Kennung: 1719

München, 28. Oktober 1912 (Montag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • White, Herbert Martyn Oliver

Inhalt

[1. Handschrift:]


Herrn Herbert. O. White
PräsidentWhite ist in der „List of Presidents since the Foundation of the Society“ (der University Philosophical Society am Trinity College der University of Dublin) für das akademische Jahr („Session“) 1912/13 als Präsident („President“) ausgewiesen: „1912-3, Herbert Martyn Oliver White, Sch.“ [The Dublin University Calendar, Vol. III. Being a special supplemental volume. For the year 1912‒1913. Dublin 1913, S. 46]. Der Abkürzung hinter seinem Namen zufolge war er Student und ist als Student des Faches „Modern Languages“ auch in der Liste „Scholars of Trinity College“ aufgeführt [vgl. ebd., S. 657]. der Philosophischen GesellschaftDie Philosophische Gesellschaft am Trinity College der University of Dublin, eine 1843 von Studenten unter dem Namen „Dublin Philosophical Society“ gegründete und 1853 in „Undergraduate Philosophical Society“ umbenannte literarische Gesellschaft, hieß seit 1860 „University Philosophical Society“ [The Dublin University Calendar, Vol. III. Being a special supplemental volume. For the year 1912‒1913. Dublin 1913, S. 44]. an der Universität Ber Dublin.


München 28. Oktober 1912.


Sehr geehrter Herr!

Für die hohe Auszeichnung, die Sie, geehrter Herr White und die Philosophische Gesellschaft der Universität Dublin mir durch Ihre E/e/hrenvolle Einladungvgl. Herbert Martyn Oliver White an Wedekind, 25.9.1912. zur Eröffnungsfeier zuteil werden lassen, bitte ich Sie, meinen aufrichtigen herzlichen Dank entgegenzunehmen und Ihren Herren Kollegen übermitteln zu wollen. Fast schäme ich | mich, Ihnen zu gestehen, welch unschätzbaren Werth Ihre Aufforderung gegenüber meinen Landsleuten für mich hat, die mir sicherlich den Vorwurf nicht ersparen werden, daß ich Ihre herzlichen Worte zu ReklamezweckenWedekind wurde von der konservativen Münchner Presse in der Tat vorgeworfen, dass er den Brief Whites vom 25.9.1912 in der Presse veröffentlicht hat, um Werbung für sich zu machen. So fällt auch das Stichwort „Reklame“ (mit dem englischen Begriff „advertisement“) in den publizistischen Angriffen auf ihn in dieser Angelegenheit unter Hinweis auf den vorliegenden Brief: „Wedekind hat auch an den Präsidenten einen Entschuldigungsbrief geschrieben, daß die Sache in den öffentlichen Blättern erschien. Er soll gesagt haben, er brauche sie als advertisement“ [Frank Wedekind und die Universität Dublin. In: Süddeutsche Monatshefte, Jg. 10, Nr. 1, Dezember 1912, S. 466] – die Stelle ist in einem weiteren Artikel zitiert [vgl. Wedekind, der Märtyrer. In: Allgemeine Zeitung, Jg. 115, Nr. 49, 7.12.1912, S. 899]. gefälscht habe. Vielleicht ist Ihnen meine Antwort eine Enttäuschung, da Sie mit Ihrer Einladung einen geachteten deutschen Schriftsteller zu sich zu berufen hofften und Ihre Wahl nur durch Zufall auf denjenigen fiel, der seit zwanzig Jahren in Deutschland am meisten geschmäht wird. Warum die Wahrheit nicht aussprechen! Die Auszeichnung, die Sie mir gewähren, ist weitaus die höchste Anerkennung, die mir meine Arbeit in meinem ganzen Leben | eintrug. Danach bitte ich Sie den Dank, den ich Ihnen und der Universität Dublin schulde, zu ermessen.

