2.1881]. Zum Dichterbund zählten auch Adolph Vögtlin und Hermann Huber. Der verschiedentlich genannte Moritz Dürr [vgl. Kutscher 1, S. 33; KSA 1/II, S. 1679], dessen Talente im Malen und Zeichnen lagen, und der die Aargauer Kantonsschule nicht besuchte, wird kein Mitglied der Vereinigung gewesen sein. Es dürfte sich um eine Verwechselung von Moritz Dürr mit Abälard Durrer handeln [vgl. zu Letzterem das folgende Lemma „Durer“].? Hast Du noch Propaganda dafür gemacht? | Der sentimentale DurerAbälard (auch: Abailard, Abelard) Durrer, dessen Zwillingsschwester den Namen Heloise trug, stammte aus Kerns und war Mitschüler Wedekinds und Walter Laués in der II. Gymnasialklasse der Aargauer Kantonsschule war. Nach der Matura (Ostern 1883) studierte der hochbegabte, poetisch philosophisch interessierte Durrer Jura, wurde aber 1891 in die Psychiatrische Klinik St. Urban eingewiesen, wo er nach zwei Monaten verstarb [vgl. Josef Rohrer: Aus Nidwaldens Vergangenheit. Historische Aufsätze. Stans 1978 (= Beiträge zur Geschichte Nidwaldens. Bd. 37), S. 136. wird wohl als erster Liebhaber in eine Comödiantentruppe treten und die Welt durch seinen Ruf erschüttern. Er kann dann unsre Tragödien in Scene setzen. – Gedichte hab ich hier nur wenige gemacht alles Lyrik. Sie sind aber nicht der Mühe Werth geschickt zu werdenWedekind besaß Gedichte von Walter Laué. Diese verwahrte er in seinem Steinbaukasten (einer aus Holz gefertigten Kiste) zusammen mit eigenen Gedichten und vier Notizheften mit eigenen Gedichtsammlungen (aus der Zeit 1877 bis 1881) [vgl. Aargauer Kantonsbibliothek, Wedekind-Archiv C, Schachtel 21, Nr. 8].. Ich hoffe aber in Deinem Briefe einige Deiner Perlen geschickt zu bekommen. – Wie geht es UphuesCarl Goswin Uphues unterrichtete bis zu seinem Weggang die zweite Gymnasialklasse in Deutsch. und dem edlen FranzFranz Fröhlich, seit 1879 stellvertretender Rektor der Kantonsschule Aarau, unterrichtete die zweite Gymnasialklasse in Latein.?

u LiettiPaul Liechti gab Naturlehre in der zweiten Klasse des Progymnasiums, in die Walter Laués Bruder Jakob ging., GuttentagProfessor Isidor Guttentag aus Breslau, 1871 bis1892 Lehrer für französische und griechischen Sprache an der Kantonsschule Aarau, unterrichtete Jakob Laué in Griechisch. und LeupoldEduard Leupold, Hauptlehrer für Geschichte und Philologie, lehrte in der zweiten Gymnasialklasse der Kantonsschule Aarau Geschichte. 1883 wurde er Redakteur des „Aargauer Tageblatts“. u Meieu/r/Kaspar Maier war seit 1879 Rektor und gab im Gymnasialzweig der Kantonsschule Aarau italienischen Sprachunterricht., SuterHeinrich Suter unterrichtete von 1876 bis 1886 an der Kantonsschule Aarau Mathematik. Er war Lehrer von Jakob Laué., FischKarl Fisch war Professor für alte Sprachen an der Kantonsschule Aarau. und HerboldEin Lehrer mit Vor- oder Nachnamen Herbold konnte an der Kantonsschule Aarau nicht ermittelt werden. Auch im „Verzeichniss sämmtlicher Einwohner, Wohn- und Oekonomie-Gebäude der Gemeinde Aarau“ (Aarau 1881), fehlt ein Eintrag zu einem Familiennamen Herbold. Möglicherweise handelt es sich um einen Bier- oder Ulknamen für Oberstleutnant Alfred Roth, der den Militärunterricht gab. Es könnte sich dabei um eine althochdeutsche Rückübersetzung von Oberstleutnant in her (Heer) und bold (kühn, mutig, mächtig; auch im Sinne von: wollen, befehlen) handeln, angeregt durch die Beschäftigung mit dem Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen im Deutschunterricht der dritten Gymnasialklasse, die im Wintersemester gemeinsam mit der zweiten Gymnasialklasse je eine Stunde Militärunterricht hatten. Im Sommersemester unterrichtete Roth sämtliche Schüler aller Schulzweige gemeinsam 2 Stunden Mittwoch Abends und einmal im Monat einen Samstagnachmittag.?

