Kennung: 3256

Besenbüren, 3. Januar 1884 (Donnerstag), Postkarte

Autor*in

  • Huber, Hermann

Adressat*in

  • Wedekind, Frank

Inhalt

Postkarte.
Carte postale. – Cartolina postale.


Herrn Franklin Wedekind
Schloss Lenzburg. |


M. L.

Sonntag Morgenden 6.1.1884. mit dem ersten SüdbahnzugDie Aargauische Südbahn, die die Gotthardbahn mit den Linien der Schweizerischen Centralbahn und der Nordostbahn verband, führte über Bünzen und Wohlen, wo Hermann Huber zusteigen konnte, und Lenzburg, wo sich Wedekind bis zum Ende der Weihnachtsferien aufgehalten haben dürfte, nach Aarau. werde ich nach Strassburg verreisen, von SchiblerGemeint ist der ehemalige Klassenkamerad und Freund Oskar Schibler, der am 14.12.1883 an der Universität Straßburg für Jura immatrikuliert worden war [vgl. Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studenten der Kaiser-Wilhelms-Universität Straßburg für das Sommer-Halbjahr 1884, S. 34]. Auch sein älterer Bruder Wilhelm Schibler studierte in diesem Semester in Straßburg, er war am 15.11.1883 für Medizin immatrikuliert worden [vgl. Amtliches Verzeichnis des Personals und der Studenten der Kaiser-Wilhelms-Universität Strassburg für das Winter-Halbjahr 1883/84, S. 34]. erwarte ich Auskunft, wann er gedenkt sich wieder frisch gestärkt in den Schooss der alma mater Argentinensis(lat.) wörtlich: die nährende Mutter Straßburg; bildungssprachlich: die Universität Straßburg. einzuwiegen gedenkt. Unter Umständen wäre ich geneigt, in OltenVon Aarau führte die Nordostbahn nach Olten, wo Hermann Huber, um mit der Centralbahn nach Basel und weiter in Richtung Straßburg zu reisen, umsteigen musste. mit Dir noch einen ½ Tag fröhlich zu leben. Solltest Du Dich dazu entschliessen koennen, so finde Dich am Sonntag ein, wenn nicht, so rufe ich Dir anmithiermit (Kanzleisprache) – Hermann Huber studierte Jura. ein herzliches Lebewohl; zum neuen Jahr

vivas, crescas, floreas(lat.) Mögest Du leben, wachsen und gedeihen – Redewendung..

Huber.


[Am linken Rand um 90 Grad gedreht:]


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Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 2 Seiten beschrieben

Schrift:
Lateinische Schrift.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 14 x 9 cm. Gelocht.
Schreibraum:
Im Querformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Karte ist mit einer aufgedruckten Briefmarke von 5 Rappen frankiert. Im Postausgangsstempel ist keine Uhrzeit vermerkt. Auf der Adressseite hat Wedekind mit Bleistift das Empfangsdatum („3.I.84“) vermerkt.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Als Schreibdatum kann das Datum im Postausgangsstempel angenommen werden, Schreibort dürfte der Wohnort von Hermann Hubers Eltern (Besenbüren) gewesen sein, von dem der Absendeort (Bünzen) etwa 1,5 Kilometer entfernt lag.

Uhrzeit im Posteingangsstempel: „7“ (= 19 Uhr).

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Münchner Stadtbibliothek / Monacensia

Maria-Theresia-Straße 23
81675 München
Deutschland
+49 (0)89 419472 13

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Nachlass Frank Wedekind
Signatur des Dokuments:
FW B 75
Standort:
Münchner Stadtbibliothek / Monacensia (München)

Danksagung

Wir danken der Münchner Stadtbibliothek / Monacensia für die freundliche Genehmigung zur Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Hermann Huber an Frank Wedekind, 3.1.1884. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Anke Lindemann

Zuletzt aktualisiert

10.08.2023 16:09