Dem geistvollen Dichter, Mr. G. Ke. Chesterton, der Ihrer Eröffnungsfeier beiwohnt, bitte ich meine Grüße übermitteln zu wollen. Seine Werke „Orthodoxie“ und „Der Mann der Donnerstag war“ habe ich mit großem Genuß gelesenWedekind hat die Lektüre der von ihm genannten Bücher des irischen Schriftstellers und Journalisten Gilbert Keith Chesterton, die beide bei Hyperion im Verlag Hans von Weber erschienen sind ‒ den unter den Initialen G.K.C. veröffentlichten Essayband „Orthodoxie. Eine Handreichung für die Ungläubigen“ (1909), übersetzt von Franz Blei, und den Roman „Der Mann, der Donnerstag war. Eine Nachtmahr von G. K. Chesterton, Verfasser von Orthodoxie“ (1910), übersetzt von Heinrich Lautensack ‒ im Tagebuch nicht vermerkt. und verdanke ihnen viel Anregung.

Zu meinem außerordentlichen Bedauern ist es mir nicht vergönnt, Ihrer ehrenvollen Einladung zu folgen. Da die deutschen Schauspieler meine Dramen nicht spielen wollen, bin ich genötigt, | sie selber darzustellen. Das ist mein Beruf, von dem ich seit fünfzehn Jahren lebe und der mich gerade in dieser Jahreszeit in Deutschland festhält.

Wie innig ich die englische Literatur verehre und liebe brauch ich Ihnen nicht niemandem zu sagen, da gerade meine reifsten Arbeiten die deutlichsten Spuren dieser Liebe und Verehrung tragen. Dagegen hätte ich in Dublin gerne meine Ansichten über Englische Einflüsse auf die Weltliteratur geäußert, die wenigstens bei uns nicht allgemein bekannt sind. Z. B. Ch. Dickens und H. Ibsen, „D. Copperfield“ und „Die Wildente“, Mr. Mikower und Jalmar EcktalBeide Figuren – der wenig erfolgreiche Geschäftsmann (und Mentor der Titelfigur) Wilkins Micawber aus dem Roman „David Copperfield“ von Charles Dickens und der Fotograf Hjalmar Ekdal aus Henrik Ibsens Schauspiel „Die Wildente“ – zeichnen sich durch selbstloses Handeln aus..

Mit meinem Dank empfangen Sie, geehrter | Herr White, den Ausdruck meiner größten Hochschätzung.

Ihr aufrichtig ergebener
Frank Wedekind.


[2. Druck „Berliner Börsen-Courier“, 4.11.1912:]


Herrn Herbert O. White,
Präsident der Philosophischen Gesellschaft an der Universität Dublin.

München, 28.Oktober1912.

Sehr geehrter Herr!

Für die hohe Auszeichnung, die Sie, geehrter Herr White und die Philosophische Gesellschaft der Universität Dublin mir durch Ihre ehrenvolle Einladung zur Eröffnungsfeier zuteil werden lassen, bitte ich Sie, meinen aufrichtigen, herzlichen Dank entgegenzunehmen und Ihren Herren Kollegen übermitteln zu wollen. Fast schäme ich mich, Ihnen zu gestehen, welch unschätzbaren Wert Ihre Aufforderung gegenüber meinen Landsleuten für mich hat, die mir sicherlich den Vorwurf nicht ersparen werden, daß ich Ihre herzlichen Worte zu Reklamezwecken gefälscht habe. Vielleicht ist Ihnen meine Antwort eine Enttäuschung, da Sie mit Ihrer Einladung einen geachteten deutschen Schriftsteller zu sich zu berufen hofften und Ihre Wahl nur durch Zufall auf denjenigen fiel, der seit zwanzig Jahren in Deutschland am meisten geschmäht wird. Warum die Wahrheit nicht aussprechen! Die Auszeichnung, die Sie mir gewähren, ist weitaus die höchste Anerkennung, die mir meine Arbeit in meinem ganzen Leben eintrug. Danach bitte ich Sie, den Dank, den ich Ihnen und der Universität Dublin schulde, zu ermessen.

Dem geistvollen Dichter Mr. G. K. Chesterton, der Ihrer Eröffnungsfeier beiwohnt, bitte ich, meine Grüße übermitteln zu wollen. Seine Werke „Orthodoxie“ und „Der Mann, der Donnerstag war“ habe ich mit großem Genuß gelesen und verdanke ihnen viel Anregung.

Zu meinem außerordentlichen Bedauern ist es mir nicht vergönnt, Ihrer ehrenvollen Einladung zu folgen; da die deutschen Schauspieler meine Dramen nicht spielen wollen, bin ich genötigt, sie selber darzustellen. Das ist mein Beruf, von dem ich seit fünfzehn Jahren lebe und der mich gerade in dieser Jahreszeit in Deutschland festhält.