Ich kann Ihnen noch für das famose Abgangszeugniß dankbar sein.

Hier in Brussel ist es sehr interessant, besonders wenn man solange in Aarau war.

Doch nun lebe wohl edler KaterBiername (auch Kneipname oder Vulgo) Frank Wedekinds, den er in den wöchentlichen Klassenkneipen trug und mit dem er seit 1879 auch Gedichte und Briefe unterzeichnete. Der Name ist von der Figur des Hiddigeigei, dem philosophisch interessierten und dichtenden Kater in Joseph Victor von Scheffels Versepos „Der Trompeter von Säckingen“ (1854), inspiriert [vgl. KSA 1/III/2, S. 1425].
schreibe bald und gedenke noch oft Deines Dich liebenden
Walter Laué
II Gym.Schüler der zweiten Gymnasialklasse des vierklassigen Gymnasialzweigs an der Kantonsschule Aarau. |


Grüße StockerDer aus Oberstumpf stammende Joseph Stocker war Mitschüler von Walter Laué und Wedekind in der zweiten Gymnasialklasse der Kantonsschule Aarau. etc. von mir.
W. L.


Herzliche Grüße vom Frater Jacques Laué an Dich und Deinen Bruder.


Adresse bis Ende FebruarEs folgen die Brüsseler Briefanschrift Walter Laués für die Zeit bis zum 26.2.1881 sowie die ab 26.2.1881 gültige Briefanschrift Walter Laues in Köln. Wedekind hat fälschlich „Adieux bis Ende Februar“ gelesen. Daher verstand er diese Hinweise nicht und erwartete den Freund am 26.2.1881 in Aarau am Bahnhof. Vgl. das Postskript in Wedekinds Brief an Walter Laué vom 11.-28.2.1881. etwa 26ten
W. L.
Le Nouveau marché aux grains 7Platz und Adresse in der Brüsseler Innenstadt.
Belgique Bruxelles

Dann vom 26 ab
W. L.
CentralbahnhofVorgängerbau des 1894 fertiggestellten Kölner Hauptbahnhofs. Carl Laué, der Vater von Walter Laué, war Bahnhofsinspektor des Centralbahnhofs, nach der Rückkehr aus Aarau königlicher Stationsvorsteher I. Klasse. Die Wohnung „Trankgasse 11“, die die Familie wieder bezog, befand sich in unmittelbarer Nähe des Centralbahnhofs. [vgl. Greven’s Adreßbuch für Köln, Deutz und Mühlheim sowie die Umgebung Köln’s. Jg. 26, 1880, S. 109 sowie Jg. 28. 1882, S. 110. Im Jg. 27, 1881, ist Carl Laue nicht verzeichnet.
Cöln a/Rhein.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 3 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. Doppelblatt. Seitenmaß 13 x 18,5 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Das Doppelblatt weist einen breiten schwarzen Rand auf.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Brüssel
    18. Februar 1881 (Freitag)
    Sicher

  • Absendeort

    Brüssel
    Datum unbekannt

  • Empfangsort


    Datum unbekannt

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 98
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Walter Laué an Frank Wedekind, 18.2.1881. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. https://briefedition.wedekind.fernuni-hagen.de (21.11.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

20.09.2021 13:20