Kennung: 1171

München, 3. Mai 1904 (Dienstag), Brief

Autor*in

  • Wedekind, Frank

Adressat*in

  • Cassirer, Bruno

Inhalt

Sehr geehrter Herr Cassirer!

Es ist mir bis heuteIm Tagebuch vom 3.5.1904 hielt Wedekind fest: „Kurze erfolglose Unterredung mit Langen.“ noch nicht gelungen, meinen VertragWedekind hat mit dem Verlag Albert Langen bis zum vorliegenden Brief eine ganze Reihe an Verträgen geschlossen, den ersten Vertrag am 10.7.1895 (über „Der Erdgeist“), dann einen am 3.3.1897 (über Novellen, Gedichte und Tanzpantomimen) und einen am 12.7.1897 (über „Der Hänseken“), schließlich im November 1898 in Zürich den Vertrag, der hier wohl zur Debatte steht, ein Vertrag (nicht überliefert), „der ihm einerseits die Veröffentlichung der nächsten Werke sowie ein monatliches Salär von rund 300 Reichsmark sicherte und ihn andererseits zur weiteren Mitarbeit am ‚Simplicissimus‘ verpflichtete.“ [KSA 8, S. 508] mit Albert Langen zu lösen. Trotzdem bin ich aber fest entschlossen einen anderen Verleger zu nehmen und frage bei Ihnen an, ob Sie auch unter diesen Verhältnissen Ihr vorjähriges AngebotBruno Cassirer dürfte Wedekind angeboten haben, seine gesamten Werke zu verlegen. Er verlegte vorerst ein Stück; in Wedekinds Vertrag mit dem Bruno Cassirer Verlag vom 13.10.1903 heißt es: „Herr Frank Wedekind übergiebt dem Verlage Bruno Cassirer seine Tragödie ‚Die Büchse der Pandora‘. Der Verlag Bruno Cassirer stattet das Buch würdig aus und sorgt für einen intensiven Vertrieb.“ [Aargauische Kantonsbibliothek, Wedekind-Archiv, E, Mappe 5] Dem Albert Langen Verlag hatte Wedekind am 19.8.1903 diese Entscheidung mitgeteilt. aufrecht erhalten und meine künftigen Arbeiten übernehmen würden. Ich füge hinzu, daß Albert Langen in diesem Fall keinerlei nach dem Verlags-Gesetz keinerlei Ansprüche an Sie hätte sondern nur zu einer Schatzersatzklagewohl Schreibversehen, statt: Schadensersatzklage. mir gegenüber berechtigt wäre.

Ihrer baldigen Antwort entgegensehend
In vorzüglicher Hochschätzung
Frank Wedekind


München 1/3/. Mai 1904Im Tagebuch vom 3.5.1904 hielt Wedekind fest: „Briefe an Cassirer.“ Der vorliegende Brief ist einer davon..

Einzelstellenkommentare

Materialität des Dokuments

Bestehend aus 1 Blatt, davon 1 Seite beschrieben

Schrift:
Kurrent.
Schreibwerkzeuge:
Feder. Tinte.
Schriftträger:
Papier. 21 x 27,5 cm.
Schreibraum:
Im Hochformat beschrieben.
Sonstiges:
Oben rechts auf Seite 1 ist durch ein Kürzel in Tinte der Eingang vermerkt.

Datum, Schreibort und Zustellweg

Im Tagebuch vom 3.5.1904 hielt Wedekind fest: „Briefe an Cassirer.“ Einer dieser vermutlich zwei Briefe war der vorliegende Brief, den Wedekind zusammen mit einem weiteren Brief [vgl. Wedekind an Bruno Cassirer, 2.5.1904] an diesem Tag in die Post gegeben haben dürfte und dies so im Tagebuch vermerkte.

  • Schreibort

    München
    3. Mai 1904 (Dienstag)
    Sicher

  • Absendeort

    München
    3. Mai 1904 (Dienstag)

  • Empfangsort

    Berlin
    Datum unbekannt

Erstdruck

Status:
Sicher

Informationen zum Standort

Aargauer Kantonsbibliothek

Aargauerplatz
5001 Aarau
Schweiz

Informationen zum Bestand

Name des Bestandes:
Wedekind-Archiv
Signatur des Dokuments:
B, Mappe 6, Autographen

Danksagung

Wir danken der Aargauer Kantonsbibliothek für die freundliche Genehmigung der Wiedergabe des Korrespondenzstücks.

Zitierempfehlung

Frank Wedekind an Bruno Cassirer, 3.5.1904. Frank Wedekinds Korrespondenz digital. http://briefedition.wedekind.h-da.de (19.05.2024).

Status der Bearbeitung

In Bearbeitung
Zum Prüfen bereit
Freigegeben

Erstellt von

Ariane Martin

Zuletzt aktualisiert

26.06.2020 18:12