Wie innig ich die englische Literatur verehre und liebe, brauche ich niemanden zu sagen, da gerade meine reifsten Arbeiten die deutlichsten Spuren dieser Liebe und Verehrung tragen. Dagegen hätte ich in Dublin gern meine Ansichten über englische Einflüsse auf die Weltliteratur geäußert, die wenigstens bei uns nicht allgemein bekannt sind. Z. B. Ch. Dickens und H. Ibsen „D. Copperfield“ und „Die Wildente“ Mr. Mikower und Jalmar Eckdal.

Mit meinem Dank empfangen Sie, geehrter Herr White den Ausdruck meiner größten Hochschätzung.

Ihr aufrichtig ergebener
Frank Wedekind.


[3. Druck „Münchner Neueste Nachrichten“, 5.11.1912:]


Herrn Herbert O. White, Präsident der Philosophischen Gesellschaft an der Universität Dublin

München, 28.Oktober1912

Sehr geehrter Herr! Für die hohe Auszeichnung, die Sie, geehrter Herr White, und die Philosophische Gesellschaft der Universität Dublin mir durch Ihre ehrenvolle Einladung zur Eröffnungsfeier zuteil werden lassen, bitte ich Sie, meinen aufrichtigen, herzlichen Dank entgegenzunehmen und Ihren Herren Kollegen übermitteln zu wollen. Fast schäme ich mich, Ihnen zu gestehen, welch unschätzbaren Wert Ihre Aufforderung gegenüber meinen Landsleuten für mich hat, die mir sicherlich den Vorwurf nicht ersparen werden, daß ich Ihre herzlichen Worte zu Reklamezwecken gefälscht habe. Vielleicht ist Ihnen meine Antwort eine Enttäuschung, da Sie mit Ihrer Einladung einen geachteten deutschen Schriftsteller zu sich zu berufen hofften und Ihre Wahl nur durch Zufall auf denjenigen fiel, der seit zwanzig Jahren in Deutschland am meisten geschmäht wird. Warum die Wahrheit nicht aussprechen! Die Auszeichnung, die Sie mir gewähren, ist weitaus die höchste Anerkennung, die mir meine Arbeit in meinem ganzen Leben eintrug. Danach bitte ich Sie, den Dank, den ich Ihnen und der Universität Dublin schulde, zu ermessen.

Dem geistvollen Dichter Mr. G. K. Chesterton, der Ihrer Eröffnungsfeier beiwohnt, bitte ich, meine Grüße übermitteln zu wollen. Seine Werke „Orthodoxie“ und „Der Mann, der Donnerstag war“ habe ich mit großem Genusse gelesen und verdanke ihnen viel Anregung.

Zu meinem außerordentlichen Bedauern ist es mir nicht vergönnt, Ihrer ehrenvollen Einladung zu folgen: da die deutschen Schauspieler meine Dramen nicht spielen wollen, bin ich genötigt, sie selber darzustellen. Das ist mein Beruf, von dem ich seit fünfzehn Jahren lebe und der mich gerade in dieser Jahreszeit in Deutschland festhält.

Wie innig ich die englische Literatur verehre und liebe, brauche ich niemandem zu sagen, da gerade meine reifsten Arbeiten die deutlichsten Spuren dieser Liebe und Verehrung tragen. Dagegen hätte ich in Dublin gerne meine Ansichten über englische Einflüsse auf die Weltliteratur geäußert, die wenigstens bei uns nicht allgemein bekannt sind. Z. B. Ch. Dickens und H. Ibsen „D. Copperfield“ und „Die Wildente“, Mr. Mikower und Jalmar Eckdal.

Mit meinem Dank empfangen Sie, geehrter Herr White, den Ausdruck meiner größten Hochschätzung.

