Kennung: 638

Lenzburg, 2. August 1906 (Donnerstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Hollaender, Felix

Inhalt

Lieber Felix,

als wir uns in München trafenDas Treffen in München am 18.7.1906 hat Wedekind festgehalten: „mit […] Holländer im Hoftheaterrestaurant“ [Tb]., war davon die Rede, daß Engels aus dem Verband des Deutschen Theaters austrittDer Schauspieler Georg Engels, 1883 Gründungsmitglied des Deutschen Theaters und prominentes Ensemblemitglied, war zum 1.7.1906 aus dem Verband der Bühnen Max Reinhardts ausgetreten, wie Siegfried Jacobsohn notierte: „Denn eben stellt sich heraus, daß Georg Engels seit dem ersten Juli dem Deutschen Theater nicht mehr angehört.“ [Die Schaubühne, Jg. 2, Nr. 28, 12.7.1906, S. 33].. Wenn ich mich recht erinnre, | sollte Engels in der B.d.P. Die Inszenierung von Wedekinds Tragödie „Die Büchse der Pandora“ am Deutschen Theater in Berlin kam nicht auf die Bühne, in erster Linie wegen Schwierigkeiten mit der Zensur. Die Freigabe scheiterte am Veto des für Theaterangelegenheiten zuständigen Oberregierungsrats Curt von Glasenapp. Eine öffentliche Aufführung kam bis 1918 nicht zustande.den Schigolch spielen. Ich würde Dich nur bitten diese Rolle, bevor Du sie jemand anders übergiebst, mit mir zu versuchen. Ich glaube daß ich dem Stück als Schigolch größere Dienste leisten könnte denn als Jack und daß leichter ein | Erfolg für Jack als für Schigolch zu finden wäre. Immerhin ist dies nur ein Vorschlag.

Als wir uns das letzte Mal im Deutschen Theater sprachen, waren die ArrangierprobenDiese ersten Proben am 23. und 24.8.1906 zur Inszenierung der „Büchse der Pandora“ waren, wie Wedekind im Tagebuch festgehalten hat, am 15.6.1906 festgelegt worden: „Im Deutschen Theater wird die Arrangierprobe der B.d.P. festgesetzt.“ Er selbst hat dann, dem oft wiederholten Eintrag „Pandoraprobe“ zufolge, ab dem 27.8.1906 an den Proben teilgenommen, zuletzt am 18.9.1906. für B.d.P. auf 23. und 24. August festgesetzt. Sollte darin eine Änderung eingetreten sein, dann | bitte ich Dich mir das gelegentlich mittheilen zu lassen. Ich bleibe jedenfalls noch etwa vierzehn Tage hierSeit dem 31.7.1906 hielt Wedekind sich in Lenzburg auf, am 11.8.1906 reiste er von dort wieder ab. in Lenzburg.

Mit den herzlichsten Grüßen Dein

FrWedekind.


Lenzburg Schweiz. Ct. Aargau.

2. August 6.

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 2 Blatt, davon 4 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 11 x 18 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.

Datum, Schreibort und Zustellweg

  • Schreibort

    Lenzburg
    2. August 1906 (Donnerstag)
    Sicher

  • Absendeort

    Lenzburg
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
B, Mappe 6
Standort:
Aargauer Kantonsbibliothek (Aarau)

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Felix Hollaender, 2.8.1906. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

13.12.2019 04:29