Ihr aufrichtig ergebener
Frank Wedekind

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 5 Blatt, davon 5 Seiten beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Kariertes Papier. 15 x 23 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Die Seiten 2 bis 5 sind oben recht von Wedekind mit Tinte paginiert. Mit Bleistift sind von fremder Hand Korrekturen auf Seite 1 (bei der ersten Nennung von „Dublin“ Ergänzung des U-Bogens) und Seite 4 (bei „Ecktal“ Überschreibung der Silbe „tal“ durch „dal“) vorgenommen worden. Die erste und letzte Seite zeigen in das Papier eingedrückte Spuren von Büroklammern (auf Seite 1 auch durch Rostreste), die den Brief einmal zusammengehalten haben. Auf Seite 1 ist von fremder Hand mit rotem Buntstift „Wedekind“ notiert. Bei dem handschriftlichen Brief dürfte es sich aufgrund der Bearbeitungsspuren von fremder Hand und aufgrund des Liegeorts [vgl. die Hinweise zur Datierung] um eine Zweitschrift des nicht überlieferten abgesandten Briefes handeln, die als Grundlage diente für den Druck des Briefes in der Presse (zwei maßgebliche Druckfassungen, der vollständige Erst- und Zweitdruck, sind hier wiedergegeben).

Datum, Schreibort und Zustellweg

Der Brief ist auf den 28.10.1912 datiert, obwohl er dem Tagebuch vom 21.10.1912 zufolge eine Woche früher geschrieben oder zumindest entworfen wurde: „Brief an Universität Dublin.“ Bei der vorliegenden Briefhandschrift handelt es sich nicht um den abgesandten Brief, sondern aufgrund der Bearbeitungspuren mit Bleistift von fremder Hand [vgl. die Hinweise zur Materialität] und aufgrund des Liegeorts wahrscheinlich um eine Zweitschrift, die als Grundlage diente für die Veröffentlichung des Briefes in der Presse. Der handschriftliche Brief liegt wie der Großteil der Briefe Wedekinds an den Drei Masken Verlag im Stadtarchiv Karlsruhe. „Wedekinds Verlag übermittelt uns den Wortlaut des Briefes, den der Dichter nach Dublin gesandt hat“ [Berliner Tageblatt, Jg. 41, Nr. 564, 4.11.1912, Abend-Ausgabe, S. (3)], heißt es in einem Pressebericht, dass dieser Verlag der Drei Masken Verlag war, ist einem anderen Pressebericht zu entnehmen: „Frank Wedekind, der, wie kürzlich gemeldet, zur Eröffnungsfeier der Dubliner Universität als Repräsentant der modernen deutschen Literatur eingeladen war, hat auf diese Einladung, wie uns der Drei Masken-Verlag, München, als Verleger der Bühnenwerke Wedekinds, mitteilt, folgende Antwort nach Dublin gerichtet“ [Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 520, 5.11.1912, Morgen-Ausgabe, S. 8]. Wedekind dürfte nach Eingang des Briefes aus Dublin [vgl. Herbert Martyn Oliver White an Wedekind, 25.9.1912] dessen Veröffentlichung und die seiner Antwort erwogen und dies mit dem Drei Masken Verlag besprochen haben. Gespräche mit dem Verlag fanden dem Tagebuch zufolge am 7.10.1912 („Besuche 3 Masken“) und am 15.10.1912 („Unterredung mit 3 Masken“) statt, der Brief aus Dublin wurde am 27.10.1912 veröffentlicht (in den „Münchner Neuesten Nachrichten“). Den Tag darauf, am 28.10.1912, sprach Wedekind mit dem Geschäftsführer des Drei Masken Verlags in München Alexander Jadassohn („Unterredung mit Jadassohn“), dann nochmals am 1.11.1912 („Unterredung mit [...] Jadassohn“), wobei es nun mit Blick auf die Veröffentlichung von Wedekinds Brief nach Dublin um den breiter angelegten Versand dieses Briefes an die Presse durch den Verlag gegangen sein dürfte – am 4. und 5.11.1912 erschien der Brief ganz oder teilweise in einigen Zeitungen [vgl. die Hinweise zum Erstdruck und den weiteren Drucken].

Empfangsort des nicht überlieferten abgesandten Briefes war Dublin.

  • Schreibort

    München
    28. Oktober 1912 (Montag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    Datum unbekannt

  • Empfangsort

    Dublin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Berliner Börsen-Courier

Verlag:
Berlin: Berliner Börsen-Courier
Kommentar:
Detaillierter Nachweis des vollständigen Erstdrucks: Wedekind und die englische Literatur. In: Berliner Börsen-Courier, Jg. 45, Nr. 519, 4.11.1912, Abend-Ausgabe, S. 8. Die redaktionelle Vorbemerkung lautet: „Frank Wedekind, der, wie kürzlich gemeldet, zur Eröffnungsfeier der Dubliner Universität als Repräsentant der modernen deutschen Literatur eingeladen war, hat auf diese Einladung folgende interessante Antwort nach Dublin gerichtet:“ (es folgt der Brief). Die redaktionelle Nachbemerkung lautet: „Wedekind klagt Deutschland noch immer an. Selbst wenn er sich für eine Einladung zu bedanken hat, die ihm doch nicht zuteil wurde, wenn man nicht in England auf die große Wertschätzung des Dichters aufmerksam geworden wäre. Ein Teil der Kritik und das Repertoire der deutschen Bühnen haben Wedekind gegenüber gewiß nicht das wünschenswerte Verhältnis. Aber man bekehrt sich zu ihm, sogar schon an Hofbühnen. Und darum bleibt die grenzenlose Verbitterung des Dichters nicht ganz verständlich.“ Nachdruck: KSA 5/II, S. 858f. (unter dem Titel: Wedekind und die englische Literatur. Offener Brief an Herbert O. White). ‒ Noch am selben Tag erschien der Brief in anderen Zeitungen fast vollständig [vgl. Frank Wedekind und die Deutschen. In: Berliner Tageblatt, Jg. 41, Nr. 564, 4.11.1912, Abend-Ausgabe, S. (3)] und im recht umfangreichen Auszug [vgl. Neues Wiener Tagblatt, Jg. 46, Nr. 303, 4.11.1912, S. 17]. Den Tag darauf lag der Brief in einem vollständigen Zweitdruck [vgl. Wedekind und die englische Literatur. In: Münchner Neueste Nachrichten, Jg. 65, Nr. 565, 5.11.1912, Morgen-Blatt, S. 4] mit folgendem redaktionellen Hinweis vor (er weist auf den Brief aus Dublin hin): „Frank Wedekind, der zur Eröffnungsfeier der Dubliner Universität als Repräsentant der modernen deutschen Literatur eingeladen war, hat auf diese Einladung, die wir in Nr. 550 veröffentlichten, folgende Antwort nach Dublin gerichtet:“ (es folgt der Brief Wedekinds). Nachdruck: GB 2, S. 277-279 (Nr. 396). ‒ Zugleich erschien der Brief fast vollständig [vgl. Berliner Börsen-Zeitung, Nr. 520, 5.11.1912, Morgen-Ausgabe, S. 8; Eine bittere Kritik Wedekinds. In: Neues Wiener Journal, Jg. 20, Nr. 6838, 5.11.1912, S. 8] oder im Auszug [vgl. Wedekind, der bestgehaßte deutsche Dichter. In: Neue Hamburger Zeitung, Jg. 17, Nr. 521, 5.11.1912, Abend-Ausgabe, S. (2)] in anderen Zeitungen. ‒ Nachdem unter Hinweis auch auf Wedekinds Brief nach Dublin ein scharfer Angriff auf Wedekind publiziert worden ist [vgl. Frank Wedekind und die Universität Dublin. In: Süddeutsche Monatshefte, Jg. 10, Nr. 1, Dezember 1912, S. 465f.], veröffentlichte die Münchner „Allgemeine Zeitung“ unter Berufung darauf einen ebenfalls gegen Wedekind gerichteten Artikel, in dessen Rahmen sein Brief nach dem vollständigen Zweitdruck in den „Münchner Neuesten Nachrichten“ ebenfalls vollständig nachgedruckt wurde, zusammen mit dem Brief aus Dublin [vgl. Wedekind, der Märtyrer. In: Allgemeine Zeitung, Jg. 115, Nr. 49, 7.12.1912, S. 898f.].
Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Stadtarchiv Karlsruhe

Markgrafenstraße 29
D-76133 Karlsruhe
Deutschland

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Abteilung 8: Archivische Sammlungen, Autographen, Sammlung Frank Wedekind
Standort:
Stadtarchiv Karlsruhe (Karlsruhe)

Danksagung

Wir danken dem Stadtarchiv Karlsruhe für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Herbert Martyn Oliver White, 28.10.1912. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

03.01.2021 15:22